„Ein zweiter, harter Lockdown würde insbesondere den Einzelhandel erneut auf eine harte Probe stellen“, kommentiert Thomas Meyer, Präsident von IHK NRW. das Szenario. „Da die Fallzahlen nicht wesentlich sinken, ist es offensichtlich, dass weitere Maßnahmen notwendig sind. Das muss aber mit Augenmaß geschehen und sollte keine einseitigen Lasten für den Einzelhandel in den umsatzstärksten Wochen bedeuten“, so Meyer weiter.
Insgesamt sollte die Zeit genutzt werden, um verantwortungsvolle Öffnungsperspektiven für alle geschlossenen Branchen zu entwickeln. Dazu ist es nun aber erforderlich, die Digitalisierung voranzutreiben, die Datenlage weiter zu verbessern und den Gesundheitsschutz aufzurüsten.
Für den Einzelhandel sei vor allem zu bedenken, dass das Weihnachtsgeschäft nicht am 24. Dezember ende, sondern gerade die Zeit bis zum Jahreswechsel wesentlich zum Jahresumsatz beitrage. Weitere Verschärfungen sollten daher, wenn überhaupt, erst nach dem Jahreswechsel greifen. Sollte es dennoch zu flächendeckenden Geschäftsschließungen kommen, weist IHK NRW darauf hin, dass dann weiterreichende Unterstützung notwendig werde. „Wie in anderen Branchen sind dann auch für betroffene stationäre Einzelhändler Finanz- und Überbrückungshilfen notwendig“, so Meyer.
Denn auch etwaige Finanzhilfen sind nicht beliebig verlängerbar. Gerade kontaktarme Geschäftsmodelle in der Gastronomie oder der Touristik benötigen dringend eine Perspektive, wie und wann sie ihr Geschäft wieder öffnen können. Nur so können die Unternehmen ihre Teams über die kommenden Monate zusammenhalten.
IHK NRW ist der Zusammenschluss der 16 Industrie- und Handelskammern in Nordrhein-Westfalen. IHK NRW vertritt die Gesamtheit der IHKs in NRW gegenüber der Landesregierung, dem Landtag sowie den für die Kammerarbeit wichtigen Behörden und Organisationen.
IHK NRW
Fotos: Petra Grünendahl
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