NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur setzt sich für Industriestrompreis einVon Petra Grünendahl
Dass neben der maroden Infrastruktur besonders die hohen Energiepreise die Industrie in Duisburg und am Niederrhein belasten, wo sich zahlreiche sehr energieintensive Produktionsstätten für Stahl, Metall, Chemie und Maschinenbau befinden, ist im NRW-Wirtschaftsministerium angekommen: Sie werde sich weiterhin in Berlin für einen Industriestrompreis einsetzen, versicherte Festrednerin Mona Neubaur, stellvertretende Ministerpräsidentin und Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen. „Aber wir wollen vor allem die Energieversorgung der Zukunft“, sagte sie. Das heißt: Weg von den fossilen Energieträgern, hin zu regenerativen. Das heißt auch: „Wir brauchen mehr Flächen für Windkraftanlagen!“ Allein am Niederrhein (inklusive Duisburg) würden rund 10 Prozent der bundesweit in der wirtschaft eingesetzten Energie verbraucht, erklärte Werner Schaurte-Küppers, Präsident der Niederrheinischen IHK. Die Deindustrialisierung Deutschlands und NRWs sei längst im Gange, warnte der IHK-Präsident vor der Abwanderung von Unternehmen mit ihren Produktionsstandorten – und damit von Arbeitsplätzen.
Zu ihrem traditionellen Neujahrsempfang hatte die Niederrheinsche IHK Duisburg – Wesel – Kleve in die Mercatorhalle eingeladen. Vor über 750 geladenen Gästen aus Wirtschaft, Politik, Verwaltung und von gesellschaftlichen Organisationen sprachen Werner Schaurte-Küppers und Mona Neubaur. Als sie ihr Amt als Wirtschaftsministerin des Landes im Juni 2022 antrat, habe sie gewusst, worauf sie sich einlasse. Sie habe neben dem Klimaschutz auch die Interessen der Wirtschaft auf dem Schirm, für die sie sich nicht nur in Düsseldorf, sondern auch in Berlin einsetze. „Und man hört auch dort auf sie“, verriet Schaurte-Küppers. Der IHK-Präsident warnte vor einem Rechtsruck in Europa, wo im Juni Wahlen zum EU-Parlament statt finden: „Wir als Industrieregion mitten in Europa profitieren vom Austausch, vom freien Handel und von offenen Grenzen.“ Man dürfe die öffentliche Meinung nicht den Populisten überlassen, so beide Redner: Unser Wirtschaftsstandort und sein Erfolg sei auch der Migration zu verdanken, so Naubauer. „Wir wollen in der alten Industrie das Neue ermöglichen und müssen hier aus Innovationen neue Geschäftsmodelle entwickeln. Das ist zum Erreichen der Klimaneutralität erforderlich“, erzänzte Neubaur. Sie war sich mit IHK-Präsident Schaurte-Küppers einig, dass Genehmigungsverfahren beschleunigt und das Bildungssystem gestärkt werden müssten. Nach dem offiziellen Teil hatten die Gäste bei einem Imbiss reichlich Gelegenheit zum Netzwerken.
Niederrheinische IHK
Die Niederrheinische Industrie- und Handelskammer Duisburg – Wesel – Kleve zu Duisburg vertritt das Gesamtinteresse von rund 70.000 Mitgliedsunternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistungen in Duisburg und den Kreisen Wesel und Kleve. Sie versteht sich als zukunftsorientierter Dienstleister und engagiert sich als Wirtschaftsförderer und Motor im Strukturwandel.
www.niederrheinische-ihk.de
© 2024 Petra Grünendahl (Text)
Fotos: Petra Grünendahl
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