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Geonetzwerk.metropoleRuhr macht das Ruhrgebiet seit zehn Jahren smart

Digitale Daten flächendeckend aus einem Guss

Von links: Josef Hovenjürgen (Parlamentarischer Staatssekretär des Ministeriums Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes NRW), Ulf Meyer-Dietrich (Lenkungssprecher des Geonetzwerk.metropoleRuhr), Markus Schlüter (Stellvertretender Regionaldirektor RVR), Stefan Kuczera (RVR-Beigeordneter Planung). Foto: Volker Wiciok / RVR.
Eine Million Luftbilder, 12.078 Bauleitpläne, 43.000 Kilometer Radwegenetz und 19.201 Denkmäler: Diese und andere Daten liegen bis heute digital, zentral gebündelt und weitgehend flächendeckend für das gesamte Ruhrgebiet vor, einfach per Klick abrufbar. Demnächst kommen noch 14.085 Kilometer in der regionalen Straßenbefahrung hinzu. Diese bundesweit einmalige Datenbasis macht die interkommunale Zusammenarbeit im Geonetzwerk.metropoleRuhr möglich. Dieses Netzwerk des Regionalverbandes Ruhr (RVR), der elf Städte und vier Kreise im Ruhrgebiet feierte gestern (27. September) auf dem Welterbe Zollverein in Essen sein zehnjähriges Bestehen.

Die Jubiläumsfeier mit rund 110 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus Verwaltung, Politik und Wissenschaft blickte auf die bereits erreichten Meilensteine der interkommunalen Zusammenarbeit zurück. In der Podiumsdiskussion ging es um die Frage, welche Bedarfe es in der Region bezüglich Digitalisierung und Geoinformation zukünftig gibt.

Kulisse der Jubiläumsfeier. Foto: Volker Wiciok / RVR.
Zu den ersten Gratulanten gehörte Josef Hovenjürgen, Parlamentarischer Staatssekretär des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes NRW: „Die Metropole Ruhr hat sich mit dem Geonetzwerk auf den Weg in eine smart region gemacht. Das Lebenselixier von smart regions sind: Daten. Von Luftbildern für das gesamte Ruhrgebiet über Radroutenspeicher bis zur Denkmal-Übersicht: Das Netzwerk ist zu einem Motor für interkommunale Zusammenarbeit in Nordrhein-Westfalen geworden.“

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Stefan Kuczera, RVR-Beigeordneter Planung, betonte: „Mit dem Geonetzwerk sind wir vor zehn Jahren in die digitale Zukunft der öffentlichen Verwaltung aller 53 Kommunen im Ruhrgebiet gestartet. Gemeinsam decken wir den Bedarf an digitalen Daten ab, die weit über die kommunalen Grenzen hinausgehen. Auf der Grundlage arbeiten wir mit den Kommunen eng zusammen an Themen wie Klimaschutz, Energieversorgung oder Mobilität.“

Die in diesem Jahr erarbeitete Zukunftsstrategie stellt die Weichen für die weitere Arbeit des Geonetzwerk.metropoleRuhr auf dem Weg zur smart region. So entstehen mit der digitalen Vernetzung der Städte digitale Zwillinge, die städtebauliche Planungen vereinfachen. Für eine einheitliche Datenbasis sorgt u.a. die vom Geonetzwerk jährlich organisierte, hochauflösende Luftbildbefliegung. Das gemeinsame Vorgehen der Kooperationspartner ermöglicht eine zentrale Vergabe und Softwarebeschaffung sowie einheitliche Datenstrukturen. Das spart Kosten. Der Radroutenspeicher gibt einen flächendeckenden Überblick über die Radroutenverläufe in der Metropole Ruhr.

Nächstes Leitprojekt des Geonetzwerk.metropoleRuhr ist die regionale Straßenbefahrung. Dabei wird der Straßenraum mit hochauflösenden 360°-Panoramabildern sowie mittels Laserscan dokumentiert und damit ein vollständig digitales Abbild des Straßenraumes erzeugt.

Der Regionalverband Ruhr ist Sitz der Geschäftsstelle des Geonetzwerk.metropoleRuhr. Mitglieder der interkommunalen Kooperation sind neben dem RVR die Städte Bochum, Bottrop, Dortmund, Duisburg, Essen, Gelsenkirchen, Hagen, Hamm, Herne, Mülheim an der Ruhr und Oberhausen sowie die Kreise Ennepe-Ruhr, Recklinghausen, Unna und Wesel. Weitere Beteiligte sind die kreisangehörigen Städte und Gemeinden im RVR-Gebiet sowie das NRW-Innenministerium.

Meilensteine auf dem Weg zur Smart Region
Mit der digitalen Vernetzung der Städte entstehen in der Metropole Ruhr digitale Zwillinge, welche die Prozesse und Ressourcen in der Region digital abbilden.Durch ein 3D-Modell der Städtelandschaft können Planungen erst mal digital „ausprobiert“ werden, um zu prüfen, welche Auswirkungen beispielsweise eine Baumaßnahme auf Stadtklima, Sichtachsen und Schattenwurf hat.

