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Lehmbruck Museum, Museum DKM und MKM Museum Küppersmühle zeigen Norbert Kricke in Duisburg

Kooperation macht Werbung für den Kunst-Standort Duisburg
Von Petra Grünendahl

Norbert Kricke im Lehmbruck Museum. Foto: Petra Grünendahl.
Heute ist Norbert Kricke (1922–1984) vor allem für seine filigranen Raumplastiken bekannt, die ihn als einen der wichtigsten Vertreter der konkreten Kunst auszeichnen. Seine Stahl-Skulpturen sind filigran und reduziert, wirken aber dennoch in den Raum hinein. Weniger bekannt sind figürlichen Anfänge in Bronze, die das Lehmbruck Museum in seiner Studioausstellung zeigt. Mit insgesamt 13 Skulpturen und 20 Grafiken stellt die Ausstellung Bezüge her zu wichtigen Bildhauern wie Wilhelm Lehmbruck oder Alberto Giacometti, die mit bedeutenden Werken in der Sammlung vertreten sind. Eine Skulptur von 1946, die sonst als Dauerleihgabe im nahe gelegenen Museum DKM in Räumen der Dauerausstellung steht, ist vorübergehend ins Museum im Kantpark zurück gekehrt. Die leichten, beschwingten Formen von Krickes späteren Werke, von denen neben zahlreichen Grafiken auch eine ganze Reihe zur Sammlung Ströher im Museum Küppersmühle zählen, bezeichnete Museumsdirektor Prof. Dr. h. c. Walter Smerling als „Poesie“.

 

Norbert Kricke im MKM Museum Küppersmühle für Moderne Kunst. Foto: Petra Grünendahl.
Anlässlich von Norbert Krickes 100. Geburtstag zeigen die drei großen Duisburger Kunstmuseen – Lehmbruck Museum, Museum DKM und MKM Museum Küppersmühle – Sonderausstellungen, die überwiegend mit Werken aus den eigenen Sammlung plus ein paar Leihgaben bestückt sind. Initiiert hat die Ausstellung von Norbert Kricke der Freundeskreis Norbert Kricke e. V., dessen Vorsitzender Robert Rademacher zusammen mit Dr. Söke Dinkla (Lehmbruck Museum), Klaus Maas (Museum DKM) und Walter Smerling (Museum Küppersmühle) die Jubiläums-Schau vorstellte. „Eine gelungene Werbung für den Kunst-Standort Duisburg“, lobte Walter Smerling die Kooperation. Die Ausstellungen im Lehmbruck Museum und im MKM Museum Küppersmühle sind ab Donnerstag, 17. November, fürs Publikum geöffnet. Das private Museum DKM zeigt Norbert Kricke ab Freitag, 18. November. Eine weitere Ausstellung von Norbert Kricke findet man übrigens in der Galerie Utermann in Dortmund.

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Der Künstler

Norbert Kricke im Lehmbruck Museum. Foto: Petra Grünendahl.
Norbert Kricke zählt zu den wichtigsten Vertretern der deutschen Nachkriegsmoderne. Er studierte von 1946 bis 1947 als Meisterschüler unter Richard Scheibe an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin. 1947 zieht Kricke zurück in seine Heimatstadt Düsseldorf und findet als freischaffender Künstler zu seiner „typischen” Formensprache, geprägt von Linien, die sich dynamisch durch den Raum bewegen. Krickes ungegenständliche Raumplastiken verzichten auf Masse und Volumen und suggerieren Schwerelosigkeit und Bewegung. Damit wird der Raum für die Wahrnehmung der Betrachtenden geöffnet. 1964 wird Norbert Kricke als Professor für Bildhauerei an die Staatliche Kunstakademie in Düsseldorf berufen, die er von 1972 bis 1981 als Direktor leitet. 1958 wurde Kricke mit dem Preis der Graham Foundation for Advanced Studies in Fine Arts, Chicago, ausgezeichnet. Nach der Ehrung mit dem Großen Kunstpreis des Landes Nordrhein- Westfalen für Bildhauerei (1963) ist die Verleihung des Wilhelm-Lehmbruck-Preises der Stadt Duisburg im Jahr 1971 die dritte international renommierte Auszeichnung Norbert Krickes.

