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Wettbewerb „IGA 2027 Zukunftsgärten“: Duisburg stellte Sieger-Entwürfe vor

Die Rückeroberung ehemals industriell genutzter Areale
Von Petra Grünendahl

Duisburgs Stadtentwicklungsdezernent Martin Linne. Foto: Screenshot.
„Für die Stadt ist dies ein Meilenstein: Duisburg rückt näher an den Rhein“, erklärte Stadtentwicklungsdezernent Martin Linne. Ziel sei es, ehemals industriell genutzte Flächen zukunftsorientiert neu zu entwickeln und zu nutzen. Da werde sich der Rheinpark neben dem Landschaftspark Nord und dem Innenhafen als Duisburger Erfolgsprojekt einreihen, ist Linne überzeugt. Der Rheinpark öffnet den Rhein für die Bürger der Stadt als Freizeitraum, wo früher die Schwerindustrie das Ufer beherrschte.
Plangebiet für die IGA 2027 in Duisburg. Quelle: RVR.
Auch der Grüne Ring von der Innenstadt bis zum Rheinpark soll attraktiver gestaltet werden und dann als Aktivitäts- und Freizeitraum einladen. Die IGA 2027 ermöglicht die Verwirklichung dieser Konzepte unter dem Thema „Wie wollen wir künftig leben, wohnen und arbeiten?“ mit dem Ziel, Zukunftsthemen greif-, erleb- und präsentierbar darzustellen. Die Antwort sucht die IGA in der Gestaltung von Grünflächen: Das reicht von Parks für Erholung und Freizeit bis zum Mitgestalten (Urban Gardening, Schul- und Gemeinschaftsgärten). Der Grüngürtel soll so zum intensiv genutzten Nachbarschaftspark werden. Auf dem eigentlichen (kostenpflichtig) IGA-Ausstellungsgelände präsentieren zudem Garten- und Landschaftsbaubetriebe Themen- und Mustergärten.

 

Eingangsbereich zum Rheinpark. Entwurf: wbp Landschaftsarchitekten.
Für die freiraumplanerischen Aspekte der Internationalen Gartenausstellung (IGA) gab es einen Wettbewerb, zu dem in Duisburg eine Jury nach 14-stündiger Sitzung die Sieger kürte. Die Ergebnisse stellte der Regionalverband Rheinland (RVR) zusammen mit der Stadt Duisburg und der IGA gGmbH vor. Neben Regionaldirektorin Karola Geiß-Netthöfel, Stadtentwicklungsdezernent Martin Linne und IGA-Geschäftsführer Dipl.-Ing. Horst Fischer, Projektleiter der IGA Metropole Ruhr 2027, gaben auch die Preisträger im Online-Pressegespräch Auskunft über Konzepte und Intentionen. Aus landschaftsplanerischer Sicht sei der Wettbewerb ein Highlight gewesen, hob der Projektleiter hervor. „Vierzehn Planungsbüros aus Deutschland und Europa haben uns hochwertige Ideen im Umgang mit den künftigen gesellschaftlichen Herausforderungen wie Klimawandel, Biodiversität und kulturelles Miteinander präsentiert“, erzählte RVR-Direktorin Geiß-Netthöfel. „Aufgabe war die Gestaltung des Rheinparks und die Anbindung an Randgebiete bis hin zur Innenstadt. Dazu galt es, eine Parkanlage zu entwickeln, die Besucher von nah und fern anlockt“, so Martin Linne.

 

Der Grüne Ring. Entwurf: wbp Landschaftsarchitekten.
Der Grüne Ring ist als Grünanlage schon vorhanden, wird allerdings entsprechend des umzusetzenden Konzepts weiter entwickelt und umgestaltet. Beim Rheinpark sind die beiden ersten Bauabschnitte 2009 und 2020 fertig gestellt worden. Der dritte Bauabschnitt wird nun in Angriff genommen und soll bis 2025 fertig sein, der Grüne Ring in seiner neuen Ausprägung 2026. Dazu kommt die Umgestaltung des (bislang gewerblich genutzten) Kultushafens als Raum zur Freizeitgestaltung. „Jetzt müssen die Konzepte konkretisiert und durchgeplant werden“, erklärte Horst Fischer das Prozedere. Planung sei das eine, Realisierung ganz was anderes. „Nichts wird so gebaut, wie es auf dem Papier steht. Duisburger können sich immer noch einbringen“, versicherte der Stadtentwicklungsdezernent. Und: „Das werden intensive fünf Jahre.“ Am 15. April 2027 soll die Eröffnung sein. Frühere Ideen, auch das Rheinvorland in Hochemmerich und Friemersheim mit einzubeziehen, fanden sich in den Entwürfen nicht wieder und scheinen somit vom Tisch zu sein.

