2020 lief für den Einzelhandel in ganz Deutschland nicht wie gewünscht. Gesunkene Einnahmen, weniger Kundschaft und Gegenwind aus dem E-Commerce: Dem stationären Handel geht es so schlecht wie nie. Da ist auch Duisburg keine Ausnahme. Doch kann dies auch als Chance genutzt werden oder ist es das Ende des klassischen Shoppinggefühls?
Eine kleine aber positive Nachricht vorweg: 2020 konnte der Einzelhandel einen minimalen Zuwachs von 5 Prozent gegenüber 2019 an den Tag legen, wie das Statistische Bundesamt berichtet. Trotz aller Widrigkeiten und Umstände ein Zeichen, das zumindest für einen kleinen Hoffnungsschimmer am Horizont sorgt. Verkaufsmöglichkeiten wie „Click & Collect“, was auch in Duisburg von vielen Geschäften angeboten wurde, und die Bindung der Kunden vor Ort sind hierbei besonders hervorzuheben.
Für das zweite Halbjahr 2021 soll das reguläre Shopping in den Innenstädten im Vordergrund stehen. Doch hat der Einzelhandel gegenüber Online Händlern überhaupt eine reelle Chance, zu bestehen? Der Gewinner der letzten Monate ist zweifellos das digitale Shoppingerlebnis, das bewiesen hat, dass selbst dann noch intakt funktioniert, wenn alles andere in den Dornröschenschlaf gefallen ist. Mit kleinen Kniffs und Tricks kann der Einzelhandel jedoch dafür sorgen, wieder rasant zu wachsen.
Anpassungen sind unvermeidbar
Um sich wettbewerbstauglich zu zeigen, bleibt dem Einzelhandel nichts anderes übrig, als sich den neuen Gegebenheiten anzupassen. Wer jetzt noch auf alte Traditionen beharrt und nach dem Motto „Hat bisher auch funktioniert“ arbeitet, wird auf lange Sicht scheitern. Dabei sind es keine großen Veränderungen, die den Sprung in eine neue Ära befördern, sondern die kleinen Dinge, die für maximalen Effekt sorgen.
Ganz deutlich zeichnet sich dies am Bezahlverhalten der Kunden ab. Kontaktloses Zahlen mit Karte und Apps sind auch in Duisburg zur gängigen Option geworden, der sich meist nur die Händler verschließen. Um im Einzelhandel Kassensystem und Abwicklung umzustellen, sind Anbieter wie Tillhub ein hilfreicher Partner. Die Bereitstellung von Systemen, die Schnittstellen für alle Zahlungsarten anbieten, die Verwaltung des Warenwirtschaftssystems erleichtern und als mobiles Kassensystem auch neue Verkaufskonzepte Out-of-Home ermöglichen, sollten zur Standardausstattung zukunftsfähiger Geschäfte gehören. Wer Kartenzahlung oder App-basierte Optionen wie ApplePay oder Payback verweigert, wird zwangsläufig die junge Zielgruppe an Amazon und Co. verlieren.
Verschmelzung mit dem E-Commerce
Stationärer Handel darf das Onlinegeschäft nicht als Feind sehen, sondern sollte es für sich als Erweiterung betrachten. Durch die Einbindung von „Click & Collect“-Optionen in Duisburg ist der erste Schritt getan. Nun sollte das Angebot nicht als Aushängeschild der vergangenen Monate gesehen werden. Es soll zum Service ausgebaut werden, der fest etabliert wird. Für den Handel bietet sich damit die Möglichkeit das Produktsortiment zu erweitern, ohne die Lager überquellen zu lassen. Hierbei empfiehlt sich auch die Umstellung der Logistikkette, die auf ein schnelles Liefersystem abzielen sollten. Lange Wartezeiten von bis zu mehreren Werktagen schrecken Kunden ab. Der Wunsch nach „Jetzt!“ und Lieferung bis an die Haustür ist kein Traum von morgen – es ist eine Erwartung des Kunden, der durch kleine Lieferdienste zur Realität geworden ist. Einkaufen im stationären Einzelhandel bedeutet nicht unbedingt, dass der Kunde weiterhin im Laden erscheinen muss, sondern auch von Zuhause shoppen kann. Die Aufgabe wird es sein, den Kunden auf die eigene Website zu lenken, statt sie an die Internetgiganten zu verlieren.
Fotos: Pexels (1), Kasjan Farbisz (1) / beide pixabay
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