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Lektüretipp: Industriemalerei aus dem „Land der tausend Feuer“ im Klartext Verlag

Gemälde und Grafiken im Ruhr Museum:
Die Sammlung Ludwig Schönefeld

Von Petra Grünendahl

Das Land der 1000 Feuer im Klartext Verlagerlag. Foto: Petra Grünendahl.
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Die Bilder vermittelten visuelle Eindrücke, die über Farbfotografien hinaus gehen: Blickwinkel, auch in Form von Retrospektiven oder Idealisierung, Inspirationen aus der Realität in Bilder umgesetzt sowie die Technik der Künstler, die damit eigene Akzente schaffen. Diese individuelle Perspektive mache für ihn die Faszination der Werke aus, sagt Sammler Ludwig Schönefeld. Industrielandschaften, Hüttenwerke, Kokereien, Steinkohlenzechen im Übertage- und Untertagebetrieb, Werkshallen in der Schwerindustrie, Arbeiter, Industrie- und Werkshäfen, Infrastruktur und Städte – und nicht zuletzt das Gemälde „Hochofenabstich” (1924) von Fritz Gärtner (auf dem Buchtitel abgebildet). Dieses Bild hatte der junge Pressereferent 1986 bei seinem damaligen Arbeitgeber entdeckt: Es weckte damals seine Begeisterung für die Industriemalerei und inspirierte ihn, sie über 30 Jahre lang zu sammeln. Ausgehend vom Ruhrgebiet reicht die Sammlung unter anderem bis in die Montanindustrie des Saarlandes, aber auch in die klassischen Industriegebiete der europäischen Nachbarländer. Die Sammlung umfasst Gemälde in Öl, Acryl oder Gouache, Aquarelle, Zeichnungen und Grafiken unterschiedlichster Techniken, von denen 240 hier abgebildet sind und detailliert vorgestellt werden.

 

Das Land der 1000 Feuer im Klartext Verlagerlag. Foto: Petra Grünendahl.
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Das Buch „Das Land der tausend Feuer“ widmet sich Industriebildern aus der Sammlung Ludwig Schönefeld. Herausgeber sind Prof. Heinrich Theodor Grütter (Direktor des Ruhr Museums), Ludwig Schönefeld (der Sammler) und die Kunsthistorikerin Dr. Reinhild Stephan-Maaser (Kuratorin des Ruhr Museums). Weitere Autoren sind Dr. Frank Kerner (1993 bis 2024 Kurator für Industrie- und Sozialgeschichte am Ruhr Museum, ehemals Ruhrland-Museum) und Bernhard Denkinger (Architekt und Ausstellungsgestalter). Die Autorentexte befassen sich mit der Sammlung („An Rhein und Ruhr und anderswo“), Industriemalerei im Ruhrgebiet und der Industrialisierung im Ruhrgebiet sowie mit der Gestaltung der Industriebilder-Schau im Ruhr Museum („Rotes Haus, Graue Wand“). Das Buch ist nicht nur eine sehr sehenswerte Zusammenstellung von Bildern zu Industrie und industrieller Arbeit, sondern auch der Katalog zur Katalog zur gleichnamigen Ausstellung im Ruhr Museum. Informationen zur Ausstellung gibt es auch im Flyer. Die Katalogseiten sind überwiegend thematisch geordnet, beschäftigt sich aber dann auch mit einzelnen besonderen Malern des Metiers „Industriemalerei“. Die ausgewählten Bilder zeigen, so Museumsdirektor Grütter in seinem Vorwort, „die ganze Breite und Dimension der Industrialisierung [in] der Region.“

 

 
 
