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Ausstellung zum 100-Jährigen: Norbert Kricke im Museum DKM

Linien, Körper und Räume
Von Petra Grünendahl

Norbert Kricke im Museum DKM. Foto: Petra Grünendahl.
Seit der Eröffnung des Museum DKM 2009 sind in der ständigen Sammlung zwei Räume dem Werk von Norbert Kricke gewidmet. In unveränderter Form präsentieren sie bis heute zwanzig Zeichnungen und zwei Bildhauermodelle aus der Sammlung DKM. Die ausgestellten Zeichnungen umfassen sowohl den Anfang als auch das Ende der abstrakten Schaffensphase von 1952 bis 1984 und bieten somit eine umfangreiche Übersicht über das zeichnerische Werk von Norbert Kricke, der bis zum Schluss der Linie als Gestaltungsmittel treu geblieben ist. Anlässlich des 100. Geburtstages des Düsseldorfer Bildhauers präsentiert das Museum DKM weitere, bisher nicht gezeigte Zeichnungen aus seinem großen Sammlungsbestand sowie eine frühe figürliche Plastik, die das Norbert Kricke Archiv in Berlin für die Dauer der Ausstellung zur Verfügung stellt.

 

Norbert Kricke im Museum DKM. Foto: Petra Grünendahl.
Zum 100. Geburtstag Norbert Krickes (am 30. Novemb) zeigen die drei großen Duisburger Kunstmuseen – Lehmbruck Museum, Museum DKM und MKM Museum Küppersmühle – Sonderausstellungen, die überwiegend mit Werken aus den eigenen Sammlung plus ein paar Leihgaben bestückt sind. Nachdem wir bereits einen Blick in die Ausstellungen im Lehmbruck Museum und im Museum Küppersmühle geworfen haben, ist hier ein Einblick in die Präsentation der Werke von Norbert Kricke im Museum DKM. In dieser Form werden Krickes Arbeiten bis zum 7. Mai 2023 gezeigt.

 

 
Impressionen der Werkspräsentation von Norbert Kricke im Museum DKM. Fotos: Petra Grünendahl

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Der Künstler

Norbert Kricke im Museum DKM. Foto: Petra Grünendahl.
Norbert Kricke zählt zu den wichtigsten Vertretern der deutschen Nachkriegsmoderne. Er studierte von 1946 bis 1947 als Meisterschüler unter Richard Scheibe an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin. 1947 zieht Kricke zurück in seine Heimatstadt Düsseldorf und findet als freischaffender Künstler zu seiner „typischen” Formensprache, geprägt von Linien, die sich dynamisch durch den Raum bewegen. Krickes ungegenständliche Raumplastiken verzichten auf Masse und Volumen und suggerieren Schwerelosigkeit und Bewegung. Damit wird der Raum für die Wahrnehmung der Betrachtenden geöffnet. 1964 wird Norbert Kricke als Professor für Bildhauerei an die Staatliche Kunstakademie in Düsseldorf berufen, die er von 1972 bis 1981 als Direktor leitet. 1958 wurde Kricke mit dem Preis der Graham Foundation for Advanced Studies in Fine Arts, Chicago, ausgezeichnet. Nach der Ehrung mit dem Großen Kunstpreis des Landes Nordrhein- Westfalen für Bildhauerei (1963) ist die Verleihung des Wilhelm-Lehmbruck-Preises der Stadt Duisburg im Jahr 1971 die dritte international renommierte Auszeichnung Norbert Krickes.

Norbert Kricke im Museum DKM. Foto: Petra Grünendahl.
Krickes Arbeiten wurden in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen weltweit präsentiert und sind in diversen renommierten Sammlungen vertreten. Für den öffentlichen Raum realisierte Kricke unter anderem die Große Mannesmann (1958– 1960) am Düsseldorfer Rheinufer, die Raum-Zeit-Plastik (1955/56) an der Fassade der Städtischen Bühnen Münster oder das Wasserherz (1969), das anlässlich der zweiten Bundesgartenschau im Dortmunder Westfalenpark entstand. Für das 1959 eröffnete Musiktheater im Revier in Gelsenkirchen gestaltete Kricke die Außenwand des Kleinen Hauses.

 

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Impressionen aus Räumen der Dauerausstellung auf der ersten Etage im Museum DKM. Fotos: Petra Grünendahl

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Museum DKM

Das Museum DKM in der Nähe des Hauptbahnhofs. Foto: Petra Grünendahl.
Das private Museum DKM hat 1999 etwas kleiner als Galerie im Duisburger Innenhafen begonnen. Mit wachsender Sammlung zogen die Museumsstifter 2009 ins Zentrum der Innenstadt zwischen Kantpark mit dem Lehmbruck Museum und Hauptbahnhof. Die Architektur des Museums, eine umgebaute ehemalige Gewerbeimmobilie, dient in ihrer Zurückhaltung der Ausstellung der Kunst. Hier zeigen die Museumsstifter Klaus Maas und Dirk Krämer unter dem Motto „Linien stiller Schönheit“ ihre eigene Kunstsammlung sowie wechselnde Sonderausstellungen auch mit Leihgaben. Der Schwerpunkt der Sammlung liegt auf zeitgenössischer Kunst, Kunst aus Südostasien, Alt-Ägypten und zeitgenössischer Fotografie. Die drei Baukörper des Museums erstrecken sich über fünf Ebenen und umfassen 2.700 Quadratmeter oder 51 Räume. Das Museum DKM gehört zu den 21 RuhrKunstMuseen.

 

Blick in die Dauerausstellung im Museum DKM. Foto: Petra Grünendahl.
Regulär geöffnet hat das private Museum DKM der Stifter Klaus Maas und Dirk Krämer an der Güntherstraße 13-15 im Dellviertel samstags, sonntags und an Feiertagen zwischen 12 und 16 Uhr sowie jeden ersten Freitag im Monat ebenfalls zwischen 12 und 16 Uhr. Montags bis freitags wird ansonsten nur nach Vereinbarung für Gruppen geöffnet. Der Eintritt kostet 12 Euro (ermäßigt 6 Euro, für Schüler und Studenten bis 28 Jahre), Kinder bis 7 Jahre haben freien Eintritt. Für Gruppen (zw. 10 und 15 Personen) gibt es einen Gruppentarif (10 Euro pro Person) zzgl. einer (kostenpflichtigen) Führung. Eine Jahreskarte kostet 100 Euro. Die RuhrKultur.Card ermöglicht einen einmalig freien Eintritt. Die Teilnahme an der Freitagsführung kostet 6 Euro zusätzlich zum Eintritt. Weitere Infos gibt es hier.

 
© 2022 Petra Grünendahl (Text)
Fotos: Petra Grünendahl

 
 

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