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Bergbau-Geschichte am Niederrhein: Kalender „Glückauf 2026“

 
Grafschafter Museums- und Geschichtsverein
zeigt Motive aus dem Altkreis Moers

Von Petra Grünendahl

Bergbau-Kalender Glückauf 2026: Bergwerk Rheinpreußen Schacht II in Homberg. Foto: Petra Grünendahl.
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Von Kamp-Lintfort und Neukirchen-Vluyn über Moers bis hin nach Rheinhausen und Homberg reichen die Schachtanlagen im neuen Bergbau-Kalender: Mit Einblicken in die Zechengelände der Region von Friedrich Heinrich und Rossenray über Niederberg und Pattberg bis hin zu Diergardt / Mevissen und verschiedenen Schachtanlagen der Zeche Rheinpreußen. Die Aufnahmen sind historisch: Noch in der Nutzung hatten sich die Anlage weiter entwickelt und waren umgebaut worden. Der Betrieb auf den Anlagen ist seit Jahrzehnten schon eingestellt. Viele der Anlagen sind abgerissen. Von den ehemals zahlreichen Fördertürmen und Gerüsten an linken Niederrhein stehen heute nur noch das Doppelstrebengerüst von Rheinpreußen Schacht IV in Moers, der Malakoffturm von Rheinpreußen Schacht I in Homberg (mit der Turmspitze auf dem Januar-Bild zu erkennen), der Turm von Schacht Gerdt in Baerl (hier nicht dabei), zwei Fördergerüste auf Niederberg sowie Förderturm und Strebengerüst in Kamp-Lintfort (Zechenpark Friedrich Heinrich). Teilweise stehen dort nur noch ein paar Protegohauben, teilweise kann man aber einzelne alte Zechen-Betriebsgebäude auch heute im Stadtbild erkennen.

 

Bergbau-Kalender Glückauf 2026: Sprengung der Kohlenwäsche auf Rheinpreußen Schacht IV im Jahr 1963 (Titelbild). Foto: Petra Grünendahl.
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Auch im kommenden Jahr heißt es beim Grafschafter Museums- und Geschichtsverein in Moers e.V. (GMGV) wieder „Glückauf“ mit einer Zeitreise durch die Bergbau-Geschichte am Niederrhein. Wie in den Vorjahren veröffentlicht der GMGV seinen Kalender „Glückauf 2026 – Bergbau am Niederrhein“ mit einem spannenden Überblick über die Bergwerke, die den Altkreis Moers zwischen 1857 bis 2012 maßgeblich geprägt haben. Bei der Zusammenstellung der Motive hat Andre Thissen, Leiter des Arbeitskreises Schacht IV, zahlreiche Bilder aus der Vogelperspektive ausgewählt, die einen Eindruck über die Ausdehnung der Zechenareale vermitteln: Die Grenzen sind heute teils nur noch zu erahnen, auch wenn mancherorts verbliebene Gebäude die Verortung erleichtern. Informative Texte zu jedem Bild verorten die Motive geografisch und historisch. Der Kalender ist ein Muss für jeden Bergbaufreund und spannend auch für Leute, die die Standorte erst in der Nachbergbau-Zeit kennengelernt haben.

Bergbau-Kalender Glückauf 2026: Bergwerk Niederberg Schacht I und II in Neukirchen-Vluyn. Foto: Petra Grünendahl.
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Erhältlich ist der Kalender „Glückauf 2026 – Bergbau am Niederrhein“ zum Preis von Euro 12,95 bei der Moerser Stadtinformation auf der Kirchstraße, der Barbara Buchhandlung, Thalia und CB Schreibwaren am Edeka Center. In Kamp-Lintfort ist der Kalender verfügbar bei Thalia und Michelbrink, in Neukirchen-Vluyn bei der Neukirchener Buchhandlung, bei Giesen-Handick und bei Edeka Raber in Vluyn. Ferner bei Edeka Paschmann in Homberg, bei Edeka Rywotzki in Scherpenberg sowie bei vielen weiteren Verkaufsstellen unserer Region.

