Ausbau in der Endphase: Im Herbst geht
die neue Cölve-Brücke in Betrieb Von Petra Grünendahl & André C. Sommer
Bauarbeiten an der neuen Cölve-Brücke gehen in die Schussphase. Foto: Petra Grünendahl. __________________________________________________Am 9. April begann auf Duisburger Seite der Vorschub des Stahlgerüsts für die neue Cölve-Brücke. Auf einem Schubgerüst wurde die fast 45 Meter lange, 13,45 Meter breite Brücke mithilfe von Spezialfahrzeugen (SPMT) Stück für Stück zwischen die Brückenlager geschoben. Noch schwebt es auf Vorlauf- und Nachlaufschnabel aufliegend gute fünf Meter über dem künftigen Niveau der Straße. Dabei steht das Stahlgerüst auf Behelfsstützen, die im Absenkvorgang nach und nach zurück gebaut werden, bis das Brückenbauwerk seine endgültige Position erreicht hat. Projektleiter Artur Brakowski. Foto: Petra Grünendahl. __________________________________________________Eingesetzt werden dabei hydraulische Stempel, die den Absenkvorgang millimetergenau durchführen können. Bis es auf den Brückenlagern aufliege und die Ausbauarbeiten beginnen könnten, dauere es mindestens noch zwei Wochen, erklärte Arthur Brakowski, Projektleiter der Wirtschaftsbetriebe Duisburg für den Brückenbau. Ein technischer Kraftakt von höchster Präzision, der nicht nur technisches Können, sondern auch großes Feingefühl für die millimetergenaue Platzierung verlangt. Oberbürgermeister Sören Link. Foto: Tanja Pickartz / Stadt Duisburg. __________________________________________________Und das alles im laufenden Betrieb der Deutschen Bahn mit regelmäßigem Bahnverkehr. „Dass es voran geht, ist mit dem Einschub der neuen Brücke nun für alle sichtbar. Eine gute Nachricht für Anwohner und Verkehrsteilnehmer,“ so Oberbürgermeister Sören Link.
Von links: Oberbürgermeister Sören Link, Projektleiter Artur Brakowski und Bezirksbürgermeisterin Elisabeth Liß. Foto: Petra Grünendahl. __________________________________________________An der Baustelle der Cölve-Brücke stellte Arthur Brakowski den Stand der Arbeiten beim Pressetermin zusammen mit Oberbürgermeister Sören Link und der Rheinhauser Bezirksbürgermeisterin Elisabeth Liß vor. „Ich freue mich, dass sich der Prozess dem Ende nähert“, sagte OB Link. Seit Juli 2017 war der marode Vorgänger-Bau für den motorisierten Verkehr gesperrt worden, 2021 dann auch für Radfahrer und Fußgänger. Seitdem müssen Bürger, die an dieser Stelle von Duisburg nach Moers (oder umgekehrt) wollen, lange Umwege in Kauf nehmen. In den kommenden Wochen geht es mit großen Schritten weiter. Noch gleicht die Brücke einem Stahlskelett. Die neue Cölve-Brücke in Blickrichtung Duisburg. Foto: Tanja Pickartz / Stadt Duisburg. ____________________________________________________Wenn sich die Brücke in ihrer endgültigen Position befindet, folgt der Auftrag von Beton auf Widerlager und Fahrbahn. Parallel dazu laufen weitere wichtige Arbeiten: Berührungsschutz über den Gleisen, Montage der Geländer und Asphaltarbeiten stehen an, bevor die Brücke vollständig in Betrieb genommen werden kann. Auch rund um die Brücke herrscht noch rege Bautätigkeit: Der Kanal- und Straßenbau, die Installation der Straßenbeleuchtung sowie Markierungsarbeiten schreiten zügig voran. „Wenn nichts dazwischen kommt, können wir sie im September oder Oktober dem Verkehr übergeben“, so Brakowksi.
Kosten blieben im Rahmen Bauarbeiten an der neuen Cölve-Brücke gehen in die Schussphase. Foto: Petra Grünendahl. __________________________________________________Die Brücke besteht aus wetterfestem Stahl (ST640), der den Auftrag von Korrosionsschutz überflüssig macht. Das reduziert Wartungsarbeiten auf die Überprüfung der Schweißnähte: Zwölf Bauteile waren auf dem Bauplatz auf Duisburger Seite zu einer Brücke zusammen geschweißt worden. Hinzu kamen die Vor- und Nachbauschnäbel mit jeweils 20 Tonnen Eigengewicht. Diese waren notwendig, um das Bauwerk im laufenden Betrieb der Deutschen Bahn über die Bahntrassen zu schieben: Bauarbeiten an der neuen Cölve-Brücke gehen in die Schussphase. Foto: Petra Grünendahl. __________________________________________________Mit einer Geschwindigkeit von ca. 30 cm pro Stunde. „Rund 15,3 Mio. Euro waren für den Bau veranschlagt. In dem Rahmen sind wir geblieben“, erklärte Projektleiter Brakowski. Finanziert wird der Bau durch die Städte Duisburg und Moers sowie die Deutsche Bahn. Beteiligt hatte sich die Deutsche Bahn, weil die Brückenhöhe von 5,30 auf 6,10 Meter (um 80 cm) angehoben werden musste, um den Anforderungen des internationalen Schienenverkehrs zu genügen und freie Durchfahrt mit doppelstöckigen Containerwaggons zu ermöglichen.
Von links: Bezirksbürgermeisterin Elisabeth Liß, Oberbürgermeister Sören Link, Projektleiter Artur Brakowski. Foto: Petra Grünendahl. __________________________________________________Mit dem Neubau haben die Wirtschaftsbetriebe Duisburg eine der zentralen Verkehrsverbindungen zwischen den beiden Städten grundlegend erneuert und umfassend modernisiert. Die neue Brücke wird nach ihrer Fertigstellung nicht nur eine sichere Überquerung der sieben Bahngleise ermöglichen, sondern auch zeitgemäßen Mobilitätsansprüchen gerecht: Bushaltestellen, Rad- und Gehwege werden genauso berücksichtigt wie eine spürbare Entlastung des Autoverkehrs. Dadurch verbessert sich die Lebensqualität für Anwohner und Pendler dauerhaft – durch eine sichere, umweltfreundliche und moderne Verkehrsanbindung.
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