„Lohnt sich Abfalltrennung überhaupt? Bei uns werden Wertstofftonne und Restmüll immer mit dem gleichen Fahrzeug geleert.“ – Das ist eines von vielen Vorurteilen, denen die Abfalltrennung gegenübersteht. Gegen diese Vorurteile wollen die Wirtschaftsbetriebe Duisburg jetzt mit der unterhaltsamen Kampagne „Voll im Trennt“ entgegenwirken. Denn hinter dem vermeintlich überflüssigen oder lästigen Thema Abfalltrennung steckt ein wesentlicher Schlüssel zu mehr Nachhaltigkeit.
Es gibt nicht die eine Müllabfuhr: In Duisburg wird jede Abfallart durch unterschiedliche Teams abgeholt. Ein Team ist für die Leerung der Restmülltonnen, ein Team für die Abholung des Altpapiers, ein Team für die Leerung der Biotonnen und die Kreislaufwirtschaft Duisburg als Tochtergesellschaft der Wirtschaftsbetriebe ist für die Leerung der Wertstofftonnen verantwortlich.
Als einzige Abfallfraktion wird der Restmüll in die Gemeinschafts-Müll-Verbrennungsanlage Niederrhein in Oberhausen gebracht. Altpapier kann vollständig zu Recyclingpapier aufbereitet werden. Bioabfall kann zunächst der Biogasgewinnung dienen und danach zu Komposterde umgewandelt werden. Aus der Wertstofftonne können im Moment 40 Prozent der Abfälle als Metall, Recyclingkunststoff oder -papier rohstofflich verwertet werden. Der Rest dient der Strom- und Energiegewinnung oder wird zu Ersatzbrennstoff aufbereitet und zum Beispiel in der Zementfabrik eingesetzt. Hier ersetzen diese nicht werkstofflich verwertbaren Abfälle dann Kohle oder Rohöl und damit wertvolle Rohstoffe.
Damit Abfälle sinnvoll verwertet werden können, müssen sie vorher richtig getrennt worden sein. Nur dann können Abfälle in den Anlagen hochwertig verarbeitet werden. Ist beispielsweise eine LKW-Lieferung Altpapier stark verschmutzt, muss sie aufwendig und zeitintensiv sortiert werden. Das verursacht zusätzliche Kosten. Schlimmstenfalls kann eine verschmutzte Fahrzeugladung von den Papierverwertern sogar abgewiesen werden. In Duisburg liegt die Fehlwurfquote in den blauen Altpapiertonnen mit zum Teil 14 Prozent und auch in der Wertstofftonne mit bis zu 30 Prozent leider relativ hoch. Umgekehrt landen viele Materialien, die gut recycelt werden könnten, in der Restmülltonne. Diese gehen dadurch den Rohstoffkreisläufen unwiederbringlich verloren.
Um die Menschen zu erreichen, die bei der Abfalltrennung noch mehr unterstützen können, werden diesen Samstag zum Auftakt der Kampagne Sortierhinweise als Beileger im Wochen-Anzeiger zu finden sein. Über Instagram und Facebook werden die Wirtschaftsbetriebe ab Freitag, 09.06.2023, durch die fiktive Duisburger Familie Müller begleitet. Hier kommt es immer wieder zu Konflikten rund um das Thema Abfalltrennung. Auch auf TikTok starten die Wirtschaftsbetriebe Duisburg durch: Über das Profil vollimtrennt werden hier Challenges, Blicke hinter die Kulissen und Tipps von langjährigen Fahrern von Entsorgungsfahrzeugen gezeigt.
Mehr Informationen rund um die Kampagne sowie eine 360-Grad-Tour durch eine Sortieranlage gibt es unter www.vollimtrennt.de.
Wirtschaftsbetriebe Duisburg
Die Wirtschaftsbetriebe Duisburg entsorgen nicht nur den Abfall oder reinigen die Straßen, sondern sind auch für das Abwasser der Stadt verantwortlich und bauen oder reparieren Straßen und Brücken. Die Pflege städtischer Spielplätze, städtischer Grünanlagen oder der städtischen Friedhöfe gehören ebenfalls zu den Aufgaben der Wirtschaftsbetriebe. Als Anstalt des öffentlichen Rechts gehören die Wirtschaftsbetriebe Duisburg zu den wichtigsten Unternehmen der Stadt.
Aufgaben:
- Abfallentsorgung
- Stadtreinigung
- Stadtentwässerung
- Planung und Unterhaltung der Spielplätze
- Betrieb der städtischen Friedhöfe und des Krematoriums
- Pflege der Grünflächen, Parks und Botanischen Gärten
- Pflege der gesamten städtischen Infrastruktur wie Straßen, Wege, Plätze, Brückenbauwerke, Parkleitsysteme und Verkehrssignalanlagen
- Hochwasserschutz, Gewässerunterhaltung und Gewässerentwicklung
- Außerdem sind die Wirtschaftsbetriebe auch als Entsorgungsfachbetrieb (Efb) gemäß Entsorgungsfachbetriebeverordnung anerkannt
Wirtschaftsbetriebe Duisburg – AöR (WBD)
Foto: Petra Grünendahl
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