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Geonetzwerk metropoleRuhr gibt Startschuss für Regionale Straßenbefahrung

Rund 14.000 Kilometer Straßen werden digital erfasst

Von links: Andreas Mentz, Stadtbaurat, Stadt Hamm, Ulf Meyer-Dietrich, Amtsleitung Stadt Dortmund und Lenkungskreis-Sprecher 2023 Geonetzwerk.mR, Carina Feske, RVR-Teamleitung Geschäftsstelle Geonetzwerk.metropoleRuhr, Stefan Kuczera, RVR-Beigeordneter Planung, Heiko Leistner, Amtsleitung Vermessungs- und Katasteramt, Stadt Hamm. Foto: Thorsten Hübner / Stadt Hamm.
Seit 100 Jahren lässt der Regionalverband Ruhr (RVR) zum Zweck der Raumbeobachtung die Region aus der Luft fotografieren. Dass für eine so große Region flächendeckend rund 150.000 zusammenhängende Bilder vorliegen, ist bundesweit einmalig. Möglich macht dies die interkommunale Zusammenarbeit im Geonetzwerk.metropoleRuhr. Jetzt rückt der Straßenraum in den Fokus, er soll mit hochauflösenden 360 Grad Panoramabildern und mittels Laserscan dokumentiert werden. In Hamm ist das Projekt nun offiziell von Stefan Kuczera, Bereichsleiter Planung beim RVR gemeinsam mit dem Stadtbaurat der Stadt Hamm, Andreas Mentz, sowie dem Lenkungskreissprecher des Geonetzwerk.mR, Ulf Meyer-Dietrich, gestartet und vorgestellt worden.

Die Hansa Luftbild Mobile Mapping GmbH aus Münster ist mit der Befahrung beauftragt. Insgesamt werden ab Dezember 2023 mehrere Monate lang rund 14.000 Straßenkilometer in der Metropole Ruhr befahren. Ziel ist es, ein digitales Abbild des Straßenraums zu schaffen. Die Mitglieder im Geonetzwerk.mR sehen in den zusätzlichen Aufnahmen eine notwendige Ergänzung bereits vorhandener Luftbilder.

Seit Dezember 2023 werden mehrere Monate lang rund 14.000 Straßenkilometer in der Metropole Ruhr befahren. Foto: Thorsten Hübner / Stadt Hamm.
Durch weitergehende Auswertungen kann dann beispielsweise der Straßenzustand digital erfasst oder ein Straßenschildkataster aufgebaut werden. Ein regelmäßiges Monitoring des Straßenraums schont zudem die Ressourcen der kommunalen Fachämter, indem beispielsweise Ortstermine durch einen Blick in die Befahrungsdaten ersetzt werden Die Unterstützung von Einsatzplanungen bei Polizei und Feuerwehr sind weitere Anwendungsfälle.

Stefan Kuczera, RVR-Bereichsleiter Planung, betont den Mehrwert der städteübergreifenden Zusammenarbeit: „Das gemeinsame Vorgehen der Kooperationspartner ermöglicht eine zentrale Vergabe und Softwarebeschaffung sowie einheitliche Datenstrukturen. Das spart Kosten und schafft eine verlässliche Datengrundlage auf Basis einheitlicher Standards für die Verwaltungen in der Region. Das Geonetzwerk ist gelebte Kooperation in der Metropole Ruhr.“

Die Geschäftsstelle des Geonetzwerk.metropoleRuhr im RVR koordiniert die Durchführung der einheitlichen Straßenbefahrung von großen Teilen des Verbandsgebietes.

Im Geonetzwerk.metropoleRuhr kooperieren seit 2013 die Städte und Kreise der Metropole Ruhr, um Geoinformationen zu veredeln, regional einheitlich bereitzustellen und in smarten Anwendungen zu veröffentlichen. So sind Bebauungspläne aller Kommunen der Metropole Ruhr mit einem „Klick“ abrufbar. Eine aufwendige Suche auf 53 unterschiedlichen städtischen Internet-Seiten ist nicht mehr nötig. Mehr unter http://geonetzwerk.ruhr/.

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Der RVR ist Sitz der Geschäftsstelle. Mitglieder der interkommunalen Kooperation sind neben dem RVR die Städte Bochum, Bottrop, Dortmund, Duisburg, Essen, Gelsenkirchen, Hagen, Hamm, Herne, Mülheim an der Ruhr und Oberhausen sowie die Kreise Ennepe-Ruhr, Recklinghausen, Unna und Wesel. Weitere Beteiligte sind das Ministerium des Innern des Landes NRW sowie kreisangehörige Städte und Gemeinden in den Verbandsgrenzen des RVR.

 
Regionalverband Ruhr (RVR)
Der Regionalverband Ruhr (RVR) wurde am 5. Mai 1920 als Siedlungsverband Ruhrkohlenbezirk (SVR) gegründet und hat somit im Jahr 2020 sein 100-jähriges Bestehen gefeiert. Sein erster Verbandsdirektor Robert Schmidt (1869-1934) gilt als der Vater der Regionalplanung. Er legte bereits 1912 einen Generalsiedlungsplan für das Ruhrgebiet vor, der später Grundlage für die überörtliche Planung von regionalen Grünzügen, Verbandsstraßen wie dem Ruhrschnellweg und den Revierparks werden sollte. Seit 2011 ist Karola Geiß-Netthöfel Regionaldirektorin des Verbandes.

Die gesetzliche Zuständigkeit des Verbandes für die Landesplanung fürs Ruhrgebiet wurde 1975 eingeschränkt, als Staatliche Regionalplanung jedoch 2009 zurück übertragen. Damit endete die drei Jahrzehnte dauernde planerische Dreiteilung des Ruhrgebiets (auf die Regierungsbezirke Düsseldorf, Münster und Arnsberg). Verbunden mit Änderungen des Gesetzes über den Verband änderte sich auch sein Name: 1979 wurde der SVR in Kommunalverband Ruhrgebiet (KVR) umbenannt, seit 2004 heißt der Verband Regionalverband Ruhr (RVR). Das Jubiläumsjahr 2020 war gleichzeitig das Jahr, in dem zum ersten Mal das Ruhrparlament von den Bürgern der Metropole Ruhr direkt gewählt wurde.

Rund 480 Mitarbeiter des Regionalverbandes Ruhr (RVR) planen und entwickeln die Region, managen Infrastrukturprojekten wie Route Industriekultur und Emscher Landschaftspark, das regionale Radwegenetz sowie Wald- und Grünflächen.
Regionalverband Ruhr (RVR)
Foto: Thorsten Hübner / Stadt Hamm

 

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