Daten aus der regionalen Luftbildbefliegung und der regionalen Straßenbefahrung sind dabei wichtige Grundlagen. Jährlich organisiert das Geonetzwerk eine hochauflösende Luftbildbefliegung, so dass für das gesamte Ruhrgebiet eine einheitliche Datenbasis für Luftbilder vorliegt. Das gemeinsame Vorgehen der Kooperationspartner ermöglicht eine zentrale Vergabe und Softwarebeschaffung sowie einheitliche Datenstrukturen. Das spart Kosten und schafft eine verlässliche Datengrundlage auf Basis einheitlicher Standards für die Verwaltungen in der Region.

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Eine digitale Gesamtübersicht aller Bebauungspläne der Kommunen im Ruhrgebiet ist für Bürgerinnen und Bürger sowie Verwaltung aber auch Architekten und Investoren wertvoll. Die Denkmal-Übersicht dient vor allem interessierten Einwohnerinnen und Einwohnern aber auch Verwaltungen, um sich über Standorte und Unterschutzstellungs-Dokumente informieren zu können.

Nächstes Leitprojekt des Geonetzwerk.metropoleRuhr ist die regionale Straßenbefahrung. Dabei wird der Straßenraum mit hochauflösenden 360°-Panoramabildern sowie mittels Laserscan dokumentiert und damit ein vollständig digitales Abbild des Straßenraumes erzeugt. Durch weitergehende Auswertungen des Datenbestandes kann beispielsweise der Straßenzustand digital erfasst oder der Aufbau eines Straßenschildkatasters und damit der Abbau von unnötigen Schildern ermöglicht werden. Die Unterstützung von Einsatzplanungen bei Polizei und Feuerwehr sowie die überregionale Betrachtung bestehender und geplanter Verkehrsverbindungen sind weitere Anwendungsfälle.

Der Radroutenspeicher gibt einen flächendeckenden Überblick über die Radroutenverläufe in der Metropole Ruhr. Diese Daten tragen dazu bei, die Region im Bereich Mobilität weiter nachhaltig zu vernetzen. Sie können in entsprechenden Apps den Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung gestellt werden.

Der Regionalverband Ruhr ist Sitz der Geschäftsstelle des Geonetzwerk.metropoleRuhr. Mitglieder der interkommunalen Kooperation sind neben dem RVR die Städte Bochum, Bottrop, Dortmund, Duisburg, Essen, Gelsenkirchen, Hagen, Hamm, Herne, Mülheim an der Ruhr und Oberhausen sowie die Kreise Ennepe-Ruhr, Recklinghausen, Unna und Wesel. Weitere Beteiligte sind die kreisangehörigen Städte und Gemeinden in den Verbandsgrenzen des RVR sowie das Ministerium des Innern des Landes NRW.

Die Kooperation findet man im Netz unter geonetzwerk.ruhr.

 
Regionalverband Ruhr (RVR)
Der Regionalverband Ruhr (RVR) wurde am 5. Mai 1920 als Siedlungsverband Ruhrkohlenbezirk (SVR) gegründet und hat somit im Jahr 2020 sein 100-jähriges Bestehen gefeiert. Sein erster Verbandsdirektor Robert Schmidt (1869-1934) gilt als der Vater der Regionalplanung. Er legte bereits 1912 einen Generalsiedlungsplan für das Ruhrgebiet vor, der später Grundlage für die überörtliche Planung von regionalen Grünzügen, Verbandsstraßen wie dem Ruhrschnellweg und den Revierparks werden sollte. Seit 2011 ist Karola Geiß-Netthöfel Regionaldirektorin des Verbandes.

Die gesetzliche Zuständigkeit des Verbandes für die Landesplanung fürs Ruhrgebiet wurde 1975 eingeschränkt, als Staatliche Regionalplanung jedoch 2009 zurück übertragen. Damit endete die drei Jahrzehnte dauernde planerische Dreiteilung des Ruhrgebiets (auf die Regierungsbezirke Düsseldorf, Münster und Arnsberg). Verbunden mit Änderungen des Gesetzes über den Verband änderte sich auch sein Name: 1979 wurde der SVR in Kommunalverband Ruhrgebiet (KVR) umbenannt, seit 2004 heißt der Verband Regionalverband Ruhr (RVR). Das Jubiläumsjahr 2020 war gleichzeitig das Jahr, in dem zum ersten Mal das Ruhrparlament von den Bürgern der Metropole Ruhr direkt gewählt wurde.

Rund 480 Mitarbeiter des Regionalverbandes Ruhr (RVR) planen und entwickeln die Region, managen Infrastrukturprojekten wie Route Industriekultur und Emscher Landschaftspark, das regionale Radwegenetz sowie Wald- und Grünflächen.
Regionalverband Ruhr (RVR)
Foto: Volker Wiciok / RVR

 

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