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Um Wirtschaftlichkeit, regionale Wertschöpfung und Akzeptanz bestmöglich zu vereinbaren, hat der RVR zwei Interessenbekundungsverfahren initiiert. Hierbei werden in einem wettbewerbsähnlichen Verfahren langfristige Partner für die Planung, den Bau und den Betrieb von Anlagen zur Erzeugung regenerativer Energien gesucht. Das mehrstufige Verfahren, das auf eine große Nachfrage gestoßen ist, befindet sich auf der Zielgeraden. So können die Planungen im Sommer konkretisiert werden. Auf der Halde Großes Holz in Bergkamen, Kreis Unna, sollen zwei moderne Windenergieanlagen entstehen, welche Strom für umgerechnet ca. 9.000 Haushalte produzieren können. Auf dem Reitwegsee in Rheinberg, Kreis Wesel, soll eine der größten schwimmenden Photovoltaikanlagen in NRW grünen Strom für rund 2.500 Haushalte auf einem ehemaligen Auskiesungssee produzieren. Unterstützt wird der RVR in dem Verfahren von der Kommunalberatung Rheinland-Pfalz GmbH.
Hinzukommen weitere Ausbaupotenziale auf den eigenen Liegenschaften, die sich in unterschiedlichen Entwicklungsstadien befinden. Durch den Ausbau ergibt sich nach aktueller Einschätzung der Verwaltung eine zusätzliche Mehrleistung von über 150 MW.
„Auf dem Weg zur grünsten Industrieregion spielen der Einsatz Erneuerbarer Energien und die CO2-Einsparung eine große Rolle,“ so Nina Frense, Beigeordnete für Umwelt und Grüne Infrastruktur. „Als einer der größten Grundstückseigentümer des Ruhrgebiets wollen wir maßgeblich zu einer klimaneutralen Energieversorgung beitragen. Grüner Strom und Grüne Infrastruktur sind kein Widerspruch, sondern stehen im Einklang mit unserer Strategie.“
Der RVR ist mit über 18.000 Hektar Grundbesitz einer der größten Grundstückseigentümer im Ruhrgebiet. Zu seinen Flächen zählen Radwege auf alten Bahntrassen, Wälder und Freiraum, die Haldenlandschaft Ruhr sowie Gewässer. Zur Ermittlung geeigneter Flächen für Erneuerbare Energien wurden die gesamten verbandseigenen Liegenschaften einer Potenzialanalyse für Windenergie und Freiflächenphotovoltaik unterzogen. Auf RVR-Flächen werden schon jetzt erfolgreich Wind- und Solaranlagen betrieben, etwa auf der Halde Hoppenbruch in Herten und auf dem Silbersee III in Haltern am See.
Regionalverband Ruhr (RVR)
Der Regionalverband Ruhr (RVR) als Zusammenschluss von elf kreisfreien Städten und vier Kreisen hat den gesetzlichen Auftrag, die Gestaltung des Ruhrgebiets voranzutreiben. Er wurde am 5. Mai 1920 als Siedlungsverband Ruhrkohlenbezirk (SVR) gegründet und hat somit im Jahr 2020 sein 100-jähriges Bestehen gefeiert. Sein erster Verbandsdirektor Robert Schmidt (1869-1934) gilt als der Vater der Regionalplanung. Er legte bereits 1912 einen Generalsiedlungsplan für das Ruhrgebiet vor, der später Grundlage für die überörtliche Planung von regionalen Grünzügen, Verbandsstraßen wie dem Ruhrschnellweg und den Revierparks werden sollte. Seit April 2024 ist Garrelt Duin als Regionaldirektor des Verbandes Nachfolger von Karola Geiß-Netthöfel, die die Geschicke des Verbandes von 2011 bis 2024 leitete.
Die gesetzliche Zuständigkeit des Verbandes für die Landesplanung fürs Ruhrgebiet wurde 1975 eingeschränkt, als Staatliche Regionalplanung jedoch 2009 zurück übertragen. Damit endete die drei Jahrzehnte dauernde planerische Dreiteilung des Ruhrgebiets (auf die Regierungsbezirke Düsseldorf, Münster und Arnsberg). Verbunden mit Änderungen des Gesetzes über den Verband änderte sich auch sein Name: 1979 wurde der SVR in Kommunalverband Ruhrgebiet (KVR) umbenannt, seit 2004 heißt der Verband Regionalverband Ruhr (RVR). Das Jubiläumsjahr 2020 war gleichzeitig das Jahr, in dem zum ersten Mal das Ruhrparlament als Verbandsversammlung von den Bürgern der Metropole Ruhr direkt gewählt wurde. Es beschließt über die Arbeit des Verbandes.
Rund 480 Mitarbeiter des Regionalverbandes Ruhr (RVR) planen und entwickeln die Region, managen Infrastrukturprojekten wie Route Industriekultur und Emscher Landschaftspark, das regionale Radwegenetz sowie Wald- und Grünflächen. Auf allen relevanten regionalen Handlungsfeldern agiert der Verband entweder als Netzwerker, Koordinator, Impulsgeber, Dienstleister oder Projektträger für das Ruhrgebiet. Ziel ist es, die grünste Industrieregion der Welt zu werden. Zu seinen wichtigsten Gesellschaften gehören u .a. die Ruhr Tourismus GmbH (RTG) und die Business Metropole Ruhr GmbH (BMR).
Regionalverband Ruhr (RVR)
Foto: Volker Wiciok / RVR
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