Norbert Kricke im MKM Museum Küppersmühle für Moderne Kunst. Foto: Petra Grünendahl.
Krickes Arbeiten wurden in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen weltweit präsentiert und sind in diversen renommierten Sammlungen vertreten. Für den öffentlichen Raum realisierte Kricke unter anderem die Große Mannesmann (1958– 1960) am Düsseldorfer Rheinufer, die Raum-Zeit-Plastik (1955/56) an der Fassade der Städtischen Bühnen Münster oder das Wasserherz (1969), das anlässlich der zweiten Bundesgartenschau im Dortmunder Westfalenpark entstand. Für das 1959 eröffnete Musiktheater im Revier in Gelsenkirchen gestaltete Kricke die Außenwand des Kleinen Hauses.

 

Norbert Kricke im MKM Museum Küppersmühle für Moderne Kunst. Foto: Petra Grünendahl.
Zur Ausstellung im MKM ist ein umfassender Katalog erschienen mit Beiträgen von Tony Cragg (der englische Künstler lebt seit 1977 in Wuppertal und lehrte seit 1979 an der Kunstakademie Düsseldorf, wo er Norbert Kricke kennenlernte), Guido Reuter und Hans-Peter Riese. Der Ausstellungskatalog „Norbert Kricke – Bewegung im Raum“ wurde ermöglicht durch das Engagement der National-Bank AG und ist erschienen im Verlag der Buchhandlung Walther und Franz König (ISBN 978-3-7533-0331-4).

 

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Museum DKM

Steht sonst als Dauerleihgabe im Museum DKM: Norbert Kricke im Lehmbruck Museum. Foto: Petra Grünendahl.
Seit der Eröffnung des Museum DKM 2009 sind in der ständigen Sammlung zwei Räume dem Werk von Norbert Kricke gewidmet. In unveränderter Form präsentieren sie bis heute zwanzig Zeichnungen und zwei Bildhauermodelle aus der Sammlung DKM. Die ausgestellten Zeichnungen umfassen sowohl den Anfang als auch das Ende der abstrakten Schaffensphase von 1952 bis 1984 und bieten somit eine umfangreiche Übersicht über das zeichnerische Werk von Norbert Kricke, der bis zum Schluss der Linie als Gestaltungsmittel treu geblieben ist. Anlässlich des 100. Geburtstages des Düsseldorfer Bildhauers präsentiert das Museum DKM weitere, bisher nicht gezeigte Zeichnungen aus seinem großen Sammlungsbestand sowie eine frühe figürliche Plastik, die das Norbert Kricke Archiv in Berlin für die Dauer der Ausstellung zur Verfügung stellt. Das Museum öffnet am Freitag, den 18. November, von 14.00 Uhr bis 16.00 Uhr. Eine Fotostrecke hierzu folgt in den nächsten Tagen …

Norbert Kricke im MKM Museum Küppersmühle für Moderne Kunst. Foto: Petra Grünendahl.
Das private Museum DKM hat 1999 etwas kleiner als Galerie im Duisburger Innenhafen begonnen. Mit wachsender Sammlung zogen die Museumsstifter 2009 ins Zentrum der Innenstadt zwischen Kantpark mit dem Lehmbruck Museum und Hauptbahnhof. Die Architektur des Museums, eine umgebaute ehemalige Gewerbeimmobilie, dient in ihrer Zurückhaltung der Ausstellung der Kunst. Hier zeigen die Museumsstifter Klaus Maas und Dirk Krämer unter dem Motto „Linien stiller Schönheit“ ihre eigene Kunstsammlung sowie wechselnde Sonderausstellungen auch mit Leihgaben. Der Schwerpunkt der Sammlung liegt auf zeitgenössischer Kunst, Kunst aus Südostasien, Alt-Ägypten und zeitgenössischer Fotografie. Die drei Baukörper des Museums erstrecken sich über fünf Ebenen und umfassen 2.700 Quadratmeter oder 51 Räume. Das Museum DKM gehört zu den 21 RuhrKunstMuseen.