 

 
 

Bergbau-Kalender Glückauf 2026: Bergwerk Diergardt Mevissen, Schächte Mevissen I und II in Rheinhausen. Foto: Petra Grünendahl.
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Mit dem Erwerb des Kalenders unterstützen Käufer verschiedene Projekte des gemeinnützigen Vereins u. a. im Bergbaumuseum des Industriedenkmals von Rheinpreußen Schacht IV in der dortigen Fördermaschinenhalle, wo man bis Ende Oktober den Kalender selbstverständlich auch erwerben kann.

 
Die Kalender-Motive

Bergbau-Kalender Glückauf 2026: Überblick. Foto: Petra Grünendahl.
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  • Titel: Sprengung der Kohlenwäsche auf Rheinpreußen Schacht IV im Jahr 1963
  • Januar: Bergwerk Rheinpreußen Schacht II in Homberg
  • Februar: Bergwerk Diergardt II in Rheinhausen-Asterlagen
  • März: Bergwerk Niederberg Schacht I und II in Neukirchen-Vluyn
  • April: Bergwerk Friedrich Heinrich in Kamp-Lintfort
  • Mai: Bergwerk Rheinpreußen Schacht V / IX in Moers-Utfort
  • Juni: Bergwerk Rossenray in Kamp-Lintfort
  • Juli: Bergwerk Niederberg in Neukirchen-Vluyn
  • August: Bergwerk Friedrich Heinrich in Kamp-Lintfort
  • September: Bergwerk Pattberg in Moers-Repelen
  • Oktober: Bergwerk Diergardt Mevissen, Schächte Mevissen I und II in Rheinhausen
  • November: Bergwerk Rheinpreußen Schacht IV in Moers-Hochstraß
  • Dezember: Bergwerk Rheinpreußen Schächte V und IX in Moers-Utfort

 

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Grafschafter Museums- und Geschichtsverein in Moers e. V.

Zeche Rheinpreußen Schacht IV in Moers. Foto: Petra Grünendahl.
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Der Grafschafter Museums- und Geschichtsverein in Moers (GMGV) möchte die Geschichte und Kultur der Grafschaft Moers schützen und erhalten – und das seit 1904. In diesem Jahr gründete Dr. Hermann Boschheidgen den „Verein für Heimatkunde“. Seitdem werden vom Verein, der heute „Grafschafter Museums- und Geschichtsverein“ heißt, Gegenstände aus dem Alltag und dem Leben der Moerser Bevölkerung zusammengetragen und im Moerser Schloss ausgestellt. Dadurch soll gemeinsam mit der Stadt Moers interessierten Bürgern die Geschichte der Grafschaft und des Altkreises Moers nahe gebracht werden. Den kulturellen und historischen Wert des Schlossparks stärker bewusst zu machen und zu erhalten ist ebenfalls ein Ziel der Arbeit des GMGV. Der heutige Vorsitzende, Peter Boschheidgen, ist ein Enkel des Vereinsgründers.

Als weiterer Schwerpunkt der Vereinstätigkeit kam später die Geschichte des Bergbaus mit dem Nutzungsrecht für das „Industriedenkmal Rheinpreußen Schacht IV“ hinzu, mit der Verpflichtung, das Maschinenhaus von 1906 zu erhalten. Der Bergwerks-Standort war 1962 stillgelegt worden. Unter dem langjährigen Vereinsvorsitzenden Andreas Eichholtz übernahm der GMGV Ende der 1990er-Jahre als Bauherr mit finanzieller Unterstützung durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz, des Landes NRW und der Nordrhein-Westfalen-Stiftung die Renovierung. Das Denkmal und die restaurierte Technik kann im alten Maschinenhaus besichtigt werden. Ehrenamtlich tätige ehemalige Bergleute erklären die Fördertechnik und führen durch die Sammlung. Geöffnet ist Bergbaumuseum an der Zechenstraße 50 in Moers-Hochstraß von Mai bis Ende Oktober jeden Sonntag von 13 bis 16 Uhr. Gruppenführungen sind auch außerhalb der Öffnungszeiten nach Vereinbarung möglich. Kontakt unter Telefon 02841 / 889108 (mittwochs 9 bis 12 Uhr) oder per Mail an schacht4(at)gmgv-moers.de.
www.gmgv-moers.de

 
© 2025 Petra Grünendahl / Rundschau Duisburg (Text)
Fotos: Petra Grünendahl

 

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