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Deutsche Oper am Rhein: „Adriana Lecouvreur“ begeisterte im Theater Duisburg

Wenn Liebe den Tod bringt
Von Petra Grünendahl

Von links: Shengwu Ou (Poisson), Romana Noack (Jouvenot), Anooshah Golesorkhi (Michonnet), Liana Aleksanyan (Adriana Lecouvreur), Katarzyna Kuncio (Dangeville), Mattéo Guerzé (Quinault). © Hans Jörg Michel.
Adriana Lecouvreur (Liana Aleksanyan) ist eine gefeierte Schauspielerin. Maurizio (Vincenzo Costanzo) überschüttet sie mit Liebesschwüren und auch sie verliebt sich in ihn, ohne zu ahnen, dass sie in der Fürstin von Bouillon (Ramona Zaharia) eine Rivalin hat, der Maurizio ebenfalls leidenschaftlich den Hof gemacht hat. Der Regisseur Michonnet (Anooshah Golesorkhi) ist schon lange in Adriana verliebt, schafft es aber nie, ihr seine Liebe zu gestehen.
Vorne: Liana Aleksanyan (Adriana Lecouvreur), hinten: Anooshah Golesorkhi (Michonnet). © Hans Jörg Michel.
Der Fürst von Bouillon (Beniamin Pop) glaubt sich von seiner Geliebten, der Schauspielerin Duclos, betrogen, obwohl er selber schon nach der nächsten Liebschaft sucht. Er will der Duclos mit Hilfe des Abbé von Chazeuil / Maggiordomo (Tae-Hwan Yun) eine Falle stellen, in die aber prompt Maurizio mit der Fürstin tritt. Um Maurizios Willen verhilft Adriana der Fürstin unerkannt zur Flucht, obwohl die Frauen einander als Rivalinnen um Maurizios Liebe ausmachen. Francesco Cileas berühmteste Oper ist geprägt vom Belcanto (schöner Gesang), den Zuschauer hier von allen Akteuren fantastisch dargeboten genießen dürfen: Bis zum bitteren Ende der Titelheldin, die schließlich von ihrer Rivalin vergiftet in den Armen ihres Geliebten stirbt.

 

15/19
Eduardo Aladrén (Maurizio), Ramona Zaharia (Die Fürstin von Bouillon), Liana Aleksanyan (Adriana Lecouvreur), Anooshah Golesorkhi (Michonnet). © Hans Jörg Michel.
Begeistert aufgenommen hat das Publikum die Oper „Adriana Lecouvreur“: Von wiederholtem Szenenapplaus bis zum lang anhaltenden Schlussapplaus belohnten die Zuschauer eine fantastische und rundum gelungene Aufführung im Theater Duisburg. Komponiert hat Italiener Francesco Cilea (1866–1950) seine 1902 in Mailand uraufgeführte Oper zu einem Libretto von Arturo Colautti.
Ramona Zaharia (Die Fürstin von Bouillon), Liana Aleksanyan (Adriana Lecouvreur). © Hans Jörg Michel.
Der Operntext basiert auf dem Schauspiel „Adrienne Lecouvreur“ von Eugène Scribe und Ernest Legouvé. Adrienne Lecouvreur (1692–1730) ist eine historische Person, die zu ihrer Zeit eine der gefeiertsten Schauspielerinnen Frankreichs war. Die Deutsche Oper am Rhein spielt die Produktion des Staatstheaters Mainz in einer Inszenierung von Gianluca Falaschi. Falaschi hat die Oper in die Goldenen Zwanziger nach Hollywood verlegt, was der Regisseur selber stimmig in Bühnenbild und Kostüme umgesetzt hat. Auch musikalisch passt dieser Transfer ungemein, sind doch die klassischen amerikanischen Filmmusiken der Goldenen Ära Hollywoods deutlich an Cileas Stil angelehnt. Gesungen wird in italienischer Sprache, deutsche Übertitel erleichtern das Verständnis der Handlung. Die Oper in vier Akten dauert ca. 2 ¾ Stunden (inklusive eine Pause) und ist empfohlen ab 12 Jahren.

