Anzeige

Duisburg-Hochheide: Sprengtermin für dritten Weißen Riesen am 27. Juli 2025

Die Sprengung des dritten „Weißen Riesen“ an der Ottostraße 54-56 in Duisburg-Hochheide ist für den 27. Juli 2025 geplant. Bild: Ilja Höpping / Stadt Duisburg.
________________________________________________________
Die nachhaltige Entwicklung des Stadtteils Duisburg-Hochheide erreicht in diesem Sommer einen weiteren Meilenstein: Am Sonntag, 27. Juli 2025, plant die Stadt Duisburg die Sprengung des dritten sogenannten Weißen Riesen. Nachdem 2019 das erste Hochhaus und 2021 das zweite im Wohnpark Hochheide abgerissen worden sind, soll jetzt der vorerst letzte Wohnturm gesprengt werden. Bei dem Hochhaus handelt es sich um einen „kleinen“ Weißen Riesen. Die letzten Bewohner dieses Hochhauses sind im Juli 2020 ausgezogen.

„Mit der Sprengung des dritten Weißen Riesen machen wir für Hochheide einen weiteren wichtigen Schritt nach vorne: Wo Beton lange dominiert hat, entsteht nun ein grüner Stadtpark“, sagt Sören Link, Oberbürgermeister der Stadt Duisburg. „Ich freue mich sehr, wenn wir mit dem Abriss ein großes Etappenziel zur Aufwertung des Quartiers geschafft haben und für alle sichtbar zeigen können: Duisburg gestaltet seine Zukunft – nachhaltig, lebenswert und gemeinsam mit den Menschen, die hier zu Hause sind.“

Im vergangenen Jahr hat die Stadtverwaltung die Duisburger Infrastrukturgesellschaft mbH (DIG) mit der Leitung des Projekts beauftragt. Es erfolgte ein umfassendes und europaweites Vergabeverfahren. Ende 2024 erhielt schließlich das deutsch-österreichische Unternehmen Porr Becker Abbruchtechnik GmbH den Zuschlag für den Abriss des Hochhauses. Die tatsächliche Sprengung übernimmt die Thüringer Spreng GmbH, die bereits bei den vorangegangenen beiden Sprengungen der Weißen Riesen beteiligt war. Im Dienst der Stadt steht zudem die rebuild.ing GmbH, die für die beiden ersten Sprengungen die Generalplanung erbrachte.

Die Sprengung des dritten „Weißen Riesen“ an der Ottostraße 54-56 in Duisburg-Hochheide ist für den 27. Juli 2025 geplant. Bild: Ilja Höpping / Stadt Duisburg.
________________________________________________________
Der „kleine“ Weiße Riese ist gleich dem zuletzt gesprengten Hochhaus rund 63 Meter hoch und ungefähr 17 Meter breit, jedoch nur zweizügig und somit nur etwa 45 Meter lang. Die Platzverhältnisse infolge nachbarschaftlicher Bebauung sind auch diesmal der Grund, um die komplexe, aber erprobte „Kipp-Kollaps-Faltung“ bei der Sprengung einzusetzen. Dabei werden zwei Sprengebenen mit gegenläufigen Fallrichtungen zeitversetzt gezündet, sodass sich das Gebäude im Kippen in seiner Höhe reduziert und somit weniger Fläche für das sogenannte Fallbett benötigt wird. Auf diese Weise werden unter anderem auch die Auswirkungen – etwa durch Erschütterungen beim Einsturz – weniger spürbar sein.

Seit Dezember 2024 laufen umfangreiche Vorbereitungen: Die Entkernung des Gebäudes sowie die schadstofftechnische Sanierung sind in vollem Gange. Wegen der Bausubstanz aus den 1970ern sind auch bei diesem Weißen Riesen umfassende Maßnahmen notwendig, um Asbest und polychlorierten Biphenylen (PCB) sowie sonstige Schadstoffe zu entfernen. Erst nach Abschluss dieser Arbeiten kann die finale Sprengung erfolgen. Die asbesthaltigen Fassaden sind bereits weitestgehend demontiert. Die Entfernung der Schadstoffe im Innenbereich ist zu rund einem Drittel abgeschlossen. Zum Hochhausabriss gehört auch der Teilabbruch der angrenzenden Tiefgarage, was bereits geschehen ist.

Die Sprengung wird mit größter Sorgfalt und unter strengen Sicherheitsvorkehrungen durchgeführt. Sie wird in enger Abstimmung mit den zuständigen Behörden und den Anwohnern geplant. Mit der Festlegung des Sprengtermins beginnt auch die Organisation aller Maßnahmen, um die Sicherheit und Ordnung vor Ort rund um die Sprengung zu gewährleisten. Dazu gehören zum Beispiel die Festlegung der Evakuierungs- und Sperrzonen sowie Schutzmaßnahmen gegen Staub. Dabei profitieren die Planer von den Erfahrungen aus den beiden bereits erfolgreich durchgeführten Sprengungen.

Zum Hintergrund
Mit dem vom Rat der Stadt Duisburg beschlossenen „Integrierten Handlungskonzept“ für das Sanierungsgebiet Hochheide soll der Stadtteil stabilisiert und zukunftsfähig aufgestellt werden. Dazu gehört, dass Hochhäuser mit einem hohen Anteil leerstehender, perspektivisch nicht mehr vermarktbarer Wohnungen vom Wohnungsmarkt genommen und abgerissen werden.

Die Sanierungsmaßnahme in Duisburg-Hochheide hat das Ziel, die Lebensqualität der Menschen vor Ort spürbar zu verbessern. Dabei geht es darum, die Gebäude und Infrastruktur so weiterzuentwickeln, dass sie den sozialen und wirtschaftlichen Bedürfnissen der Bewohner entsprechen. Gleichzeitig wird die Siedlungsstruktur an Umweltstandards und gesunde Lebensbedingungen angepasst. 80 Prozent der Projektkosten werden vom Land Nordrhein-Westfalen im Rahmen des Förderprogramms „Soziale Stadt“ finanziert.

Weiterführende Links zur Stadtteilentwicklung gibt es unter
https://www.duisburg.de/microsites/pbv/planen_bauen/integriertes-handlungskonzept-hochheide/integriertes-handlungskonzept-hochheide.php.

Der Wohnpark Hochheide mit seinem Ensemble aus sechs Wohnhochhäusern ist in den Jahren von 1969 bis 1974 auf einem Teilgelände der Bergarbeitersiedlung Rheinpreußen entstanden. Von den ehemals sechs Gebäuden werden nach der aktuellen Sprengung im Sommer 2025 dann noch drei stehen. Die übrigen Hochhäuser und deren Wohnungen befinden sich in Privatbesitz und sind in Teilen durch eine vielfältige Eigentümerschaft geprägt.

Der für die Sprengung vorgesehene Weiße Riese in Zahlen
– Baujahr: 1972
– 160 Wohnungen
– 22 oberirdische Geschosse, 2 unterirdische Geschosse
– Länge: 45 m, Breite: 17 m, Höhe: 63 m
– Volumen: 53.500 m³
– Brutto-Geschossfläche: ca. 17.300 m²

Mehr Infos unter https://www.duisburg.de/sprengung.
Stadt Duisburg
Bild: Ilja Höpping / Stadt Duisburg

 

Anzeige

Anzeige
Anzeige

Sie muessen eingeloggt sein um einen Kommentar zu schreiben Einloggen