Neuer Leuchtturm heißt „The Curve“:
Nach vielen Rückschlägen Chance auf RealisierungVon Petra Grünendahl
Im Hafenforum – mit Blick auf die Treppe, die es zu beleben gilt – stellte Stefan Mühling vom Projektentwickler „die developer“ (https://die-developer.de) zusammen mit Oberbürgermeister Sören Link und Stadtentwicklungsdezernent Carsten Tum die Pläne zum „Lückenschluss“ vor. Nachdem im Jahr 2012 der letzte potenzielle Investor abgesprungen war, war es sehr lange ruhig um dieses Projekt gewesen – zumindest in der Öffentlichkeit. Hinter den Kulissen hatte aber die Stadt Duisburg begonnen, die nicht realisierbaren Rahmenbedingungen zu ändern. Die Rahmenbedingungen waren an die Fördergelder gebunden, mit denen der Treppenbogen mal erbaut worden war. „Wir haben als Stadt gemeinsam mit dem Land nach einer Möglichkeit gesucht, dieses Projekt zu realisieren“, erklärte Sören Link. Die Einigung mit dem Wirtschaftsministerium in Düsseldorf mündete schließlich in neuen Rahmenbedingungen für ein Entwicklungsprojekt, ohne dass die Stadt erhaltene Gelder zurückzahlen muss. Knackpunkt war eine Wohnbebauung, die ursprünglich nicht vorgesehen war, für die es aber in dieser Lage durchaus eine Nachfrage gibt, was die Sache für einen Projektentwickler interessant machen kann. Zumal es eine hochwertige Wohnbebauung südlich des Hafenbeckens an den Grachten bereits gibt. Mit diesem Konzept ist die Stadt dann auf mögliche Projektentwickler zugegangen. Als Wunschpartner nahm schließlich „die developer“ die Herausforderung an, an dieser hervorgehobenen Stelle ein Zeichen zu setzen.
Für den Schlusspunkt die Kurve gekriegt
Juwel Innenhafen: Gelungener Strukturwandel
Wenn dieses Projekt gelingt, dann schließt sich die Lücke in einem Areal, das insgesamt ein gelungenes Beispiel für Strukturwandel darstellt. Zwar ist das in der jüngsten Vergangenheit mit den Leuchtturmprojekten in Duisburg so eine Sache gewesen – Leuchttürme wuchsen nicht in den Himmel, sondern scheiterten mitunter schon am Fundament –, aber in diesem Fall sitzen Akteure am Tisch, die willens und in der Lage sind, das Projekt zu realisieren. Die Stadt einerseits will hier endlich eine Lücke schließen, die nur unbefriedigend sein konnte. Sie hat die Initiative ergriffen und einen potenziellen Projektentwickler angesprochen. Auch hat die Stadt dafür gesorgt, dass die Rahmenbedingungen, die früher Investoren abgeschreckt haben, angepasst werden konnten an das, was im Interesse von Projektentwicklern und Stadt gleichermaßen liegt. Und als „preferred bidder“, bevorzugter Investor, konnte eine Projektgesellschaft gewonnen werden, die in dieser Region schon mehrere Leuchtturmprojekte verwirklicht hat: Sie haben dabei nicht nur die nötige Kompetenz unter Beweis gestellt, sondern auch gezeigt, dass sie in der Lage sind, solche Großprojekte zu finanzieren. „Geld war nie ein Problem“, so Mühling, der mit einem Investitionsvolumen von rund 100 Mio. Euro für das Projekt „The Curve“ rechnet. Das sind gute Anzeichen dafür, dass es an dieser prominenten Stelle endlich voran gehen wird!
die developer Projektentwicklung GmbH
Stefan H. Mühling gründete die Gesellschaft 2008 zusammen mit Kurt Zech als Hauptgesellschafter der Zech Group GmbH, Bremen. Der Fokus liegt auf Projektentwicklung für Dienstleistungsnutzung, geografisch liegen die Tätigkeitsfelder in Nordrhein-Westfalen, an der Rheinschiene von Bonn bis Krefeld sowie im Ruhrgebiet. Mühling kann auf 30 Jahre Erfahrung in der Projektentwicklung zurückblicken. Zu den Referenzen der in Düsseldorf ansässigen Entwicklungsgesellschaft zählen der Kö-Bogen und der Vodafone-Campus in Düsseldorf, um hier nur einmal die namhaftesten Projekte aufzuzählen, die vollständig realisiert und ihrer Bestimmung übergeben sind. Hochwertige Immobilienprojekte sollen speziell rendite- und qualitätsorientierte Immobilieninvestoren ansprechen. Stefan Mühling präsentierte sein Unternehmen und sein Projekt durch und durch als solider Investor, der weiß, was er tut, der in jeder Hinsicht die nötigen Voraussetzungen mitbringt und der Duisburg gut tun wird. Auch wenn die Kaufverträge über das Areal erst noch verhandelt werden und Baurecht geschaffen werden muss, sitzen hier doch Menschen am Tisch (auf beiden Seiten), die sich ihrer Verantwortung für den Standort Innenhafen bewusst sind, und die zügig an der Umsetzung arbeiten werden.
Zur Thematik „Probleme der Stadtentwicklung in Binnenhäfen“ siehe auch:
Binnenschifffahrtsrechtstag „Stadtentwicklung versus Hafennutzung“ in Duisburg: Hafen wird als Wirtschaftsfaktor unterschätzt, Schifffahrts-Magazin, Heft 9/2013, Seite 24-25.
https://schifffahrts-news.de/archivausgaben/Schifffahrts-Magazin%2009%202013%20online.pdf
© 2016 Petra Grünendahl (Text und Fotos)
Visualisierungen: die developer / Architekturbüro Structurelab
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