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Bilanz 2022: Stadtwerke Duisburg in der Energiekrise mit stabilem Geschäftsjahr

Vorstandsvorsitzender Marcus Wittig. Foto: Stadtwerke Duisburg AG.
Nie zuvor stand die Energieversorgung so sehr im Fokus des öffentlichen Interesses wie im Jahr 2022. Die Energiekrise erfasste alle Lebensbereiche und sprunghaft steigende Preise an den Energiebörsen sorgten über das gesamte Jahr immer wieder für Eingriffe des Gesetzgebers. Für die Stadtwerke Duisburg AG bedeutete das ein Jahr voller Herausforderungen. „Die Dynamik war über das gesamte Jahr außergewöhnlich hoch. Wir mussten in kürzester Zeit viele komplexe Veränderungen umsetzen. Dennoch ist es uns gelungen, unter diesen schwierigen Bedingungen und hohen Risiken ein stabiles Geschäftsjahr zu absolvieren“, erklärt Marcus Wittig, Vorstandsvorsitzender der Stadtwerke Duisburg AG.

Die besondere Situation am Energiemarkt war für die Stadtwerke Duisburg mit wirtschaftlichen Effekten verbunden, die sich auch in den Geschäftszahlen deutlich widerspiegeln. Der lokale Energieversorger setzt in der Beschaffung der Energiemengen für seine Kunden auf langfristige Zyklen. Das ermöglicht es, kurzfristige Preisschwankungen an den Energiebörsen abzumildern und so die Preise für die Endverbrauchenden weitgehend stabil zu halten. Insgesamt sind die Mengen Strom und Gas, die von den Kunden der Stadtwerke Duisburg verbraucht wurden, zurückgegangen. Die Menschen sind den Appellen der Bundesregierung gefolgt und haben Energie eingespart. So sank die Menge abgegebenen Stroms im Vergleich zum Vorjahr um rund 94 Millionen Kilowattstunden (kWh). Auch beim Gas wurde gespart: Rund 280 Millionen kWh weniger als noch im Jahr 2021 wurden von den Endverbrauchenden abgerufen.

Insgesamt war es vor allem die Stadtwerke-Tochter Stadtwerke Duisburg Energiehandel GmbH, die im Krisenjahr 2022 besondere Herausforderungen zu bewältigen hatte. Während in schwierigen und ungewissen Zeiten viele andere Marktteilnehmer den Handel gänzlich einstellten, agierten die Stadtwerke Duisburg im Endkundengeschäft und auch auf Handelsebene für Großkunden und andere Energieversorger als verlässlicher Partner und beschafften sichere Energie, wann immer sie benötigt wurde. Das gestiegene Handelsvolumen sowie die erheblich gestiegenen Börsenpreise schlagen sich entsprechend in Umsatzzahlen nieder. Die Stadtwerke Duisburg erwirtschafteten im Geschäftsjahr 2022 einen Umsatz von rund 5,2 Milliarden Euro. Aufgrund der im gleichen Zug gestiegenen Beschaffungskosten hat das keinen äquivalenten Einfluss auf die erwirtschafteten Gewinne, die im Jahr 2022 stabil bei rund 52,9 Millionen Euro lagen. „Wir sind stolz auf dieses Ergebnis, das wir unter schwierigsten Bedingungen erwirtschaftet haben. Wir sind unserer Verantwortung als treuer Energieversorger unserer Kunden gerecht geworden und haben als verlässlicher Vertrags- und Handelsdienstleister für unsere Partner an den Energiebörsen agiert. Es hat sich einmal mehr gezeigt, dass eine besonnene, risikoarme und vorausschauende Beschaffungsstrategie langfristig eine gute und richtige Entscheidung im Sinne unserer Kunden war. So konnten wir die Endkundenpreise weitgehend stabil halten, als die Preise an den Beschaffungsmärkten von Rekordhoch zu Rekordhoch eilten“, sagt Marcus Wittig.

Sören Link, Oberbürgermeister der Stadt Duisburg. Foto: Zoltan Leskovar.
Bereits im Winter 2021/2022 war die Energiekrise bei vielen Endverbrauchenden spürbar angekommen. Tausende unden auch in Duisburg wurden von ihren Versorgern gekündigt, oder mussten die Insolvenz ihres Energielieferanten hinnehmen. Sie alle wurden vom Grundversorger aufgefangen und sicher mit Energie beliefert: den Stadtwerken Duisburg. „Die Zeit der noch immer andauernden Energiekrise ist für viele Menschen in unserer Stadt von Unsicherheit und Sorgen vor immer weiter steigenden Preisen geprägt. Die Stadtwerke Duisburg sind auch in dieser schwierigen Zeit ein verlässlicher Partner für alle Duisburger“, sagt Sören Link, Oberbürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke Duisburg AG.

