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Ludwiggalerie Schloss Oberhausen feiert 50 Jahre „Dark Side of the Moon”

HIPGNOSIS.BREATHE: Album Cover Art von Aubrey Powell & Storm Thorgerson
Von Petra Grünendahl

Hipgnosis.Breathe: Plakat zur Ausstellung. Foto: Ludwiggalerie.
Das Cover des Albums „Dark Side of the Moon” von Pink Floyd aus dem Jahr 1973 mit dem lichtbrechenden Prisma ist eine Ikone. Das 50-jährige Jubiläum hat die Ludwiggalerie zum Anlass genommen für eine Sonderausstellung mit Plattencovern und anderen Arbeiten des britischen Design-Studios HIPGNOSIS. Viele LP-Hüllen der Londoner Kreativ-Schmiede sind deutlich inspiriert von surrealistischen Kunstwerken, in denen sich rätselhafte Momente finden. Einige Motive entstehen durch Experimente mit der Polaroid-Technik, andere durch Assoziationen mit den Albumtiteln. Hinter den endgültigen Aufnahmen verbergen sich häufig ganze Geschichten und ungewöhnliche Begebenheiten, wie zum Beispiel beim Cover zum Album „Animals“ von Pink Floyd, mit einem Helium gefüllten Stoffschwein über dem Kohlekraftwerks Battersea Power Station.

 

Ludwiggalerie Schloss Oberhausen. Foto: Petra Grünendahl.
Die Ausstellung „HIPGNOSIS.BREATHE“ in der Ludwiggalerie Schloss Oberhausen präsentiert die wichtigsten Designs des Duos Aubrey Powell & Storm Thorgerson auf über 120 großformatigen limitierten Fine Art Prints und Fotografien. Zum Teil handelt es sich dabei um Entwürfe, die nicht realisiert worden sind. Außerdem sind mehr als 20 originale Plattenhüllen zu sehen. Ergänzt werden diese Exponate durch den neuen Dokumentarfilm „Eclipse“, den Aubrey Powell für Pink Floyd anlässlich des 50. Jubiläums von „The Dark Side of the Moon“ realisiert hat, sowie durch einen Soundwalk, der die Musik vor den Designs erlebbar macht. Die Ludwiggalerie zeigt die Ausstellung „Dark Side of the Moon“ in Kooperation mit der Browse Gallery Berlin: Die Schau wird kuratiert vom HIPGNOSIS-Gründer Aubrey Powell und John Colton, Browse Gallery Berlin. Die Ausstellung wird am Samstagabend mit geladenen Gästen eröffnet und ist ab Sonntag für das Publikum zugänglich.

 

 
 
Die Künstler

Ludwiggalerie Schloss Oberhausen. Foto: Petra Grünendahl.
HIPGNOSIS, das legendäre britische Fotodesign-Studio, gegründet von Aubrey Powell und Storm Thorgerson, gestaltete zwischen 1967 und 1984 mehr als 400 Plattencover für internationale Bands und Musiker. Vor allem in den 1970er-Jahren setzte HIPGNOSIS Maßstäbe bei der innovativen Gestaltung des Erscheinungsbilds von Rock-Alben. Zahlreiche Motive gehören zu den Ikonen der Musikgeschichte und haben heute Kultstatus.

 
Powell und Thorgerson benannten ihr Atelier nach einem Graffito (Schriftzug), den Syd Barrett von Pink Floyd über ihre Studiotür gesprüht haben soll. Die widersprüchliche, ironische Vereinigung der Bedeutung von Hip – neu, cool, trendy – und Gnosis – altgriechisch für Wissen – passt zu ihren neugedachten Ansätzen. Ähnlich paradox und humorvoll sind ihre Designideen. Im Gegensatz zu anderen Büros arbeiten sie nur selten mit Porträtaufnahmen der Musiker. Eine Ausnahme bilden die Alben Peter Gabriel I-III, die heute besser bekannt sind unter den Namen ihrer Gestaltung Car, Scratch und Melt.

