Grenzgänge zwischen Sein und Schein Von Petra Grünendahl
Arik Levy im Museum DKM. Foto: Petra Grünendahl. __________________________________________________Arik Levy (*1963 in Tel Aviv) ist sonst eher für seine monumentalen Skulpturen im öffentlichen Raum bekannt. In den Räumen des Museum DKM findet der Besucher nun eher kleinformatige Werke: Mit Skulpturen unter anderem aus Bronzeguss, patinierter oder auch mal polierter Bronze, Holz, Gipsverbänden, Keramikputz, Farbe und Glas erkundet er Wechselwirkungen zwischen Mensch, Natur und Raum in einer reduzierten Formensprache: „Unsere Umwelt verändert sich kontinuierlich. Sie scheint bekannt, ist aber nicht mehr das, was sie mal war“, so Levy. Nicht alles ist so, wie es auf den ersten Blick scheint. „Wir hatten Arik Levy mal im Art Space in Berlin kennen gelernt. Seine Werke haben uns begeistert: Sie passen gut in unser Konzept der ‚Linien stiller Schönheit’“, erklärte Museumsstifter Dirk Krämer. Vor vier Wochen hätten sie schließlich spontan diese Ausstellung vereinbart und die Kunstwerke nach Duisburg geholt, so Krämer weiter. Mitgebracht hat Arik Levy Arbeiten aus drei Reihen: Seine ikonischen Rock-Skulpturen, die „Fixing Nature“-Serie mit Skulpturen zum Beispiel aus gesammelten Zweigen, Steinen, Fäden oder Gipsbändern sowie die „Log Fossil“-Serie, die die Transformation organischen Materials in fossilierte Artefakte auslotet.
Arik Levy im Museum DKM. Foto: Petra Grünendahl. __________________________________________________Das Museum DKM zeigt mit „Silent Futures“ eine Auswahl kleinformatiger skulpturaler und konzeptueller Arbeiten aus den Jahren 2012 bis 2023. Dirk Krämer stellte die Sonderausstellung zusammen mit dem Künstler vor. Arik Levy kam 1986 nach Europa und ließ sich 1992 nach Paris nieder. Heute lebt und arbeitet er in Paris und in Saint-Paul-de-Vence an der französischen Mittelmeerküste. Er ist ein interdisziplinär arbeitender Künstler, Techniker, Fotograf, Designer, Bühnenbildner und Videokünstler, der 1991 sein Studim am Art Center College of Design in der Schweiz abgeschlossen hatte. Ein prägender Studienaufenthalt in Japan vertiefte sein Verständnis für minimalistische Ästhetik und für Fertigungstechniken, die bis heute sein Schaffen prägen. 2009 wurde Arik Levy für seinen herausragenden Beitrag zur zeitgenössischen Kunst und Kultur mit dem Titel Chevalier des Arts et des Lettres geehrt. Seinen privaten Skulpturenpark in Saint-Paul-de Vence machte er 2022 der Öffentlichkeit zugänglich. Die Werke von Arik Levy sind weltweit im öffentlichen Raum sowie in renommierten Sammlungen zeitgenössischer Kunst zu sehen. Am kommenden Wochenende gibt es für Sonntag noch Tickets für einen Museumsbesuch mit Führung. Der Samstag ist bereits ausverkauft. Die Werke von Arik Levy sind im Museum DKM bis zum 31. Januar 2026 zu sehen.
Sonderöffnungszeiten am Wochenende mit Tanz-Performance Kaiser Antonino Dance Ensemble mit Avi Kaiser und Sergio Antonino im Museum DKM. Foto: Petra Grünendahl. __________________________________________________Anlässlich der Duisburger Akzente unter dem Thema „Sein und Schein“ gibt es zur Sonderöffnung am kommenden Wochenende (29. und 30. März) die Uraufführung einer Tanz-Performance: „Permi d’autres“ (Unter Anderen) des Kaiser Antonino Dance Ensembles. Avi Kaiser und Sergio Antonino haben dafür mit Luigi Pirandello und seinem Roman „Einer, keiner, hunderttausend“ und Portraitaufnahmen des japanischen Fotografen Ken Ohara beschäftigt: Konzept und Choreographie kreisen um die Frage nach Sein und Schein. Ihr Tanztheater feiert am 29. März um 17 Uhr seine Uraufführung, am 30. März um 12:30 Uhr gibt es eine zweite Aufführung. Für Letztere gibt es noch Tickets.
Impressionen aus der Ausstellung. Fotos: Petra Grünendahl
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Museum DKM Museum DKM. Foto: Petra Grünendahl. __________________________________________________Das private Museum DKM hat 1999 etwas kleiner als Galerie im Duisburger Innenhafen begonnen. Mit ihrer wachsenden Kunstsammlung zogen die Museumsstifter Klaus Maas und Dirk Krämer im Januar 2009 ins Zentrum der Innenstadt zwischen Hauptbahnhof und Kantpark mit dem Lehmbruck Museum. Die Architektur des Museums, die umgebaute ehemalige Gewerbeimmobilie eines Elektrogroßhändlers, dient in ihrer Zurückhaltung der Ausstellung der Kunst. Hier zeigen die Museumsstifter unter dem Motto „Linien stiller Schönheit“ aus ihrer eigenen Sammlung Kunst und Kultur aus 5.000 Jahren sowie wechselnde Sonderausstellungen auch mit Leihgaben. Der Schwerpunkt der Sammlung liegt auf zeitgenössischer Kunst, Kunst aus Südostasien, Alt-Ägypten und zeitgenössischer Fotografie. Die drei Baukörper des Museums erstrecken sich über fünf Ebenen und umfassen 2.700 Quadratmeter in 51 Räumen. Das Museum DKM gehört zu den 21 RuhrKunstMuseen.
Arik Levy im Museum DKM. Foto: Petra Grünendahl. __________________________________________________Das private Museum DKM der Stifter Klaus Maas und Dirk Krämer an der Güntherstraße 13-15 im Dellviertel ermöglicht mittwochs zwischen 10 und 16 Uhr für exklusive Führungen (nach Voranmeldung). Sonderöffnungen gibt es an Wochenende etwa einmal im Monat (Termine siehe Webseite). Ansonsten wird an anderen Tagen der Woche nur nach Vereinbarung für Gruppen geöffnet. Der Eintritt kostet 12 Euro, für Schüler und Studenten bis 28 Jahre 6 Euro. Kinder bis 6 Jahre haben freien Eintritt. Für Gruppenführungen (ab 10 Personen) jenseits der normalen Öffnungszeiten gibt es einen Sonderöffnungspreis von 10 Euro pro Person, für Schulen und Universitäten im Rahmen von Lehr- und Weiterbildungsveranstaltungen sind diese kostenlos. Führungen können auf Deutsch und Englisch gebucht werden. Außerdem gibt es spezielle Vermittlungskonzepte für Kinder und Jugendliche. Eine Jahreskarte kostet 100 Euro und berechtigt zum Eintritt für ein Jahr ab Abstellungsdatum. Die RuhrKultur.Card ermöglicht einen einmalig freien Eintritt. Weitere Infos gibt es hier.
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