 

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Ode an die Lebenslust

Ramona Zaharia (Die Fürstin von Bouillon), Liana Aleksanyan (Adriana Lecouvreur). © Hans Jörg Michel.
Die harmonische bis beschwingtere Komposition greift die Leichtigkeit und Leichtlebigkeit der Stücks auf, in dem nahezu jeder mehr als ein Verhältnis pflegt oder schon die nächste Liebschaft sucht. In Nebenrollen glänzen Romana Noack und Katarzyna Kuncio sowie Shengwu Ou und Matteo Guerzé, unterstützt vom Chor der Deutschen Oper am Rhein unter der Leitung von Patrick Francis Chestnut. Glänzend aufgelegt präsentieren die Duisburger Philharmoniker die elegante Komposition mit einem Hauch französischer Leichtigkeit unter der musikalischen Leitung von Péter Halász.

 

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Ein kleiner Vorgeschmack:

 
Weitere Termine im Theater Duisburg:
Mi | 8. Februar 2023 | 19:30 Uhr,
Di | 7. März 2023 | 19:30 Uhr und
Mi | 29. März 2023 | 19:30 Uhr.

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Deutsche Oper am Rhein

Ramona Zaharia (Die Fürstin von Bouillon), Eduardo Aladrén (Maurizio). © Hans Jörg Michel.
Die Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf Duisburg gGmbH ist eine Theatergemeinschaft der Städte Düsseldorf und Duisburg, die auf eine lange Tradition der Zusammenarbeit zwischen den beiden Großstädten zurückblicken kann. Seit ihrer Gründung 1956 zählt sie zu den bedeutendsten Opernhäusern Deutschlands. Durch ihr hochrangiges Solistenensemble, den Chor sowie die national wie international gefeierte Compagnie Ballett am Rhein hat sie sich zu einer der ersten Adressen für Musiktheater und Tanz in Europa entwickelt. Sie ist in der größten und dichtesten Kulturregion Deutschlands beheimatet. Allein die beiden Städte Düsseldorf und Duisburg zählen zusammen fast 1,1 Millionen Einwohner, aber auch die umliegenden Regionen und eine große Zahl auswärtiger Gäste profitieren vom hochkarätigen künstlerischen Angebot der Deutschen Oper am Rhein.
www.operamrhein.de

 

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Eduardo Aladrén (Maurizio), Liana Aleksanyan (Adriana Lecouvreur) hinten : Anooshah Golesorkhi (Michonnet). © Hans Jörg Michel.
Tickets kosten zwischen 19,00 und 78,00 Euro. Eintrittskarten gibt es online ebenso wie in der gemeinsamen Theaterkasse von Theater Duisburg und Deutscher Oper am Rhein im ehemaligen Restaurant „Theaterkeller“. Der Eingang befindet sich auf der rechten Seite des Theaters gegenüber vom Duisburger Hof (Öffnungszeiten: Mo bis Fr 10 – 18.30 Uhr, Sa 10 bis 18 Uhr). Karten bestellen kann man auch per Telefon 0203 / 283-62100, Fax 0203 / 283-62210 oder eMail karten@theater-duisburg.de. Die Theaterkasse am Eingang öffnet 60 Minuten vor Vorstellungsbeginn. Möglichkeiten für Ermäßigungen bei den Ticketpreisen findet man auf den Webseiten der Deutschen Oper am Rhein bei den Buchungen aufgeführt. Eine halbe Stunde vor Beginn gibt es eine Einführung im Opernfoyer, die einen kurzen Überblick in das Stück, seine Entstehung und die Aufführung gibt.

 
© 2023 Petra Grünendahl (Text)
Fotos: Hans Jörg Michel

 

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