NRW-Innenminister Herbert Reul: Die Beseitigung von Kampfmitteln ist auch 75 Jahre nach Kriegsende eine Aufgabe für Generationen.
Insgesamt räumten die Expertinnen und Experten im vergangenen Jahr knapp 15.000 Kampfmittel. Neben den erwähnten Bomben, handelte es sich hierbei um Granaten, Minen, Handgranaten, Munition und andere Sprengmittel mit einem Gewicht von knapp 123 Tonnen, drei Tonnen mehr als im Jahr 2018. Zum Glück kam auch in diesem Jahr keiner der Sprengmeister bei einer Entschärfung oder Sprengung zu Schaden. „Doch mir ist bewusst, dass hier jeden Tag Menschen ein hohes persönliches Risiko eingehen. Ausdrücklich möchte ich den Männern und Frauen der Kampfmittelbeseitigung deshalb für ihren Einsatz danken“, sagte Reul.
Insgesamt wurden während des Zweiten Weltkrieges auf das Gebiet des Deutschen Reiches 1,3 Millionen Tonnen Sprengmittel abgeworfen. Experten gehen davon aus, dass bis zu 15 Prozent der Bomben Blind-gänger waren. Rund die Hälfte der Luftangriffe haben sich auf das heutige Nordrhein-Westfalen konzentriert. 22,7 Millionen Euro mussten aus dem Landeshaushalt 2019 für die Kampfmittelbeseitigung aufgewendet werden. Vor 71 Jahren – am 1. Mai 1949 – nahm die Kampfmittelbeseitigung ihre Arbeit auf und leistet bis heute einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit im Land. Sie ist bei den Bezirksregierungen Arnsberg und Düsseldorf angesiedelt. Rund 90 Männer und Frauen arbeiten in der Kampfmittelbeseitigung.
Reul erinnerte daran, dass am 8. Mai 1945 die bedingungslose Kapitu-lation der Wehrmacht in Kraft trat und damit der Zweite Weltkrieg in Europa sowie die Herrschaft der Nationalsozialisten endete: „Wenn wir heute im Radio davon hören, dass eine Weltkriegsbombe entdeckt wurde und deshalb tausende Menschen vorsorglich in Sicherheit gebracht werden müssen, dann erinnert uns das daran, welche Gefahren im Verborgenen unter einer scheinbar harmlosen Oberfläche lauern können.“
Ministerium des Innern des Landes Nordrhein-Westfalen
Foto: Petra Grünendahl
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