 
Neben Entwürfen für Pink Floyd, mit deren Bandmitgliedern die beiden Designer eng befreundet sind, oder Peter Gabriel erlangen auch Gestaltungen zu „Houses of the Holy“ und „Presence“ von Led Zeppelin, „Elegy“ von The Nice und „Deceptive Bends“ von 10cc sowie viele weitere Designs u. a. für Paul McCartney, Yes, Genesis, Bad Company, Emerson Lake & Palmer, Scorpions, Styx, Syd Barrett oder Black Sabbath Weltruhm und zum Teil auch Kultstatus. Das Aufkommen der CD als wichtigstem Album-Träger in den 1980er-Jahren beendete die Zeit von aufwändig und künstlerisch gestalteten Plattencovern.

Zur Ausstellung ist ein bebildertes Booklet mit einem Text von Dr. Sarah Hülsewig erhältlich (16 Seiten, 5 Euro, ISBN 978-3-932236-49-5).

 

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Ludwiggalerie Schloss Oberhausen

Ludwiggalerie Schloss Oberhausen: Das Kleine Schloss. Foto: Petra Grünendahl.
Die Sonderausstellung im Großen Schloss läuft bis zum 20. Mai. Das Museum ist geöffnet von Dienstag bis Sonntag zwischen 11 und 18 Uhr. Montags ist Ruhetag, feiertags sowie Oster- und Pfingstmontag ist jedoch geöffnet. Geschlossen ist am 24., 25. und 31. Dezember sowie 1. Januar. Der Eintritt kostet 8,00 Euro (ermäßigt 4,00 Euro, Familien mit zwei Erwachsenen plus Kindern 12,00 Euro). Außerdem gibt es ein Kombiticket mit dem Gasometer Oberhausen für 17,00 Euro (ab 15. März 2024 bei der neuen Ausstellung „Planet Ozean“).

 
Öffentliche Führungen finden im Großen Schloss sonn- und feiertags um 11.30 Uhr statt. Zudem gibt es zur Ausstellung Kuratorenführungen (mit Dr. Sarah Hülsewig) am:

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  • Sonntag, 4. Februar 2024, 15 Uhr,
  • Sonntag, 17. März 2024, 15 Uhr,
  • Sonntag, 14. April 2024, 15 Uhr, und
  • Sonntag, 19. Mai 2024, 15 Uhr.

Alle Führungen sind im Museumseintritt inklusive. Details zum Rahmenprogramm zu den Ausstellungen sowie zum museumspädagogischen Angebot gibt es hier.

 
Im Kleinen Schloss ist ab dem 4. Februar bis Juni 2024 „Art_Upgrade_2024“ zu sehen. Künstler der ArtOthek stellen aus: Neues aus den Ateliers – Werke und Workshops.

 
Die Ludwiggalerie Schloss Oberhausen ist eines der 21 RuhrKunstMuseen. Sie befindet sich an der Konrad-Adenauer-Allee 46 in 46049 Oberhausen. Anfahrt am besten über die A42, Abfahrt Oberhausen-Zentrum. Weitere Infos unter www.ludwiggalerie.de.

 
Gedenkhalle im Schloss Oberhausen

Gedenkhalle am Schloss Oberhausen. Foto: Petra Grünendahl.
Sehr bemerkenswert ist die ebenfalls im Schloss Oberhausen untergebrachte, aber nicht zur Ludwiggalerie gehörige Gedenkhalle. Als städtische Einrichtung in Erinnerung an die Verfolgten des Nationalsozialismus arbeitet die Gedenkhalle seit 1962 gegen das Vergessen und für das Miteinander aller Menschen in Oberhausen. Mit der 2010 erneuerten Dauerausstellung widmet sie sich der Stadtgeschichte zwischen 1933 und 1945 sowie der Zwangsarbeit im Ruhrgebiet während der NS-Zeit. Der Eintritt ist frei. Da sollte man unbedingt mal vorbei schauen!
www.gedenkhalle-oberhausen.de

 
© 2024 Petra Grünendahl (Text)
Fotos: Petra Grünendahl (4), Plakat (Ludwiggalerie)

 

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