Dass Duisburg Unternehmensgründern und Startups viele gute Angebote unterbreitet, wurde nun auf dem zweiten Mercator-Treff des neuen Unternehmerverbandes Wirtschaft für Duisburg deutlich. Doch, und auch das war ein Ergebnis der Veranstaltung: Viele Möglichkeiten müssen noch stärker ins Bewusstsein, damit sich in Duisburg eine echte Gründerszene etablieren kann.
Das Veranstaltungsformat Mercator-Treff nutzt Wirtschaft für Duisburg, um aktuelle Themen des Wirtschaftsstandorts zu diskutieren. Vor allem sollen damit, so der Vorsitzende des Vereins Alexander Kranki bei seiner Begrüßung, die Netzwerke in der Stadt gestärkt werden. Dass dies insbesondere auch beim Thema Gründung sinnvoll ist, wurde bei dem Gespräch zwischen Gründungsexperten und Unternehmern in den Räumen der Volksbank Rhein-Ruhr im Innenhafen deutlich.
Genau mit diesem Thema beschäftigt sich dann auch die Gesellschaft für Wirtschaftsförderung (GFW Duisburg). Geschäftsführer Ralf Meurer bezeichnete es als eine der vordringlichsten Aufgaben, die vorhandenen guten Möglichkeiten für eine Unternehmensgründung in Duisburg auch nach außen noch transparenter zu machen: „Wir arbeiten bereits an der Umsetzung eines strukturierten Systems zum maßgeschneiderten digitalen Matching: In wenigen Klicks sollen gründungswillige Unternehmer und Startups erfahren, welches Angebot zu wem in welcher Unternehmensphase passt.“ Maßgebliche Parameter seien dabei, in welchem Umsetzungsstadium sich Idee, Business-Plan oder Expansionsbestrebungen befinden sowie die Bedarfe der Zielgruppe. Eine zentrale Aufgabe in diesem Bereich übernimmt auch die Niederrheinische Industrie- und Handelskammer. Der zuständige Geschäftsführer Michael Rüscher berichtete von 700 Beratungsgesprächen mit potenziellen Gründern allein im vergangenen Jahr. Dabei hilft die IHK mit ihrem Startercenter NRW den Gründern, Geschäftsmodelle und Ideen auf eine sichere Basis zu stellen.
Dass Duisburg mit der Universität und ihren 12.000 Ingenieursstudenten über große Potenziale gerade bei technologiebasierten Gründungen verfügt, schilderte Professor Volker Breithecker. Er leitet das IDE-Kompetenzzentrum für Innovation und Unternehmensgründung an der Universität Duisburg-Essen. Das Institut vernetzt die Universität mit anderen Duisburger Gründungsexperten. So zum Beispiel auch mit dem neuen startport, einer Tochtergesellschaft des Duisburger Hafens, die besonders Ideen im Bereich der Mobilität und Logistik fördert. Johannes Franke von startport berichtete auf dem Mercator-Treff, dass das neue Unternehmen bereits nationale und internationale Kooperationen realisiert. Zu den Gründungsakteuren im Ruhrgebiet zählt auch der ruhr:HUB, der von der GFW Duisburg und anderen Wirtschaftsförderungen des Ruhrgebiets getragen wird. Als eine Initiative des Landes Nordrhein-Westfalen versucht der ruhr:HUB insbesondere, kleine und mittlere Unternehmen mit technologischen und digitalen Startup-Ideen zusammenzubringen. Katrin Kröll vom ruhr:HUB schilderte beim Mercator-Treff die Arbeit der Initiative.
Darüber, dass man gute Angebote gemeinsam sichtbarer machen will, waren sich alle Akteure einig. In der Diskussion wurde ebenso deutlich, dass Gründer und Startups in Duisburg mehr Räume der Begegnung brauchen. Matthias Heidmeier, Geschäftsführer von Wirtschaft für Duisburg und Moderator des Austauschs resümierte, dass sowohl Veranstaltungen gefragt sind, als auch konkrete, feste Orte, die Gründer, Wissenschaft, Unternehmer und Investoren zusammenbringen. Eine Chance dafür sei zum Beispiel der geplante Campus Wedau, der auch als Gründungscampus konzipiert werden könne.
Unternehmerverbandsgruppe Duisburg
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