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Gewerkschaft NGG ruft zur Gründung von Betriebsräten in Duisburg auf

Viele der 8.680 Unternehmen in Duisburg haben ein „Betriebsrats-Vakuum“

Einmal „ixen“ in eigener Sache: Beschäftigte in Duisburg sollen einen Betriebsrat gründen, wenn es noch keine Arbeitnehmervertretung gibt. Dazu hat die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) aufgerufen. Foto: Florian Göricke / NGG.
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Einer sollte dem Chef immer sagen, was Sache ist: In Duisburg arbeiten rund 203.500 Beschäftigte in rund 8.680 Betrieben. „Aber längst nicht alle haben in ihren Jobs eine starke Stimme gegenüber dem Chef: Viele der Beschäftigten in Duisburg haben keine Arbeitnehmervertretung. Dabei ist jedes ‚Betriebsrats-Vakuum‘ eine vertane Chance“, sagt Adnan Kandemir von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG).

Denn gerade Betriebsräte seien gut für die Unternehmen: „Vom Ärger über die Arbeitszeit bis zum besseren Arbeitsschutz – ein Betriebsrat packt die heiklen Themen im Unternehmen an. Er kümmert sich darum, dass die Azubis vernünftig ausgebildet und anschließend übernommen werden. Und genauso um die Beschäftigten, denen die Arbeit über den Kopf wächst“, sagt Kandemir. Ein Betriebsrat sei das „Scharnier zwischen Belegschaft und Chefetage – ein Sprachrohr der Beschäftigten gegenüber dem Chef“, so der Geschäftsführer der NGG Nordrhein.

Die Situation vieler Beschäftigter sei durchaus kritisch: Viele Branchen in Duisburg spürten bereits die aktuelle Wirtschaftskrise. Außerdem plane die neue Bundesregierung Änderungen für Arbeitsbedingungen. Dazu zähle etwa das Abrücken von der täglichen Höchstarbeitszeit, das Auswirkungen auf viele Betriebe in Duisburg haben werde, so die NGG Nordrhein.

„Gerade deshalb ist es jetzt wichtig, dass es einen Betriebsrat gibt. Der macht das, was ein einzelner Beschäftigter nicht kann: Er setzt sich bei der Unternehmensleitung für die Interessen der gesamten Belegschaft ein. Und er kümmert sich auch um Einzelfälle – um individuelle Probleme von Beschäftigen“, sagt Adnan Kandemir. Ein Betriebsrat sei wichtig für den reibungslosen Ablauf und für das Klima im Unternehmen. Er mache gerade auch in Krisenzeiten „Jobs sicherer und besser“.

Die NGG Nordrhein appelliert daher an die Unternehmen in Duisburg, in denen es noch keinen Betriebsrat gibt, jetzt eine Arbeitnehmervertretung zu gründen: „Ab fünf Beschäftigten kann und sollte es einen Betriebsrat geben. Je mehr Beschäftigte es gibt, desto mehr können sich auch im Betriebsrat engagieren“, sagt Kandemir.

Dort, wo es bereits einen Betriebsrat gebe, werde dieser im kommenden Jahr neu gewählt. Wer jetzt aber in Duisburg einen Betriebsrat gründe, stelle damit schon heute die Weichen für die nächsten fünf Jahre: Denn neu gegründete Betriebsräte würden nicht bei den regulären Betriebsratswahlen im kommenden Jahr erneut zur Wahl stehen, sondern erst 2030. Von Hotels bis zur Ernährungswirtschaft – die NGG Nordrhein bietet für ihre Branchen eine „Starthilfe“ für die Gründung eines Betriebsrats an region.BGOberhausen (at) ngg.net oder (0208) 305 82 12.
Region Nordrhein
Foto: Florian Göricke / NGG

 

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