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Ort der Erstförderung in Duisburg: Schule für zugewanderte Schüler

Die ehemalige Hauptschule ist zum Ort der Erstförderung für derzeit 100 neu zugewanderten Schüler im Alter von 10 bis 16 Jahren geworden. Foto: Uwe Köppen.
Im Gebäude der ehemaligen Hauptschule Gneisenaustraße wurde der Schulbetrieb wieder aufgenommen. Die Schule ist zum Ort der Erstförderung für derzeit 100 neu zugewanderten Schülern im Alter von 10 bis 16 Jahren geworden. In den kommenden 24 Monaten lernen sie in dieser Dependance des Landfermann-Gymnasiums die deutsche Sprache und kommen auch außerhalb des Unterrichts zusammen.

„Die zugewanderten Familien, oft aus Kriegsgebieten wie der Ukraine, haben in Duisburg Schutz gefunden. Für neue Perspektiven müssen wir Ihnen Möglichkeiten zur Integration bieten und den Kindern einen besonderen Ort des Lernens bereitstellen“, begründet Oberbürgermeister Sören Link die Gründung der außergewöhnlichen Schule.

„Das auf die Bedürfnisse der Schüler mit geringen Deutschkenntnissen zugeschnittene Konzept hier am Standort ergänzt bedarfsgerecht das bestehende Duisburger Modell“, erklärt Astrid Neese, Beigeordnete für Bildung, Arbeit und Soziales der Stadt Duisburg. „Wir können hier Erfahrungen sammeln, welche Dauer die Erstförderung je nach Ausgangsvoraussetzung des Kindes benötigt. Wir brauchen mehr Flexibilität bei den Übergängen ins reguläre Schulsystem, um bei der Vielzahl der zugewanderten Kinder schnell knappe Plätze in der Erstförderung frei machen zu können“.

Ermöglicht wird das Projekt durch einen befristeten Erlass des Ministeriums für Schule und Bildung NRW, der eine beschleunigte Schulaufnahme von Kindern und Jugendlichen ohne deutsche Sprachkenntnisse zum Ziel hat. „Wir freuen uns, dass die Erstförderung am Standort Gneisenaustraße gestartet ist. Durch die intensive Zusammenarbeit vieler Beteiligter in der oberen und unteren Schulaufsicht sowie mit der Stadt Duisburg als Schulträger verbessern wir so nachhaltig die Bildungschancen zugewanderter Schüler. Denn wir haben die Beschulung der Kinder und Jugendlichen nach der Erstförderung von Anfang an in die Planungen einbezogen“, so Thomas Hartmann, Direktor der Schulabteilung der Bezirksregierung Düsseldorf.

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Schulleiter Christof Haering ergänzt: „Wir wollen versuchen, eine bessere Integration neu zu gestalten, zum Beispiel durch die schnelle Bildung von Lerngruppen mit mehr Fachunterricht, also näher am Regelunterricht. Dazu gehört natürlich auch die soziale Integration durch gemeinsame Arbeitsgruppen, sportliche Aktivitäten mit den Schülern unseres Stammschulgebäudes und eine Kooperation mit Vereinen und Verbänden im Stadtteil.“

Bereits seit Mitte März läuft der Unterricht an der Gneisenaustraße. Viele besuchen zum ersten Mal eine Duisburger Schule. Die Kinder kommen aus über 20 Nationen – über Brasilien, Schweden, der Ukraine, Bulgarien und dem Irak aus nahezu allen Kontinenten zusammen.

Unter Koordination des Amts für Schulische Bildung wurde die Maßnahme in Duisburg umgesetzt. „Neben dem Standort Gneisenaustraße konnten wir zudem weitere 120 Schulplätze in der Kranichschule in Wanheimerort, als Dependance der Karl-Lehr-Realschule, nach ähnlichem Vorbild, schaffen.“, ergänzt Ralph Kalveram, Leiter des Amts für Schulische Bildung. Auch hier hat der Unterricht bereits begonnen.
Stadt Duisburg
Foto: Uwe Köppen

 

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