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Junge Oper am Rhein: „Die Geschichte vom blinden Vertrauen“ zog vom UFO ins Theater Duisburg

Vom Vertrauen auf den vereinbarten Lohn und der Rache des Rattenfängers
Von Petra Grünendahl

Die Geschichte vom blinden Vertrauen: Eric White, Camilla Agraso, Lotte James. Foto: Rainer Schlautmann.
Ganz in Weiß gekleidet warten die Tänzerinnen Camilla Agraso und Imogen Walters, dass ihr Co-Tänzer Dukin Seo die Kinder – zwei erste Klassen der GGS Klosterstraße – ins Opernfoyer zu ihren Plätzen führt. Eins Stimme vom Band führt in die grundlegende Geschichte vom „Rattenfänger von Hameln“ ein, der in seiner bekanntesten Version wohl als Märchen von den Gebrüdern Grimm bekannt sein dürfte: Der Geschichte von einem Mann, der für einen versprochenen Lohn die Bürger von einer Rattenplage befreite. Nachdem er um seinen Lohn betrogen worden war, holte er sich die Kinder der Bürger, die ihm genauso vertrauensvoll folgten wie zuvor die Ratten. Zum Tanz und Spiel der Tänzer hört man die Stimmen von Vorschulkindern, die sich mit der Geschichte des Rattenfängers auseinander setzen. Die Tänzer setzen diese Stimmen in Bewegungen und Bühnenhandlung um, die von Vertrauen erzählt, vom Betrug am Rattenfänger und warum er die Ratten holen sollte, aber die Kinder nicht, die nichts dafür konnten, was ihre Eltern – oder vielmehr der Bürgermeister auch im Namen seiner Bürger getan hatte.

 

Die Geschichte vom blinden Vertrauen: Eric White, Lotte James. Foto: Rainer Schlautmann.
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Für das Stück „Die Geschichte vom blinden Vertrauen“ ist die Choreografin Hege Haagenrud mit Vorschulkindern der Sage vom „Rattenfänger von Hameln“ und der existenziellen Frage nach dem Vertrauen nachgegangen. Für das Bühnenstück, welches zunächst für das UFO (Junge Oper Urban) konzipiert worden war, erzählten die Kinder ihr Verständnis des Rattenfängers und gingen dabei Fragen nach, ob sie selber auch mit einem Fremden mitgehen würden, was Geld für sie bedeutet und worum es wirklich in dieser Geschichte geht. Dabei zogen die Kleinen durchaus auch passende Parallelen zu dem, was man in der Gegenwart als Rattenfänger bezeichnet. Neben der Choreographie zeichnete Hege Haagenrud auch für die Bühnenausstattung (Kostümgestaltung) verantwortlich. Die Musik komponierte Gregor Hübner. Die Kinderstimmen ebenso wie die Musik und einleitende Textpassagen kommen vom Band. Das ca. 40-minütige Stück läuft in erster Linie für ein junges Publikum im Opernfoyer und ist empfohlen für Kinder ab 6 Jahren.

 

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Das UFO

Die Geschichte vom blinden Vertrauen: Eric White, Lotte James, Camilla Agraso. Foto: Rainer Schlautmann.
Der von raumlabor berlin entwickelte mobile Theaterraum des UFO bietet Platz für bis zu 30 Gäste. Das Architektur-Kollektiv hat sich für das UFO von einem Raumfahrzeug inspirieren lassen, das sich nach verschiedenen Seiten öffnet. Je nach Bedarf kann es kleinere Experimentier- und Begegnungsräume an- und abdocken, z. B. einen Bauwagen mit Tonstudio oder eine transparente Blase, so dass es vielfältige Interaktionen zwischen den künstlerischen Teams und dem Publikum ermöglicht. Das mittlerweile dauerhaft angelegte Projekt wird vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen in Zusammenarbeit mit dem NRW KULTURsekretariat Wuppertal gefördert. Organisiert wird es seit Beginn der laufenden Spielzeit von Theresa von Halle, Elise Schobeß (Künstlerische Leitung), Lisa Kanthack (Projektassistenz) und Christian von der Heide (Veranstaltungstechnik)v. In enger Zusammenarbeit mit der Dramaturgie und der Jungen Oper am Rhein und „Tanz mit!“, der Tanzvermittlung des Ballett am Rhein, beschreitet UFO – Junge Oper Urban neue Wege, vertieft bestehende Kooperationen in beiden Städten und knüpft neue Bande mit Schulen, Kitas und sozialen Einrichtungen.

 

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Weitere Termine im Theater Duisburg:
Di | 31. Oktober 2023 | 19:00 Uhr (Familienvorstellung),
Do | 2. November 2023 | 11:00 und 12:00 Uhr,
Fr | 3. November 2023 | 11:00 und 12:00 Uhr und
Sa | 4. November 2023 | 11:00 und 12:30 Uhr.

 
Deutsche Oper am Rhein

Die Geschichte vom blinden Vertrauen: Eric White, Camilla Agraso. Foto: Rainer Schlautmann.
Die Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf Duisburg gGmbH ist eine Theatergemeinschaft der Städte Düsseldorf und Duisburg, die auf eine lange Tradition der Zusammenarbeit zwischen den beiden Großstädten zurückblicken kann. Seit ihrer Gründung 1956 zählt sie zu den bedeutendsten Opernhäusern Deutschlands. Durch ihr hochrangiges Solistenensemble, den Chor sowie die national wie international gefeierte Compagnie Ballett am Rhein hat sie sich zu einer der ersten Adressen für Musiktheater und Tanz in Europa entwickelt. Sie ist in der größten und dichtesten Kulturregion Deutschlands beheimatet. Allein die beiden Städte Düsseldorf und Duisburg zählen zusammen fast 1,1 Millionen Einwohner, aber auch die umliegenden Regionen und eine große Zahl auswärtiger Gäste profitieren vom hochkarätigen künstlerischen Angebot der Deutschen Oper am Rhein.
www.operamrhein.de

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Die Geschichte vom blinden Vertrauen: Lotte James, Camilla Agraso. Foto: Rainer Schlautmann.
Tickets kosten 10,00 Euro. Eintrittskarten gibt es online ebenso wie in der gemeinsamen Theaterkasse von Theater Duisburg und Deutscher Oper am Rhein im ehemaligen Restaurant „Theaterkeller“. Der Eingang befindet sich auf der rechten Seite des Theaters gegenüber vom Duisburger Hof (Öffnungszeiten: Mo bis Fr 10 – 18.30 Uhr, Sa 10 bis 18 Uhr). Karten bestellen kann man auch per Telefon 0203 / 283-62100, Fax 0203 / 283-62210 oder eMail karten@theater-duisburg.de. Die Theaterkasse am Eingang öffnet 60 Minuten vor Vorstellungsbeginn. Möglichkeiten für Ermäßigungen bei den Ticketpreisen findet man auf den Webseiten der Deutschen Oper am Rhein bei den Buchungen aufgeführt. Eine halbe Stunde vor Beginn gibt es eine Einführung im Opernfoyer, die einen kurzen Überblick in das Stück, seine Entstehung und die Aufführung gibt.

 
© 2023 Petra Grünendahl (Text)
Fotos: Rainer Schlautmann

 

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