 

Norbert Kricke im Lehmbruck Museum. Foto: Petra Grünendahl.
Regulär geöffnet hat das private Museum DKM der Stifter Klaus Maas und Dirk Krämer an der Güntherstraße 13-15 im Dellviertel samstags, sonntags und an Feiertagen zwischen 12 und 16 Uhr sowie jeden ersten Freitag im Monat ebenfalls zwischen 12 und 16 Uhr. Montags bis freitags wird ansonsten nur nach Vereinbarung für Gruppen geöffnet. Der Eintritt kostet 12 Euro (ermäßigt 6 Euro, für Schüler und Studenten bis 28 Jahre), Kinder bis 7 Jahre haben freien Eintritt. Für Gruppen (zw. 10 und 15 Personen) gibt es einen Gruppentarif (10 Euro pro Person) zzgl. einer (kostenpflichtigen) Führung. Eine Jahreskarte kostet 100 Euro. Die RuhrKultur.Card ermöglicht einen einmalig freien Eintritt. Die Teilnahme an der Freitagsführung kostet 6 Euro zusätzlich zum Eintritt. Weitere Infos gibt es hier.

 

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Impressionen aus der Ausstellung im Museum Küppersmühle. Fotos: Petra Grünendahl

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Museum Küppersmühle

Norbert Kricke im MKM Museum Küppersmühle für Moderne Kunst. Foto: Petra Grünendahl.
Für die Ausstellung der Werke von Norbert Kricke ist der Oberlichtraum auf der dritten Etage des Erweiterungsbaus von der Innenarchitektin Nina Simonis neu gestaltet worden. Hier präsentiert das MKM bis zum 31. März die Arbeiten von Norbert Kricke, die überwiegend aus der hauseigenen Sammlung Ströher stammen. Das Museum Küppersmühle findet man im Innenhafen am Philosophenweg 55 (Haupteingang, der Parkplatz befindet sich auf der anderen Straßenseite). Mittwochs ist das Museum von 14 bis 18 Uhr geöffnet, donnerstags bis sonntags sowie feiertags von 11 bis 18 Uhr. Montags und dienstags ist Ruhetag. Der Eintritt kostet nur für die Wechselausstellungen 6 Euro (ermäßigt 3 Euro), für das gesamte Haus (inkl. Wechselausstellung) 12 Euro (ermäßigt 6 Euro). Familien (2 Erwachsene plus Kinder) zahlen 18 Euro für das ganze Haus, 10 Euro für Wechselausstellungen. Kinder bis 16 Jahren haben freien Eintritt. Kindergruppen (Schule, Kita, Kinderfreizeit) zahlen 2 Euro pro Kind und Betreuer. Donnerstags haben alle Duisburger (gegen Vorlage des Personalausweises) freien Eintritt. Das MKM ist Partner der Ruhrkultur.Card. Alle Ausstellungsräume des Museums sind auch für Menschen mit eingeschränkter Mobilität zugänglich.