Modernisierung des Erzeugungsparks
Die Energiewende vor Ort wird maßgeblich durch die Stadtwerke Duisburg vorangetrieben. Dafür modernisiert und erneuert der lokale Energiedienstleister seinen Erzeugungspark und investiert Millionenbeträge. Die Groß-BHKW-Anlage mit 31,5 Megawatt (MW) Leistung am Standort an der Bungertstraße in Hochfeld ist nahezu fertiggestellt. Darüber hinaus stehen die Arbeiten zum Bau einer innovativen Kraft-Wärme-Kopplungsanlage an der Kläranlage im Stadtteil Huckingen im Duisburger Süden kurz vor dem Beginn. Die Anlage soll bis 2025 fertiggestellt sein und Restwärme aus dem bereits geklärten Abwasser dem Fernwärmenetz zuführen. Zudem werden die Bodenuntersuchungen aus dem Winter 2022/2023 zu den Potenzialen der Tiefengeothermie in der Region ausgewertet. Die Machbarkeitsstudie wird im Herbst 2023 vorliegen. „Unser Ziel ist klar definiert: Die Wärmeerzeugung soll bis 2035 CO2-neutral sein. Dafür müssen und werden wir an vielen Stellen in unsere Erzeugungsinfrastruktur investieren“, sagt Andreas Gutschek, Vorstand Infrastruktur und Digitalisierung bei den Stadtwerken Duisburg.

Mehrere hundert Millionen Euro werden die Stadtwerke und ihre Tochtergesellschaften in den kommenden Jahren in die Versorgungsinfrastruktur investieren. Im Geschäftsjahr 2022 investierten die Stadtwerke Duisburg 22,6 Millionen Euro. Die Netze Duisburg GmbH als Tochtergesellschaft und zuständiger Verteilnetzbetreiber in Duisburg investierte im Geschäftsjahr 2022 rund 60,0 Millionen Euro in die Verteilnetzinfrastruktur.

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„Diese Investitionen in die Zukunft der Energieerzeugung und deren Verteilung tragen nachhaltig dazu bei, Ressourcen zu schonen, CO2-Emissionen zu reduzieren und das Klima zu schützen“, sagt Andreas Gutschek. Bereits heute haben die Stadtwerke Duisburg durch den Umbau ihrer Erzeugungskapazitäten ihre Emissionen im Vergleich zum Referenzjahr 1990 um weit mehr als 70 Prozent reduziert. Damit ist das Unternehmen dem von der Bundesregierung vorgegebenen Zeitplan weit voraus. Für die vollständige Reduzierung der Emissionen sind weitere Untersuchungen und technische Fortschritte erforderlich, an denen die Stadtwerke Duisburg gemeinsam mit verschiedenen Projektpartnern arbeiten. Im Fokus steht hier vor allem das Thema Wasserstoff. Die Stadtwerke Duisburg sind hier an allen Schritten der Wertschöpfungskette von der Erzeugung über die Verteilung bis hin zur Anwendung des Wasserstoffs beteiligt.

1.166 Beschäftigte bei den Stadtwerke-Unternehmen
Nach zwei Jahren mit erheblichen Einschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie folgte mit der Energiekrise das dritte außergewöhnliche Jahr in Folge für die Beschäftigten der Stadtwerke Duisburg und ihrer Tochtergesellschaften. „Ich bin stolz, dass wir eine solche Belegschaft haben. Vor allem die immer wieder und schneller aufeinanderfolgenden Eingriffe des Gesetzgebers haben alle Abteilungen der Verwaltung und der IT enorm belastet. Dennoch ist es mit einer außergewöhnlichen Teamleistung gelungen, unter diesen Bedingungen ein stabiles Geschäftsjahr zu absolvieren“, sagt Arbeitsdirektor Axel Prasch. 1.166 Beschäftigte (Stand 31.12.2022) zählte die Belegschaft bei den Stadtwerken und ihren Tochterunternehmen, insbesondere der Netze Duisburg GmbH, der Stadtwerke Duisburg Energiehandel GmbH und der Stadtwerke Duisburg Metering GmbH.

Hinzu kommen 81 Auszubildende (Stand 31.12.2022), die bei den Stadtwerken Duisburg ihre ersten Schritte ins Berufsleben absolvieren. Ihre Zahl wird in den kommenden Jahren weiter ansteigen. „Ausbildung ist die beste Möglichkeit, dem immer größer werdenden Fachkräftemangel zu begegnen. Wir setzen auf eine hochwertige, moderne Ausbildung, die den jungen Menschen eine echte, langfristige berufliche Perspektive bietet“, sagt Axel Prasch.
Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH
Fotos: Stadtwerke Duisburg (1), Zoltan Leskovar (1)

 

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