Aktuell sind noch rund 228.000 gemeldete Ausbildungsstellen unbesetzt. Jugendliche haben also auch jetzt noch eine große Auswahl an freien Ausbildungsplätzen. Nicht alle jungen Menschen profitieren allerdings in gleichem Maße von den Chancen am Ausbildungsmarkt. Noch immer verlassen zu viele junge Menschen die Schule ohne eine konkrete Anschlussperspektive. Obwohl ihnen theoretisch viele Ausbildungsangebote zur Verfügung stehen, sind zahlreiche Jugendliche ohne Berufsabschluss arbeitslos gemeldet und auf der Suche nach einer Helferstelle. Im Juli waren das 183.000 arbeitslose unter 25-Jährige. Von den 117.000 gemeldeten Jugendlichen, die aktuell noch auf der Suche sind, haben außerdem mehr als ein Drittel bereits in den letzten fünf Jahren nach einem Ausbildungsplatz gesucht. Gründe dafür können unter anderem die falsche Berufs – oder Studienwahl, fehlende Schulabschlüsse oder persönliche Gründe sein, die zu einem vorzeitigen Ende der Ausbildung oder des Studiums geführt haben. Die Bundesagentur für Arbeit (BA) unterstützt junge Menschen und Unternehmen mit unterschiedlichen Förderangeboten, damit ein Berufsabschluss am Ende gelingt.
Förderangebote der BA
Assistierte Ausbildung (AsA)
Die Assistierte Ausbildung hilft jungen Menschen, einen passenden Ausbildungsplatz zu finden und abzuschließen. Das Angebot beinhaltet u. a. Stütz- und Förderunterricht, mit dem Sprach- und Bildungsdefizite abgebaut und fachtheoretische Inhalte gefestigt werden können, sozialpädagogische Begleitung, Unterstützung bei der Prüfungsvorbereitung oder in Krisensituationen. Auch Unternehmen werden bei der Verwaltung, Organisation und Durchführung der Ausbildung oder der Einstiegsqualifizierung unterstützt. Dazu stellt die BA Unternehmen und Auszubildenden eine Ausbildungsbegleitung als feste Ansprechperson zur Seite.
Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme (BvB)
Eine Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme kommt für nicht mehr Schulpflichtige in Frage und hilft jungen Menschen, wenn sie noch nicht wissen, welcher Beruf zu ihnen passt. Sie lernen verschiedene Berufsfelder und unterschiedliche Betriebe kennen und können so herausfinden, welcher Beruf der richtige sein könnte. Auf dieselbe Weise kann eine BvB auch helfen, wenn junge Menschen eine Ausbildung abgebrochen haben und nach neuen Möglichkeiten suchen.
Einstiegsqualifizierung (EQ)
Eine Einstiegsqualifizierung ist ein sozialversicherungspflichtiges Langzeitpraktikum und stellt eine Brücke in eine betriebliche Berufsausbildung dar. Arbeitgeber, die junge Menschen im Rahmen einer betrieblichen Einstiegsqualifizierung einstellen, erhalten Zuschüsse zur Praktikumsvergütung zuzüglich eines pauschalierten Anteils am Gesamtsozialversicherungsbeitrag. Unternehmen lernen durch die Einstiegsqualifizierung potenzielle Auszubildende kennen. Die jungen Menschen lernen die entsprechende Ausbildung kennen und können ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen sowie ihre Potenziale entdecken.
Außerbetriebliche Berufsausbildung (BaE)
Im Rahmen einer außerbetrieblichen Ausbildung wird jungen Menschen, die auch mit ausbildungsfördernden Leistungen (z. B. Assistierte Ausbildung) nicht in einem Betrieb ausgebildet werden können, ein Ausbildungsabschluss ermöglicht. Die Ausbildung findet bei einem Bildungsträger statt, der von der BA beauftragt wird. Die BaE wird in zwei Modellen angeboten: In den Werkstätten des Bildungsträgers (integrative Form) oder in Kooperation mit einem anerkannten Ausbildungsbetrieb (kooperative Form). Bei beiden Modellen wird ein möglichst frühzeitiger Übergang in eine betriebliche Ausbildung angestrebt.
Junge Menschen können sich über die Berufsberatung vor Ort – sowohl persönlich als auch virtuell – informieren: https://www.arbeitsagentur.de/bildung/berufsberatung Den Unternehmen steht der Arbeitgeber-Service vor Ort oder über die 0800 4 5555 20 zur Seite.
Weitere Ansätze, den Berufseinstieg zu erleichtern, findet man in der Arbeits- und Fachkräftebroschüre unter https://www.arbeitsagentur.de/k/arbeits-und-fachkraefte-fuer-deutschland.
Bundesagentur für Arbeit
Foto: Petra Grünendahl
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