 

Norbert Kricke im MKM Museum Küppersmühle für Moderne Kunst. Foto: Petra Grünendahl.
Das Museum Küppersmühle für Moderne Kunst wurde im Jahre 1999 in einem ehemaligen Getreidespeicher im Innenhafen eröffnet. Er wurde nach Plänen der Basler Architekten Herzog & de Meuron zum Museum umgebaut. Initiator des Museumsprojekts war der Duisburger Kunstsammler Hans Grothe (1930–2019). Grothes Sammlung umfasste über 800 Werke von mehr als 40 deutschen Künstlern. Seit der Übernahme seiner Sammlung durch das Darmstädter Sammlerpaar Sylvia und Ulrich Ströher 2004/2005 stieg die Anzahl der Ausstellungsstücke und der vertretenen Künstler noch erheblich an. Insgesamt handelt es sich um eine der wichtigsten und umfangreichsten Sammlungen deutscher Kunst seit 1945. Zur Präsentation der ständigen Sammlung kommen immer wieder Wechselausstellungen hinzu. Das MKM Museum Küppersmühle für Moderne Kunst als Standort der Sammlung Grothe wird seit seiner Gründung von der Stiftung für Kunst und Kultur e. V. Bonn betrieben. Die Stiftung konzipiert und organisiert die Ausstellungen und betreut die umfangreiche Sammlung, die heute dem Kunstsammler-Ehepaar Ströher aus Darmstadt gehört, im MKM. Direktor ist seit 1999 Walter Smerling. Weitere Informationen zu Führungen und dem Begleitprogramm zu Ausstellungen gibt es unter www.museum-kueppersmuehle.de).

 

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Impressionen aus der Ausstellung im Lehmbruck Museum. Fotos: Petra Grünendahl

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Lehmbruck Museum

Das Lehmbruck Museum im Kantpark. Foto: Petra Grünendahl.
Das mitten in Duisburg im Kantpark gelegene Lehmbruck Museum ist ein Museum für Skulptur. Seine Sammlung moderner Plastiken von Künstlern wie Alberto Giacometti, Pablo Picasso, Hans Arp und natürlich Wilhelm Lehmbruck ist europaweit einzigartig. Beheimatet ist das Museum in einem eindrucksvollen Museumsbau inmitten eines Skulpturenparks, der zum Schlendern und Entdecken einlädt.

Norbert Kricke im Lehmbruck Museum. Foto: Petra Grünendahl.
Namensgeber des Hauses ist der Bildhauer Wilhelm Lehmbruck, der 1881 in Meiderich, heute ein Stadtteil von Duisburg, geboren wurde. Lehmbruck ist einer der bedeutendsten Bildhauer der Klassischen Moderne. Er hat mit seinem Werk maßgeblichen Einfluss auf nachfolgende Künstlergenerationen und ist auch nach seinem frühen Freitod im Jahr 1919 bis heute einflussreich geblieben.
Lehmbruck Museum

 
Öffnungszeiten und Eintrittspreise

Norbert Kricke im Lehmbruck Museum. Foto: Petra Grünendahl.
Die Studioausstellung Norbert Kricke ist bis zum 7. Mai 2023 auf der oberen Ebene in der großen Glashalle zu sehen. Geöffnet ist das Lehmbruck Museum dienstags bis freitags ab 12 Uhr, samstags und sonntags ab 11 Uhr. Die Öffnungszeiten gehen bis 17 Uhr, donnerstags an Terminen der plastikBAR (erster Donnerstag im Monat ab 17.30 Uhr) bis 20 Uhr. An Feiertagen gelten ggf. besondere Öffnungszeiten. Regulär kostet der Eintritt 9 Euro (ermäßigt 5 Euro), eine Jahreskarte 35 Euro (ermäßigt 20 Euro). Kinder und Jugendliche bis 14 Jahre in Begleitung von Angehörigen sowie Blinden- und Demenzbegleitung haben kostenlos Eintritt. Schulklassen und Kindergärten zahlen pro Person 2 Euro (gilt nur für Selbstführergruppen), eine Familienkarte (2 Erwachsene plus Kinder bis 14 Jahre) gibt es für 15 Euro. Jeden ersten Freitag im Monat gilt: „Pay what you want“. Ausgenommen davon sind angemeldete Gruppen.

 
© 2022 Petra Grünendahl (Text)
Fotos: Petra Grünendahl

 
 

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