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Duisburger Hafen: Vorstand zieht trotz Umschlagsrückgang positive Bilanz für 2022

Investitionen in Infrastruktur und internationale Vernetzung sichern Wettbewerbsfähigkeit
Von Petra Grünendahl
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Vorstand der duisport-Gruppe (von links): Dr. Carsten Hinne, Markus Bangen (CEO), Lars Nennhaus. Foto: krischerfotografie.
„Wir haben weniger Nachteile durch den Ukraine-Krieg gehabt als noch vor einem Jahr befürchtet, aber wir konnten uns natürlich von der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung nicht abkoppeln“, erklärte Markus Bangen, Vorstandsvorsitzender der Duisburger Hafen AG (duisport). So hinterließen das Niedrigwasser auf dem Rhein, gestörten Lieferketten, die steigenden Energiepreise und die Inflation natürlich ihre Spuren: Der Umschlagsrückgang lag allerdings in dem Rahmen, wie er überall verzeichnet wurde. Und auch wenn heute mehr Kohlefrachter auf dem Rhein zu sehen sind: „Die 700.000 Tonnen Kohle, die 2022 hier umgeschlagen wurden, sind gar nichts im Vergleich zu früher, als hier auf der Kohleninsel jährlich noch 7 bis 10 Mio. Tonnen umgeschlagen wurden“, so Bangen. Auf der Kohleninsel entsteht nun das Duisburg Gateway Terminal mit dem Ziel des klimaneutralen Güterumschlags. Die Bauarbeiten liegen im Zeitplan. Kohle, aber auch Stahl fallen heute nicht mehr in den Geschäftsbereich von duisport: „Hochgewichtige Massengüter werden weniger. Wir verlieren dadurch zwangsläufig an Tonnage“, sagte Bangen. Negative Auswirkungen verzeichnete der Duisburger Hafen auch durch die – aufgrund der hohen Energiekosten – gesunkene Chemie-Produktion, die von Marl aus über Duisburg abgewickelt wird. „Trotz der massiven Beeinträchtigungen und Herausforderungen hat sich unser Kerngeschäft aber als äußerst stabil und widerstandsfähig erwiesen“, fasste der Hafen-Chef zusammen.

 

Vorstand der duisport-Gruppe bei der Bilanzpressekonferenz (von links): Dr. Carsten Hinne, Markus Bangen (CEO), Lars Nennhaus. Foto: Screenshot.
In der jährlichen Bilanzpressekonferenz stellte Hafen-Chef Markus Bangen zusammen mit seinen Vorstandskollegen Lars Nennhaus und Dr. Carsten Hinne die Geschäftsentwicklung des Duisburger Hafens und die Bilanzzahlen für 2022 vor. Obwohl der Güterumschlag leicht rückläufig war, konnte das operative Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr sogar gesteigert werden: Die Gesamtleistung der duisport-Gruppe lag 2022 trotz des angespannten Marktumfeldes bei 332,7 Mio. Euro. Bereinigt um den Effekt eines Einmalerlöses im Vorjahr konnte das operative Ergebnis damit sogar gesteigert werden. 2021 war die Gesamtleistung in Höhe von 346,8 Mio. Euro maßgeblich durch den Verkauf einer Logistikhalle für rund 18 Mio. Euro geprägt worden. „Wir haben aber nun nichts mehr, was wir verkaufen sollten. Wir brauchen alle Assets“, erklärte Markus Bangen.

 

 
Infrastruktur und Warenströme

Infografik: duisport (Screenshot).
Dafür investiert die Duisburger Hafen AG massiv in ihre Infrastruktur: Straßen, Brücken, Schienenwege und Hafenanlagen. Allein in diesem Jahr werden es rund 100 Mio. Euro. „Wir hatten Nachholbedarf, haben aber auch für viele Dinge Vorsorge für unsere Leistungsfähigkeit getroffen und schaffen damit die Voraussetzungen, künftig wieder Trendsetter zu sein“, sagte der Hafen-Chef. Und: „Wir haben im Duisburger Hafen keine freien Flächen mehr: Das heißt, wir können nur im Bestand wachsen – durch mehr Effizienz und die gemeinsame Nutzung von Kapazitäten.“ – „Wir modernisieren unsere Anlagen, bauen sie aus und bereiten uns vor auf künftiges Wachstum“, erklärte auch duisport-Vorstand Lars Nennhaus.

