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„Arzneimittel und Wärme sind häufig keine gute Kombination“, warnt Christoph Herrmann, Pressesprecher der Apotheken in Duisburg. Besonders empfindlich sind Zäpfchen, Cremes und Salben. Zäpfchen können bei Hitze schmelzen und dadurch ihre Wirksamkeit verlieren. Cremes und Salben hingegen verändern bei hohen Temperaturen ihre Zusammensetzung, was ihre Qualität und Wirkung beeinträchtigen kann.
Apotheken spielen hier eine zentrale Rolle: Sie gewährleisten nicht nur die fachgerechte Lagerung empfindlicher Medikamente im vorgeschriebenen Temperaturbereich, sondern stellen auch sicher, dass kühlkettenpflichtige Arzneien durchgehend korrekt temperiert bleiben. Herrmann betont: „Arzneimittel eignen sich jetzt an warmen Sommertagen nicht für den Versand per Post oder Paketdienst. Denn dabei sind sie oft Tage sehr hohen Temperaturen in nicht klimatisierten LKWs oder Zwischenlagern ausgesetzt. Das kann die Wirksamkeit erheblich beeinträchtigen. Nur die Apotheken vor Ort können die Kühlkette sicherstellen – von der korrekten Lagerung bis zur Übergabe an den Patienten. “
Beratung zum Umgang mit Medikamenten in der Sommerhitze
Vielen Patienten ist nicht bewusst, dass selbst feste Arzneiformen wie Tabletten oder Kapseln bei Temperaturen über 25 Grad an Stabilität verlieren können. Besonders riskant ist dies bei Asthmasprays in Druckgasbehältern: Liegen diese in der verändert sich ihre Dosierungsgenauigkeit. „Wir raten unseren Patienten, Medikamente an einem kühlen, schattigen Ort zu lagern – oder unterwegs in einer Kühltasche mit Kühlakku. Bitte aber nicht direkt am Kühlpad, da hier die Medikamente zu kalten Temperaturen ausgesetzt werden“, so Apotheker Herrmann.
Auch die Wirkung der Medikamente im Körper selbst verändert sich bei Hitze: Blutdrucksenker etwa können in Kombination mit hoher Außentemperatur den Blutdruck gefährlich weit senken. Schmerz- oder Hormonpflaster geben bei erhöhter Hauttemperatur mehr Wirkstoff ab, so dass eine Überdosierung drohen kann. Apotheker empfehlen daher, solche Pflaster vor direkter Sonneneinstrahlung zu schützen.
Sonnenschutz: Mehr als nur ein Sommer-Thema
Nicht zu unterschätzen: Einige Medikamente können bei Sonneneinstrahlung Hautreaktionen hervorrufen. Dazu zählen unter anderem entwässernde Blutdruckmittel, Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Diclofenac sowie bestimmte Psychopharmaka und Antibiotika. Wer diese Arzneien einnimmt, sollte die pralle Sonne möglichst meiden – und konsequent Sonnenschutzmittel anwenden.
Auch in dieser Frage sind Apotheken wertvolle Anlaufstellen: Die persönliche und kompetente Beratung zum passenden Sonnenschutz – abgestimmt auf Hauttyp, Lebensgewohnheiten und eventuelle Medikamenteneinnahme – schützt nicht nur vor Sonnenbrand, sondern auch vor möglichen gesundheitlichen Langzeitfolgen.
Christoph Herrmann fasst zusammen: „Wer gesund und sicher durch den Sommer kommen will, sollte sich unbedingt in der Apotheke vor Ort beraten lassen.
Apothekerkammer Nordrhein / apothekerverband Nordrhein
Foto: ABDA
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