Schießbahnen mit Videoprojektionen und eine „Amokhalle“ – die Polizei in Duisburg bekommt ein neues Trainingszentrum, um Beamten aus der gesamten Region unter möglichst realistischen Bedingungen auf den Einsatz im Ernstfall vorzubereiten. Der Rohbau steht – zum Richtfest heute hielt Herbert Reul, Minister des Innern von Nordrhein-Westfalen, ein Grußwort.
Das Regionale Trainingszentrum (RTZ) der Polizei errichtet der Bau- und Liegenschaftsbetrieb Nordrhein-Westfalen (BLB NRW) auf einem Areal von knapp 17.000 Quadratmetern im Stadtteil Beeckerwerth im Norden Duisburgs. In zwei Doppelgebäuden und einer Halle entstehen optimale Trainingsbedingungen für die Polizisten. Das RTZ Duisburg bietet Räumlichkeiten für theoretische Schulungen sowie Übungsgebäude für das praktische Training von Einsatzszenarien, die variabel genutzt und entsprechend der Trainingssituation angepasst werden können. Neben den Beamten des Polizeipräsidiums Duisburg werden auch die Kollegen aus Wesel, Kleve und Krefeld die neue Trainingsstätte nutzen.
„Mit dem regionalen Trainingszentrum schaffen wir optimale Bedingungen für unsere Polizisten, die jeden Tag für unsere freiheitliche demokratische Grundordnung eintreten und im Zweifel dabei auch ihre Gesundheit riskieren. Der Spagat zwischen Zuhören, Helfen, Aushalten oder auch Durchgreifen ist eine große Herausforderung. Für diese schwierigen Situationen müssen unsere Polizisten bestmöglich trainieren. Hier in Duisburg schaffen wir einen Ausbildungsort, der weit über die Grenzen von NRW hinaus seinesgleichen sucht.“, sagt der Minister des Innern, Herbert Reul.
Raum für moderne Trainingsstätte
Um komplexe Einsatzsituationen so realistisch wie möglich trainieren zu können, brauchen die Beamten modernste Gegebenheiten für ihre Ausbildung. In Duisburg wird die Raumschießanlage mit drei jeweils 25 Meter langen Schießbahnen bestmögliche Trainingsbedingungen bieten. Mit moderner Videoprojektion können hier die Polizisten das Schießtraining unter realitätsnahen Bedingungen absolvieren. Die daran
anschließende Trainingsstätte ist mit Büro- und Seminarräumen sowie Umkleide- und Mattenräumen ausgestattet. Im Trainingshaus und der befahrbaren Halle sowie der „Amokhalle“ können vom täglichen Einsatzgeschehen bis hin zu terroristischen Anschlägen unterschiedlichste Gefahrenlagen trainiert werden.
Einheitliche Bedingungen
„Um für die Bürger da zu sein, sind unsere Polizisten rund um die Uhr im Einsatz. Dabei fährt die Gefahr auf Streife immer mit – nicht nur in Extremsituationen, sondern auch bei Routine-Einsätzen, die lebensgefährlich enden können! Das Ziel ist ganz klar: Unsere Einsatzkräfte sollen nach jedem Dienst gesund nach Hause zurückkehren“, betont Polizeipräsident Alexander Dierselhuis „Das neue Regionale Trainingszentrum Duisburg bietet optimale Bedingungen, damit sie möglichst gut auf den Ernstfall vorbereitet sind.“
Regionale Trainingszentren sichern der Polizei landesweit einheitliche Bedingungen zu. Die Anforderungen an die neue Ausbildungsstätte und deren bauliche Umsetzung erfordern eine enge Abstimmung zwischen dem BLB NRW und der Polizei Nordrhein-Westfalen.
Nachhaltige Energieversorgung
Das Duisburger RTZ ist ein weiterer Baustein der Solar-Initiative der nordrhein-westfälischen Landesregierung, um bis zum Jahr 2030 klimaneutral zu werden. Der BLB NRW baut eine Photovoltaikanlage auf den Dächern der Doppelgebäude und schafft zudem eine Ladeinfrastruktur für E-Mobilität. Der prognostizierte durchschnittliche Jahresertrag der Photovoltaikanlage liegt bei rund 95.000 Kilowattstunden. Trotz des hohen Technisierungsgrad der Gebäude wird erwartet, dass bis zu 85 Prozent des durch die Photovoltaik-Anlage erzeugten Stroms vor Ort genutzt werden kann. Damit werden pro Jahr ungefähr 37 Tonnen CO2-Emissionen vermieden. Ein Blockheizkraftwerk nach modernsten Standards versorgt zusätzlich die Liegenschaft effizient mit Wärme und liefert einen Anteil Strom, auch wenn einmal keine Sonnenenergie über die Solar-Module erzeugt werden kann.
„Wir freuen uns, mit dem Bau des neuen Regionalen Trainingszentrums nicht nur für die Polizei in Duisburg und der Umgebung nachhaltig gute Arbeitsbedingungen zu schaffen, sondern auch einen weiteren Beitrag zur Klimaneutralen Landesverwaltung zu leisten. Der BLB NRW ist sich der Verantwortung bewusst, bei Gebäuden sowie Sanierungen auf Energieeffizienz und Nachhaltigkeit zu achten“, sagt BLB NRW-Geschäftsführerin Gabriele Willems.
Über den Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW (BLB NRW)
Der BLB NRW ist Eigentümer und Vermieter fast aller Immobilien des Landes Nordrhein-Westfalen. Mit rund 4.100 Gebäuden, einer Mietfläche von etwa 10,4 Millionen Quadratmetern und jährlichen Mieterlösen von rund 1,4 Milliarden Euro verwaltet der BLB NRW eines der größten Immobilienportfolios Europas. Seine Dienstleistung umfasst unter anderem die Bereiche Entwicklung und Planung, Bau und Modernisierung sowie Bewirtschaftung und Verkauf von technisch und architektonisch hoch komplexen Immobilien. Der BLB NRW beschäftigt mehr als 2.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in sieben Niederlassungen. Mehr Informationen unter www.blb.nrw.de
Polizei Duisburg
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