 
Die Sammlung Ludwig Schönefeld und das Buch

Das Land der 1000 Feuer im Klartext Verlagerlag. Foto: Petra Grünendahl.
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Ludwig Schönefeld wurde 1964 in Gelsenkirchen geboren, ist in Wattenscheid aufgewachsen und in Bochum zur Schule gegangen. Nach seinem Volontariat bei den Ruhr-Nachrichten in Dortmund studierte er an der Universität Hagen Sozialwissenschaften, Geschichte und Literaturwissenschaft. Danach arbeitete der Kommunikationsfachmann und Historiker international in der Unternehmenskommunikation und im Marketing. Aktuell ist er als Interim-Manager, Berater und Autor tätig. Die Entwicklung des Ruhrgebiets zur Metropole Ruhr interessierte ihn seit seiner Jugend. Ein weiteres Interessengebiet war und ist die Darstellung von Industrie und industrieller Arbeit in Grafiken, Aquarellen und Ölgemälden. Über drei Jahrzehnte hat er Industriedarstellungen von bekannten und unbekannten Künstlern zusammengetragen. Seit 2022 befindet sich die umfassende Sammlung, die mit über 1.500 Gemälden, Aquarellen und Grafiken zu den wichtigsten Sammlungen zur Industriemalerei im Ruhrgebiet zählt, in der Obhut des Ruhr Museums. Etwa 250 Gemälde und Grafiken wurden für die Ausstellung ausgewählt. An der Ausstellung „Das Land der tausend Feuer“ im Ruhr Museum ist Ludwig Schönefeld als Gastkurator beteiligt und stellt so sein Wissen und seine Recherchen zur Herkunft sowie zum historischen Kontext der Gemälde zur Verfügung.
Das Land der 1000 Feuer im Klartext Verlagerlag. Foto: Petra Grünendahl.
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www.industriegemaelde.de

 
Das großformatige Hardcover-Buch „Das Land der tausend Feuer“ mit Industriebildern aus der Sammlung Ludwig Schönefeld ist im Essener Klartext Verlag erschienen. Das 320-seitige gebundene Buch mit mehr als 250 Abbildungen ist für 29,95 Euro im lokalen Buchhandel erhältlich (ISBN 978-3-8375-2695-0).

 
 
 
Der Blick ins Buch. Fotos: Petra Grünendahl

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Der Verlag

Beim Bild auf der rechten Seite handelt es sich nicht, wie dort vermerkt, um die Friedrich-Ebert-Brücke in Ruhrort rheinabwärts, sondern um die Uerdinger Rheinbrücke rheinaufwärts mit Blick auf die Einfahrt zum Rheinhafen Krefeld rechts im Bild. Foto: Petra Grünendahl.
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Der Klartext Verlag wurde 1983 gegründet, seit 2007 ist er Teil der Funke Mediengruppe. Seine Heimat liegt im Ruhrgebiet, wo auch der überwiegende Teil seiner Publikationen angesiedelt ist: Freizeitführer mit Inspirationen für Jung und Alt, Sachbücher, Ausstellungskataloge, Kalender und Bildbände. Die Reihen von Freizeitführern bieten Tipps für „Umsonst & draußen“ oder „Märchenhaft wandern“. Im Rahmen „Schönes NRW“ zeigen die Bücher Ziele und Gegenden, die man zu Fuß, mit dem Fahrrad, mit oder ohne Motor erholen, zu Fuß die Gegend erkunden kann: Im Ruhrgebiet, im Sauerland, im Münsterland, entlang des Niederrheins oder durch die Eifel. Mit der „Von oben“-Reihe kann man Städte nicht nur im Ruhrgebiet, sondern in ganz Deutschland aus der Vogelperspektive bewundern. Und mit der Reihe „Irrtümer und Wahrheiten“ (bei ihrem Start im Verlagsprogramm hieß die Serie noch „Klugscheißer“) lernt der Leser Neues zu verschiedenen Orten, Themen und Fußballvereinen – unterhaltsam, fundiert und auch mit dem einem oder anderen Augenzwinkern.
www.klartext-verlag.de

 
© 2025 Petra Grünendahl / Rundschau Duisburg (Text)
Fotos: Petra Grünendahl

 

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