 

Infografik: duisport (Screenshot).
Wichtig ist für die Entwicklung des Duisburger Hafens sein internationales Netzwerk, das duisport-Kunden die Anbindung in alle Welt ermöglicht. Das schließt auch Beteiligungen an Logistikparks im Ausland ein: Triest, Türkei, aber auch in China. Diversifizieren will man die internationalen Netzwerke u. a. nach Indien oder Singapur: „Das ist kein Selbstzweck, sondern stärkt unseren Standort hier“, erklärte Carsten Hinne die Strategie. „Mit unserem Know-how, das wir uns über Jahrzehnte erarbeitet haben, bringen wir uns international ein, um unseren Standard dort anzuwenden, wo wir uns engagieren. Wir wollen dort auch Player sein.“ Die traditionelle Anbindung des Wirtschaftsstandortes an die Seehäfen an der Nordsee reicht längst nicht mehr aus: „Die aufstrebenden Mittelmehrhäfen sind in den letzten 10 Jahren wettbewerbsfähig geworden und wir binden sie über die Schiene an“, erklärte Bangen. Der Standort Duisburg verfüge über das größte und stärkste Eisenbahnnetzwerk in Europa. Und an allen relevanten Absatzmärkten und Produktionsstandorten sei Duisburg präsent.

 

Infografik: duisport (Screenshot).
Stark zurück gegangen sind jedoch Verkehre auf der Neuen Seidenstraße: Statt 2.800 (im Rekordjahr 2021) verkehrten 2022 mit 2.100 China-Zügen ein knappes Drittel weniger. „Das ist ein geringerer Rückgang als wir befürchtet hatten“, so Bangen. Der Umschlagrückgang sei eher ein „back-to-normal“, denn die Rekordzahlen 2021 waren der Tatsache geschuldet, dass der Schiffstransport während der Pandemie gesunken war und die Waren ja trotzdem nach Europa kommen mussten.

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Zentrales Ziel: Wettbewerb und Wirtschaftsstandort stärken

Infografik: duisport (Screenshot).
Die strategischen Beteiligungen und Kooperationen mit Partnern im In- und Ausland zahlen ebenso wie die Investitionen in die Infrastruktur auf die langfristigen Ziele von duisport ein: „Eine zukunftssichere Infrastruktur, stabile Logistikketten und die Verknüpfung logistischer Dienstleistungen schaffen innerhalb der Energie- und Logistikdrehscheibe Duisburger Hafen die idealen Voraussetzungen für die unerlässliche Wettbewerbsvielfalt. Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag, um die Wirtschaftsstandorte Duisburg, Nordrhein-Westfalen und Deutschland nachhaltig zu stärken“, so Markus Bangen. Mit einer Eigenkapitalquote von 42 Prozent sieht er den Duisburger Hafen gut für die zukünftige Entwicklung aufgestellt: „Wir strotzen vor Kraft!“

 

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Duisburger Hafen AG

Infografik: duisport, Foto: Hans Blossey (Screenshot).
Die Duisburger Hafen AG (duisport) ist die Eigentums- und Managementgesellschaft des Duisburger Hafens, des größten Binnenhafens der Welt. Die duisport-Gruppe bietet für den Hafen- und Logistikstandort Full Service-Pakete in den Bereichen Infra- und Suprastruktur inkl. Ansiedlungsmanagement. Darüber hinaus erbringen die Tochtergesellschaften logistische Dienstleistungen wie beispielsweise den Aufbau und die Optimierung von Transport- und Logistikketten, Schienengüterverkehrsleistungen, Gebäudemanagement und Verpackungslogistik.
www.duisport.de

 
© 2023 Petra Grünendahl (Text)
Foto: krischerfotografie (1), Screenshot (1), Infografiken: duisport (Foto: Hany Blossey, Screenshots)

 
 

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