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Hochbedroht und ziemlich flauschig: Nachwuchs bei den Pinguinen im Zoo Duisburg

Im Zoo Duisburg ist ein kleiner Brillenpinguin geschlüpft. In Südafrika könnten die charismatischen Frackträger in weniger als 10 Jahren ausgestorben sein.

Flauschiger Nachwuchs bei den Brillenpinguinen. Foto: Zoo Duisburg.
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Im Zoo Duisburg wächst ein kleiner Brillenpinguin auf. Noch versteckt sich das flauschige Küken unter den Eltern im schützenden Nest. Es ist das erste Jungtier, welches in der neuen und erst im Herbst 2024 eröffneten Anlage geschlüpft ist. Für den Schutz der Brillenpinguine ist jedes Küken von großer Bedeutung. Denn in ihrem ursprünglichen Lebensraum könnte der Brillenpinguin in weniger als 10 Jahren ausgestorben sein.

Jungtieraufzucht bei Brillenpinguinen ist Teamwork
Am 20. April war es so weit: Nach 38 Tagen Brutzeit schlüpfte der kleine Brillenpinguin aus dem Ei. „Man fiebert diesem Moment natürlich entgegen und zählt die Tage“, freut sich Revierleiter Maik Elbers. Vorher wechselte sich das Elternpaar gleichberechtigt und wochenlang beim Brutgeschäft ab. Während ein Elternteil brütet, hält sich der Partner in der Nähe des Nestes auf, schwimmt und sucht nach Nahrung. Mit der bisherigen Aufzucht des Kükens ist Tierpfleger Elbers zufrieden.

Keine 100 Gramm schwer: Der kleine Pinguin war ein Leichtgewicht
Nach dem Schlupf sind junge Brillenpinguine sehr leicht – weniger als 100 Gramm bringt ein Küken auf die Waage. Danach legt der Nachwuchs täglich an Gewicht zu. Der Grund: fetthaltiger Fisch, denn auf dem Speiseplan der Duisburger Brillenpinguine stehen insbesondere Heringe und Sprotten. Das sind Fischarten, die viel Energie haben. „Zurück im Nest würgen die Eltern den Fischbrei hoch und füttern damit das Küken“, beschreibt der Pfleger die etwas gewöhnungsbedürftige Ernährung der Jungvögel. Im Alter von rund vier Wochen hat der kleine Pinguin sein Gewicht vervielfacht und wiegt derzeit rund 1,4 Kilogramm. Schon bald steht auch der Mauser genannte Gefiederwechsel bei dem jungen Frackträger an. Dabei verliert das Küken schrittweise seine flauschigen brauen Daunen, die durch das charakteristische schwarz-weiße Gefieder ersetzt werden. Erst ab diesem Moment gehen junge Pinguine ins Wasser. „Die Daunen halten den kleinen Pinguin warm, saugen sich bei Wasserkontakt aber voll. Erst nach der Mauser und durch das Einfetten des Gefieders ist der Nachwuchs startklar fürs Schwimmen“, erklärt Tierpfleger Elbers.

Zoo Duisburg schützt Brillenpinguine in Südafrika
Zum Schutz der sympathischen Frackträger im ursprünglichen Lebensraum unterstützt der Zoo Duisburg bereits seit Jahren die Arbeit seines Artenschutz-partners SANCCOB. Mit Hilfe von zweckgebundenen Artenschutzgeldern soll das Aussterben des Brillenpinguins verhindert werden. Die Maßnahmen sind vielfältig: So überwachen Ranger Nistplätze der Pinguine, sammeln verwaiste Eier ein und brüten diese in der Schutzstation aus. Mehrmals im Monat wildern die Ranger rehabilitierte Brillenpinguine an ausgewählten Stränden aus. Die Zahl ist beeindruckend: Mittlerweile sind tausende junge Brillenpinguine rehabilitiert und ausgewildert worden. Dass es sich hierbei um eine wirkungsvolle Schutzmaßnahme des Brillenpinguinbestandes handelt, zeigen Studien deutlich. Denn die Überlebensrate der handaufgezogenen Tiere ist ähnlich hoch wie bei solchen, die auf natürliche Weise von den Elternvögeln aufgezogen worden sind.

Die Auswilderung von Brillenpinguinen ist eine von vielen Maßnahmen, die der Zoo Duisburg gemeinsam mit vielen weiteren Zoologischen Gärten und dem Welt-Zoo-Verband (WAZA) aktiv unterstützt und mit den Tieren im Zoo für Artenschutz sensibilisiert. „Zoos und Aquarien auf der ganzen Welt begeistern jährlich Millionen von Menschen, mit denen sie wichtige Informationen zum Naturschutz teilen, und stellen daher integrale Kommunikationsplattformen zur Sensibilisierung dar. Darüber hinaus erhält SANCCOB von Zoos und Aquarien Fördermittel, um einen Beitrag zu den Betriebskosten unserer Organisation zu leisten, die es uns ermöglichen, die wildlebende Population afrikanischer Pinguine und Seevögel zu stärken“, betonen die Verantwortlichen der Organisation.

 
Zoo Duisburg
Der Zoo Duisburg wurde 1934 auf einer Fläche von 4 Hektar eröffnet. Schon 1937 wurde der Tierpark am Kaiserberg auf 8 Hektar erweitert. Der Zoo Duisburg präsentiert als wissenschaftlich geleiteter Zoologischer Garten Tiere in einem großzügigen, tiergerechten und naturnah gestalteten Umfeld. In Anlehnung an die Welt-Zoo und Naturschutzstrategie verfolgt der Zoo Duisburg vier Kernziele: Erhaltungszucht, Wissensvermittlung, Forschung und – für die Besucher – Erholung. Bekannt ist der Zoo für sein Delfinarium und die in Deutschland erste dauerhafte und lange Zeit einzige Haltung und bis heute einzige Zucht von Koalas. Daneben werden zahlreiche zoologische Raritäten gehalten, wie z. B. Riesenotter oder ein Amazonasdelfin aus Südamerika, Bärenstummelaffen und Pinselohrschweine aus Afrika, Fossas aus Madagaskar, Nebelparder aus Asien oder Wombats aus Australien. Seit 2019 ist der Zoo Duisburg eine gemeinnützige Gesellschaft und Teil der Duisburger Verkehrs- und Versorgungsgesellschaft (DVV). Der Zoo Duisburg zählt mit etwa einer Million Besuchern pro Jahr zu den bestbesuchten Zoologischen Gärten Deutschlands und zu den beliebtesten Naherholungszielen der Region.
www.zoo-duisburg.de
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