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Auch der Zoo Duisburg: Zoos kämpfen gegen weltweites Artensterben

1Verband der Zoologischen Gärten begrüßt IUCN-Positionspapier zur Bedeutung von Zoos für den Artenschutz

Neben Seekühen (Foto) profitieren auch Brillenpinguine und Roloway-Meerkatzen vom Artenschutzengagement des Zoo Duisburg. Foto: Mathias Appel / Zoo Duisburg.
Viele Zoos, Aquarien und botanische Gärten leisten einen wichtigen Beitrag, um gegen das globale Artensterben anzukämpfen. Das bestätigt das neue Positionspapier der Weltnaturschutzunion (IUCN), das heute der internationalen Öffentlichkeit vorgestellt wird.

Neben Seekühen profitieren auch Brillenpinguine und Roloway-Meerkatzen (im Foto) vom Artenschutzengagement des Zoo Duisburg. Foto: Mathias Appel / Zoo Duisburg.
„Es ist nie zu spät. Arten können sich in der Wildnis erholen, wenn sie durch gut geführte Populationen in menschlicher Obhut, wie sie von Zoos, botanischen Gärten und Aquarien gepflegt werden, eine Chance erhalten“, betont Razan Al Mubarak, Präsidentin der IUCN. „Die Stellungnahme der IUCN Species Survival Commission erkennt die führende Rolle von Botanischen Gärten, Aquarien und Zoos an, die diese Organisationen in Praxis und Wissenschaft des Artenschutzes spielen“. Die IUCN ist die weltweit größte Naturschutzorganisation aus Regierungen und Nicht-Regierungsorganisationen mit über 9.500 Mitgliedern aus 186 Staaten.

Neben Seekühen profitieren auch Brillenpinguine (im Foto) und Roloway-Meerkatzen vom Artenschutzengagement des Zoo Duisburg. Foto: Mathias Appel / Zoo Duisburg.
Der Verband der Zoologischen Gärten (VdZ), dem auch der Zoo Duisburg angehört, ist selbst Mitglied in der IUCN. Die 71 Zoos im VdZ engagieren sich vielfältig für den Erhalt von Tierarten. So stellten sie 2022 über 11 Millionen Euro für Artenschutzprojekte in den Lebensräumen zur Verfügung oder setzen Forschungsprojekte um. Sie beteiligen sich an aktuell mehr als 400 Europäischen Erhaltungszuchtprogrammen (EEPs), bzw. Europäischen und internationalen Zuchtbüchern und tragen so dazu bei, den Erhalt vieler bedrohter Tierarten zu gewährleisten. Die EEPs spielen eine zentrale Rolle beim One Plan Approach der IUCN der alle Tiere zusammen im Blick hat – in ihrem ursprünglichen Lebensraum und in menschlicher Obhut.

„Wir freuen uns sehr über diese Bestätigung der IUCN, unseres wichtigen internationalen Partners. Zu lange wurden Bemühungen im Artenschutz isoliert betrachtet“, erklärt Volker Homes, Geschäftsführer des VdZ. „Wir nutzen unser Netzwerk und unser kollektives Fachwissen, um den enormen Verlust der biologischen Vielfalt auf globaler Ebene aufzuhalten. Wir wissen, die Zeit drängt und das Artensterben erfordert alle Anstrengungen, die wir aufwenden können. Und wir wissen auch, dass wir immer noch besser werden müssen in diesem Kampf. Das Positionspapier der Weltnaturschutzunion zeigt, dass viele Zoos bereits jetzt entscheidende Partner im globalen Überleben von Arten sind und die Gesellschaft zu mehr Engagement inspirieren.“

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Viele Zoos, so auch der Zoo Duisburg, bündeln ihre Aktivitäten in der Stiftung Artenschutz, die sich für den Schutz existentiell bedrohter, oftmals allgemein weniger bekannter Tierarten und deren Lebensraum einsetzt. Auf der indonesischen Insel Sulawesi engagiert sie sich gemeinsam mit der lokalen Organisation Progres Sulawesi in verschiedenen Projekten. So ist der dort heimische Bärenkuskus unter anderem deshalb bedroht, weil er als Delikatesse gilt und gerne bei Feierlichkeiten, wie zum Beispiel Hochzeiten serviert wird. Die Aufklärung der regionalen Bevölkerung über die bedrohte Art ist daher ein wichtiger Baustein der Arbeit vor Ort. Neben seinem finanziellen Engagement im Rahmen von zweckgebundenen Artenschutzspenden für die Stiftung Artenschutz fördert der Zoo Duisburg beispielsweise Projekte zum Schutz von Brillenpinguinen und weiteren Seevögeln in Südafrika sowie Maßnahmen zum Schutz der Fossa auf Madagaskar. Auch Artenschutzprojekte zum Erhalt der Lebensräume von wasserlebenden Säugetieren in Südamerika, Insekten in Duisburg sowie verschiedenen Affenarten in den Regenwäldern Afrikas profitieren vom Duisburger Artenschutz-Engagement.

 
Zoo Duisburg
Der Zoo Duisburg wurde 1934 auf einer Fläche von 4 Hektar eröffnet. Schon 1937 wurde der Tierpark am Kaiserberg auf 8 Hektar erweitert. Der Zoo Duisburg präsentiert als wissenschaftlich geleiteter Zoologischer Garten Tiere in einem großzügigen, tiergerechten und naturnah gestalteten Umfeld. In Anlehnung an die Welt-Zoo und Naturschutzstrategie verfolgt der Zoo Duisburg vier Kernziele: Erhaltungszucht, Wissensvermittlung, Forschung und – für die Besucher – Erholung. Bekannt ist der Zoo für sein Delfinarium und die in Deutschland erste dauerhafte und lange Zeit einzige Haltung und bis heute einzige Zucht von Koalas. Daneben werden zahlreiche zoologische Raritäten gehalten, wie z. B. Riesenotter oder ein Amazonasdelfin aus Südamerika, Bärenstummelaffen und Pinselohrschweine aus Afrika, Fossas aus Madagaskar, Nebelparder aus Asien oder Wombats aus Australien. Seit 2019 ist der Zoo Duisburg eine gemeinnützige Gesellschaft und Teil der Duisburger Verkehrs- und Versorgungsgesellschaft (DVV). Der Zoo Duisburg zählt mit etwa einer Million Besuchern pro Jahr zu den bestbesuchten Zoologischen Gärten Deutschlands und zu den beliebtesten Naherholungszielen der Region.
www.zoo-duisburg.de
Zoo Duisburg
Fotos: Mathias Appel / Zoo Duisburg

 

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