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Autobahn Rheinland: Gehölzpflegesaison gestartet – Die Verkehrssicherheit steht immer im Fokus

Die Gehölzpflegesaison an den Autobahnen im Rheinland hat begonnen – und das heißt: Bis Ende Februar 2023 werden Bäume und Sträucher gefällt, geschnitten oder „auf den Stock gesetzt“ – sprich wenige Zentimeter über dem Boden gekappt. Vorrangiges Ziel dieser Maßnahmen ist die Gewährleistung der Verkehrssicherheit. Dazu werden die Gehölze entlang der Autobahnen so zurückgeschnitten, dass sie für den fließenden Verkehr keine Gefahr darstellen. Darüber hinaus gilt es für die 15 zuständigen Autobahnmeistereien aber auch, Schilder und Sichtachsen auf insgesamt 1.200 Streckenkilometern vom Bewuchs zu befreien.

Baumbestände werden nicht willkürlich abgeholzt

Die Gehölzpflege dient auch der Verkehrssicherheit. Foto: Autobahn GmbH.
Bei den Grünpflegearbeiten, die entweder von den Autobahnmeistereien selbst oder von beauftragten Fremdfirmen durchgeführt werden, kommt oft großes Gerät zum Einsatz. Auf den ersten Blick sieht es dann so aus, als würden Baumbestände willkürlich abgeholzt. Dem ist nicht so, wie Andreas Raedt, Leiter des Geschäftsbereichs Betrieb und Verkehr der Autobahn GmbH Rheinland, erläutert: „Unsere Baumkontrolleure untersuchen regelmäßig den Zustand von Einzelbäumen. Und nur dann, wenn ein Baum absehbar nicht mehr standsicher ist oder große Äste abbrechen könnten, muss er gefällt werden.“ Flächige Gehölze hingegen werden bei Bedarf „auf den Stock gesetzt“, also so weit zurückgeschnitten und ausgedünnt, dass sich der Bestand erholen kann. „Was für die Autofahrer und Anlieger der Autobahnen sehr radikal aussieht, ist für die Standsicherheit etwa von Böschungen sehr wichtig und dient letztlich der nachhaltigen Pflege der Grünflächen entlang unseres Fernstraßennetzes,“ so Andreas Raedt weiter. Neu austreibendes Wurzelwerk sichert Hänge auf natürliche Weise. Zudem ist eine „auf den Stock gesetzte“ Grünfläche weniger pflegeintensiv, was letztlich auch Staus auf den Autobahnen vermeidet. Schließlich müssen die entsprechenden Arbeitsgeräte weniger häufig ausrücken.

Grünschnitt kann nur tagsüber erfolgen

Die Gehölzpflege dient auch der Verkehrssicherheit. Foto: Autobahn GmbH.
In diesem Zusammenhang wird die Autobahn GmbH Rheinland häufig danach gefragt, weshalb Grünpflegearbeiten überhaupt tagsüber, also in den verkehrsreichen Zeiten stattfinden müssen. Antwort: Die Arbeiten mit Motorsäge oder Fällbagger sind für die Mitarbeiter der Autobahnmeistereien nur bei Tageslicht gefahrlos möglich. „Generell achten die Autobahnmeistereien aber darauf, mit ihrer Arbeit morgens nach dem Abklingen der Pendlerströme zu beginnen und diese zu beenden, bevor der nachmittägliche Berufsverkehr wieder einsetzt,“ betont Andreas Raedt.

Eine klassische Vermarktung des Gehölzes gibt es nicht
Eine klassische Vermarktung als Brenn- oder Stammholz findet nicht statt. Das bei der Gehölzpflege gewonnene Schnittgut wird gehäckselt und etwa zur Energiegewinnung oder zur Weiterverarbeitung – beispielsweise zu Spanplatten – genutzt. Eine geringe Menge verbleibt allerdings auch stets vor Ort, um Insekten und Kleinlebewesen einen Lebensraum zu bieten.

Hohe Kosten – kein Gewinn
Die Kosten für Gehölzpflegemaßnahmen sind hoch. Oft wird an steilen Böschungen gearbeitet, was Sicherungsmaßnahmen erfordert. Zudem kann Grünschnitt auf engem Verkehrsraum nur mit speziellem Gerät durchgeführt werden. Sicherlich erzielt die Autobahn aus einem Verkauf von Holz und Schnittgut Einnahmen. Diese können aber allenfalls dazu dienen, die Kostenbelastung zu mindern. Ein Gewinn für die Autobahn GmbH Rheinland wird unter dem Strich nicht erzielt.

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Fakten

  • Die Gehölzpflege richtet sich nach den Vorgaben des „Gesetzes über Naturschutz und Landschaftspflege“ (Bundesnaturschutzgesetz, BNatSchG). Darüber hinaus gibt es Regeln, die für die Autobahn Rheinland festgeschrieben worden sind. Damit wird gewährleistet, dass die Anforderungen des Natur- und Artenschutzes Berücksichtigung finden.
  • Zu Beginn der Pflegesaison werden die betroffenen Städte und Naturschutzbehörden über größere Maßnahmen in Kenntnis gesetzt. Müssen zum Beispiel Anschlussstellen für den Pflegeeinsatz gesperrt werden, werden die Informationen über die Medien veröffentlicht, zudem sind sie auf der Homepage der Autobahn Rheinland zu finden. Sind Anwohner betroffen, werden sie direkt informiert. Bei Maßnahmen zur Gefahrenabwehr muss in Ausnahmefällen auf eine Vorabinformation verzichtet werden.
  • Bei großen Baumaßnahmen ist es mitunter erforderlich, größere Grünflächen abzuholzen, um das Baufeld zu räumen. In diesen Fällen ist die Autobahn GmbH Rheinland gehalten, Ausgleichsmaßnahmen (also Aufforstungen) durchzuführen, nach Möglichkeit in der Nähe der Baumaßnahme. Ist dies etwa aus Platzgründen nicht möglich, wird die Ausgleichsmaßnahme an anderer Stelle durchgeführt.

Autobahn GmbH
Die Autobahn GmbH des Bundes hat am 1. Januar 2021 die Verantwortung für Planung, Bau und Betrieb aller Autobahnen in Deutschland übernommen. Mit künftig bis zu 13.000 Mitarbeitern in zehn regionalen Niederlassungen, 41 Außenstellen und 189 Autobahnmeistereien unterhält sie 13.000 Kilometer Autobahn. Die Gesellschaft mit Hauptsitz in Berlin ist eine der größten Infrastrukturbetreiber in Deutschland.

Die Niederlassung Rheinland mit Hauptsitz in Krefeld betreibt mit künftig etwa 1.400 Mitarbeitern rund 1.200 Kilometer Autobahn entlang der Rheinschiene und im westlichen Ruhrgebiet. Zur Niederlassung gehören die Außenstellen in Köln, Essen und Euskirchen. Vor Ort sorgen 15 Autobahnmeistereien für fließenden Verkehr.
www.autobahn.de
Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Rheinland

 

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