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Versorgungssicherheit für NRW: IHK NRW startet mit Monitoring zur Energieversorgung

Das Steag-Kraftwerk in Walsum. Foto: Petra Grünendahl.
Wettbewerbsfähige Preise und eine sichere Energieversorgung gehören zu den derzeit größten Unsicherheitsfaktoren für die Unternehmen am Industrie- und Wirtschaftsstandort in Nordrhein-Westfalen. Die infolge von Knappheiten stark gestiegenen Preise für Energie haben die Wettbewerbssituation am Standort NRW deutlich verschlechtert. Viele Unternehmen stellen derzeit Investitionen zurück oder verlagern Tätigkeiten ins Ausland. (siehe Konjunkturumfrage IHK NRW).

Der Großteil der Unternehmen blickt vor allem mit großer Sorge auf die Geschwindigkeit beim Umbau der Energieerzeugung. Langsame Planungs- und Genehmigungsverfahren verzögern den Ausbau. So benötigt der Aufbau eines neuen Gaskraftwerks oder der Bau einer Windenergieanlage mitunter bis zu sieben Jahre. Mit vielen Maßnahmen möchten Bundes- und Landesregierung gegensteuern. Insbesondere die Novellierung des Landesentwicklungsplans soll in NRW Schub bringen.

Ralf Stoffels, Präsident von IHK NRW. Foto: Mara Tröger / IHK NRW.
Darauf hofft auch IHK NRW Präsident Ralf Stoffels: „Unternehmen brauchen dringend Planungs- und Investitionssicherheit, damit am Industrie- und Wirtschaftsstandort NRW, Investitionen in die Transformation getätigt werden können und langfristig eine international wettbewerbsfähige Industrie bestehen bleibt. Und eben dafür braucht es jetzt Klarheit bei der künftigen Energieversorgung am Standort NRW“.

Wie hoch der Handlungsdruck ist, zeigt die von IHK NRW beim Energiewirtschaftlichen Institut an der Universität zu Köln (EWI) in Auftrag gegebene Studie zur Versorgungssicherheit: Mit Hilfe vodifferenzierten Warnstufen soll verdeutlicht werden, in welchen Bereichen die Rahmenbedingun- gen im geplanten Zeitrahmen erfolgen, eine Vorwarnstufe erreicht wurde oder Realisierungen nicht mehr möglich sind und Alternativplanungen vorgenommen werden sollten.

Für die Unternehmen in NRW ist eine gesicherte Versorgung unabdingbar, daher sollten mit Blick auf die Transformation der Energiewirtschaft auch die Back-up-Kapazitäten mitberücksichtigt und Knappheiten ausgeschlossen werden: „Für viele Unternehmen ist aktuell keine klare Strategie zur Sicherung der Energieversorgung am Standort erkennbar. Neben einem zügigen Ausbau von Erneuerbaren Energien wird es auch gesicherte Leistung brauchen. Diese kann jedoch nicht alleine durch erneuerbare Energien bereitgestellt werden, sondern muss durch weitere Kapazitäten gesichert werden, falls sie witterungsbedingt nicht zur Verfügung stehen. Eben dann, wenn der Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint. Eine belastbare Strategie beinhaltet dabei auch Alternativplanungen, die aufzeigen, wie die Versorgungssicherheit erhalten werden kann, wenn auf dem Ausbaupfad bis 2030 Verzögerungen auftreten. Daher gilt es jetzt, frühzeitig die Voraussetzungen zu prüfen und mit Alternativplanungen zu beginnen“, so IHK NRW Präsident Ralf Stoffels fortführend.

Damit der Ausbau der Erneuerbaren Energien so schnell erfolgen kann, wie geplant und die ausscheidende, fossile Stromgewinnung kompensieren kann, müssen enorme Anstrengungen unternommen werden. Allein in NRW werden bis 2030 zusätzliche Kapazitäten aus Windenergie von 9,2 GW und PV von 29,7 GW benötigt. Beim Wind sind heute erst 40 Prozent, bei PV erst 20 Prozent der erforderlichen Leistung installiert, die bis 2030 eingeplant sind – so das zentrale Ergebnis der Studie. Ganz klar ist aber auch: selbst wenn der Ausbau gelingt, werden zusätzlich umfangreiche Kapazitäten gesicherter Leistung aus Gas- und/ oder Kohlekraftwerken (bis zu 7,6 GW) benötigt für die Zeiten, in denen Erneuerbare nicht zur Verfügung stehen. Auch hierfür gilt es nun Vorsorge zu treffen und Alternativen zu erwägen, damit die Versorgungssicherheit gewährleistet bleibt.

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Mit dem nun erstmals vorgelegten Monitoring möchte IHK NRW zu mehr Transparenz über die Entwicklung der Versorgungssicherheit beitragen und mit Hilfe der erhobenen Daten die Entwicklung begleiten, Engpässe frühzeitig erkennen, damit mit ausreichendem Vorlauf Vorsorgemaßnahmen angestoßen werden können. Denn nur dann entsteht die Sicherheit für Investoren, sich dauerhaft für den Standort NRW zu entscheiden.

Weiterführende Informationen
Zum Policy Paper Versorgungssicherheit NRW geht es hier (PDF-Datei · 310 KB). Das Gutachten gibt es hier (PDF-Datei · 3726 KB). Die Grafiken zum Energiewende-Cockpit finden Sie unter www.energiewende-cockpit-ihk.de.

 
IHK NRW
IHK NRW ist der Zusammenschluss der 16 Industrie- und Handelskammern in Nordrhein-Westfalen. IHK NRW vertritt die Gesamtheit der IHKs in NRW gegenüber der Landesregierung, dem Landtag sowie den für die Kammerarbeit wichtigen Behörden und Organisationen.
www.ihk-nrw.de
IHK NRW – Die Industrie- und Handelskammern in Nordrhein-Westfalen e. V.
Fotos: Petra Grünendahl (1). Mara Tröger / IHK NRW (1)

 

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