 

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IGA Metropole Ruhr 2027 präsentiert eine ganze Region

Neugestaltung des Kultushafens. Entwurf: wbp Landschaftsarchitekten.
Das Bochumer Büro wbp Landschaftsarchitekten GmbH landete bei der Jury auf dem ersten Platz. Zum zweiten und dritten Preisträger kürten sie den Landschaftsarchitekten Rehwaldt aus Dresden und das Büro A24 Landschaft aus Berlin. Anerkennungspreise erhielten die Büros bbzl böhm benfer zahiri landschaften städtebau (sie haben den Zechenpark zur Landesgartenschau 2020 in Kamp-Lintfort gestaltet) sowie hutterreimann Landschaftsarchitektur GmbH (beide aus Berlin), scape Landschaftsarchitekten GmbH (Düsseldorf) sowie Treibhaus Landschaftsarchitektur (Hamburg). Der nächste Schritt ist nun das Vergabeverfahren, in das die drei Preisträger einbezogen werden. Erst im Sommer wird feststehen, welcher der drei Entwürfe letztendlich umgesetzt wird. Ab Anfang Mai sind alle Arbeiten im virtuellen Raum ausgestellt unter www.duisburg.de/iga2027.

 

Ideen. Entwurf: wbp Landschaftsarchitekten.
Den Rahmen der IGA Metropole Ruhr 2027 bilden drei eintrittspflichtigen Zukunftsgärten Duisburg, Gelsenkirchen und Dortmund sowie die Zukunftsgärten in Bergkamen / Lünen und „Emscherland“ im Kreis Recklinghausen. Die IGA Metropole Ruhr 2027 wird die erste dezentrale Internationale Gartenausstellung. Organisiert wird die Gartenausstellung von der IGA Metropole Ruhr 2027 gGmbH als Durchführungsgesellschaft, dem Regionalverband Ruhr als Regionalinstitution für die Metropole Ruhr sowie den Kommunen als Projektträger. Eine enge Kooperation besteht mit dem Land Nordrhein-Westfalen, Emschergenossenschaft/Lippeverband und vielen weiteren Partnern. Namensgeber ist die Deutsche Bundesgartenschaugesellschaft mbH.

 

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IGA 2027 und die IGA Metropole Ruhr 2027 gGmbH

Die Ausstellungsfläche Rheinpark. Entwurf: wbp Landschaftsarchitekten.
Die IGA Metropole Ruhr 2027 ist ein regionales Dekadenprojekt und Laborraum für die nachhaltige Städte-Landschaft der Zukunft mit überregionaler Ausstrahlung, an der sich viele Kommunen, Vereine und Initiativen beteiligen. Fünf Zukunftsgärten bilden die internationalen Schauräume der IGA 2027. Duisburg, Gelsenkirchen und Dortmund zeigen zudem umfangreiche Blumenschauen.
Siehe auch www.iga2027.ruhr.

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Getragen wird die Internationale Gartenausstellung Metropole Ruhr vom RVR, von den Kommunen und Kreisen der Metropole Ruhr, der Deutschen Bundesgartenschau-Gesellschaft mbH, der Ruhr Tourismus GmbH sowie zahlreichen weiteren beteiligten und interessierten Institutionen wie Emschergenossenschaft, LWL und LVR, Gartenbauverbänden, Landwirtschaftskammer oder Kleingartenverbänden.

Gesellschafter der IGA Metropole Ruhr 2027 gGmbH als Durchführungsgesellschaft sind neben dem Regionalverband Ruhr (50,2 Prozent) die Deutsche Bundesgartenschau-Gesellschaft (13 Prozent), die Städte der Zukunftsstandorte Dortmund (13,1 Prozent), Duisburg (10,7 Prozent), Gelsenkirchen (5,9 Prozent), Bergkamen (1,4 Prozent), Lünen (1,4 Prozent) und der Kreis Recklinghausen (4,3 Prozent).

Informationen zu den Standorten der IGA2027

 
© 2021 Petra Grünendahl (Text)
Fotos: wbp Landschaftsarchitekten (Visualisierung)

 

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