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„Wir wollen das automatisierte Fahren von Schiffen unter realen Bedingungen untersuchen – dort, wo es eng, unübersichtlich und voll sein kann“, erklärt Prof. Dr. Bettar el Moctar vom Institut für Nachhaltige und Autonome Maritime Systeme (INAM) der Universität Duisburg-Essen. Im Gegensatz zu Teststrecken ist die Verkehrsdichte in Häfen und insbesondere auf dem Rhein hoch. „Stoppmanöver einleiten, Kurs ändern oder Kurs halten? Entscheidungen wie diese muss die NOVA künftig selbst treffen – auch bei Nebel, Dunkelheit oder hoher Verkehrsdichte.“ Dafür wird der 15 Meter lange Katamaran mit sämtlicher Technik ausgerüstet, die für eine vollständig automatisierte Fahrt nötig ist – einschließlich komplexer Manöver wie Schleusenfahrten.
Angetrieben wird NOVA dabei rein elektrisch. Die Energie liefern Akkus und eine Solaranlage auf dem Dach. „Wir analysieren, wie sich unterschiedliche Fahrweisen auf den Energieverbrauch auswirken – und wie sich durch Automatisierung Kraftstoff und Emissionen einsparen lassen“, so Dr. Jens Neugebauer, Oberingenieur am INAM.
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„Dass das Forschungsschiff NOVA hier in Duisburg zum Einsatz kommt, ist kein Zufall. Mit dem größten Binnenhafen der Welt bieten wir für die Zukunft der Binnenschifffahrt ein einzigartiges Erprobungsfeld“, sagt Sören Link, Oberbürgermeister der Stadt Duisburg. „Damit setzen wir nicht nur Impulse für Wissenschaft und Wirtschaft, wir zeigen auch, dass wir hier in Duisburg Wandel klug und nachhaltig gestalten.“
Auch die Rektorin der Universität Duisburg-Essen, Prof. Dr. Barbara Albert, lobt das Projekt: „Die NOVA steht exemplarisch für die Innovationskraft unserer Universität – hier verbinden sich Spitzenforschung, Nachhaltigkeit und technologischer Fortschritt auf beeindruckende Weise.“
Der wissenschaftliche Vorstand der Johannes-Rau-Forschungsgemeinschaft (JRF) und Präsident des Wuppertal Instituts Prof. Dr. Manfred Fischedick macht deutlich: „Die Entwicklung und der Betrieb des innovativen Forschungsschiffs NOVA sind ein Paradebeispiel für die Philosophie der JRF. Sie hat sich mit ihren 15 Mitgliedsinstitutionen Forschung ‚Made in NRW‘ für Gesellschaft, Wirtschaft und Politik auf die Fahnen geschrieben und steht für transferorientierte Forschung und den Brückenschlag zwischen universitärer Forschung und der Praxis.“
Das Projekt wird durch das Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen mit 1,17 Millionen Euro gefördert. Es arbeiten hier das Institut für Nachhaltige und Autonome Maritime Systeme, der Lehrstuhl für Mechatronik und das DST zusammen. Das DST ist ein An-Institut der Universität Duisburg-Essen und Mitglied der Johannes-Rau-Forschungsgemeinschaft (JRF).
Universität Duisburg-Essen (UDE)
Die Universität Duisburg-Essen wurde am 1. Januar 2003 durch die Fusion der Gerhard-Mercator-Universität Duisburg und der Universität-Gesamthochschule Essen (beide 1972) gegründet. Sie gehört mit rund 40.000 Studenten aus 130 Nationen zu den – nach Studentenzahlen – zehn größten deutschen Universitäten. Sie verfügt über ein breites, international ausgerichtetes Fächerspektrum. Sie ist ein Zentrum der nanowissenschaftlichen und biomedizinischen Forschung sowie der Lehrerausbildung in NRW und bietet mehr als 240 Bachelor- und Masterstudiengänge an. Nach dem Times Higher Education (THE) Ranking belegte die Universität Duisburg-Essen unter den Hochschulen 2020 den 194. Platz weltweit.
www.uni-due.de
Universität Duisburg-Essen (UDE)
Fotos: Juliana Fischer / UDE (1), Ilja Höpping / Stadt Duisburg (1)
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