Unter dem Motto „Wandel fair gestalten“ haben sich Tausende für eine sozial gerechte sowie ökologisch und ökonomisch ausgewogene Transformation der Industrie in Deutschland und Europa eingesetzt.
Zur Unterstützung von Kollegen der IG Metall hat der Bezirk Niederrhein darüber hinaus an deren Demo in Duisburg mit über 100 Teilnehmern der IG BCE teilgenommen. Da alle Industriebereiche betroffen sind, halten alle Industrie-Arbeitnehmer zusammen. Patrick Leveringhaus, kommissarischer Bezirksleiter des IG BCE-Bezirks Niederrhein, bringt es auf der Kundgebung auf den Punkt: „Wir sind die Vertreter der Schlüsselindustrien in Deutschland, die für unseren Wohlstand und unsere Zukunft stehen. Wir, gerade hier am Niederrhein und im Ruhrgebiet, stehen schon seit Jahrzehnten für den Strukturwandel. Aber wir wissen, dass dieser nur mit den Menschen geht und nicht gegen sie. Wir müssen und werden den Wandel fair gestalten. Dabei dürfen wir auch niemanden zurücklassen und müssen gute und gerechte Arbeits- und Lebensbedingungen für die Beschäftigten sichern!“
Gerade die chemische Industrie ist der Schlüssel zum Klimawandel, denn dort werden die Produkte hergestellt, die für den Klimawandel benötigt werden.
Der klimaneutrale Umbau der Industrie findet nicht irgendwo in Deutschland und Europa statt, sondern direkt hier vor der eigenen Haustür! Die IG BCE fordert eine faire Transformnation der Industrie für die Beschäftigten und die Standorte in unserer Region: „Unsere Industriebereiche, vor allem die chemische Industrie, sind der Wohlstandsmotor unserer Gesellschaft!“
Auch bei den dezentralen Betriebsaktionen des IG BCE Bezirks Niederrhein konnten mehrere hundert Teilnehmende verzeichnet werden.
„Als Spezialist für Ver- und Entsorgung werden wir unseren Teil beitragen,“ so Detlef Rennings, Betriebsratsvorsitzender der Currenta, „wir liefern die Rahmenbedingungen für unsere produzierende chemische Industrie am Standort. So wird zum Beispiel die Versorgung mit Wasserstoff beim klimaneutralen Umbau der Industrie eine große Rolle spielen.“ Die Kollegen vor Ort wollen die Transformation gestalten. Bei der Aktion im Chempark herrschte großes Interesse daran, die Transformation politisch voranzutreiben.“
Dirk Reinardy, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender der TRIMET, fasst es so zusammen: „Gerade unser Industriebereich kann einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Dazu gehören geschlossene Werkstoffkreisläufe beim Recycling und die Möglichkeit, schwankende Erzeugungsmengen von Strom aus erneuerbaren Energien zu integrieren, um so Aluminium klimaneutral herzustellen und gleichzeitig das Stromnetz zu stabilisieren. Dafür brauchen wir allerdings die Versorgung mit grünem Strom zu wettbewerbsfähigen Preisen und verlässliche politische Rahmenbedingungen, die den Unternehmen die notwendigen Investitionen erlauben.“ Zur Untermauerung der Aussage von Dirk Reinardy haben die Kollegen Videobotschaften aufgenommen in dem sie Forderungen an die Politik stellen.
Thorsten Mantei, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender bei Lanxess, ist begeistert über die hohe Anteilnahme. „Wir haben hier Spezialisten am Standort. die für den Wohlstand sorgen. Viele von uns arbeiten in der 2. oder sogar 3. Generation in den Nachfolgeunternehmen der Bayer AG. Ein klimaneutraler Umbau der Industrie erfordert Investitionen für den Erhalt den Ausbau und die Modernisierung unseres Industriestandortes und der dazugehörigen Infrastruktur. Er muss so gestaltet werden, dass in Zukunft weitere Generationen gerne in unserem Unternehmen arbeiten möchten und können und in einem ausgewogenen sozialökologischen Umfeld leben werden.“
Der Aktionstag Transformation ist Teil einer zweiwöchigen „Europäischen Aktion für einen gerechten Strukturwandel“ unter dem Motto „Just Transition“ des Dachverbandes der europäischen Industriegewerkschaften, lndustriAll Europe, an dem sich Mitgliedsorganisationen auf dem ganzen Kontinent beteiligt haben. Die Aktionswochen von „IndustriAll Europa“ dauern noch bis zum 10. November 2021.
IG BCE
Die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) ist mit mehr als 27.500 Mitgliedern in der Bezirksregion vertreten. Zum Organisationsbereich des Bezirks gehören vor allem die Branchen Bergbau, Chemie/Pharma, Energie, Glas, Keramik, Kunststoffe und nichtmetallische Werkstoffe, Leder, Papier, Umwelt, und Ver- und Entsorgungsbetriebe.
Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE), Bezirk Niederrhein
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