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Erfologreich behauptet: Duisburger Hafen AG zog Bilanz für das Jahr 2023

Trotz Krise 2023 und Herausforderungen auf gutem Kurs
Von Petra Grünendahl

Der Duisburger Hafen stellte seine Jahresbilanz für 2023 vor. Foto: Screenshot.
Der Duisburger Hafen stellte seine Jahresbilanz für 2023 vor. Foto: Screenshot.
„Wir haben die Erwartungen trotz der gesamtwirtschaftlichen Schwäche erfüllt und unsere Ziele teilweise übertroffen. Abgesehen von den erwarteten Rückgängen beim Umschlag haben alle Konzernbereiche mindestens planmäßig agiert, wirtschaftlich haben wir insgesamt sogar besser abgeschnitten als prognostiziert”, erklärte Markus Bangen, Vorsitzender des Vorstands der Duisburger Hafen AG. Sowohl der Gesamtumschlag von 50,5 Mio. Tonnen (minus 8 Prozent) als auch der Containerumschlag von 3,6 Mio. TEU* (minus 10 Prozent) waren krisenbedingt rückläufig. „Die Rückgänge der Umschlagsleistungen sind in anderen Häfen ähnlich“, so der Hafen-Chef. Während der Umsatz der gesamten duisport-Gruppe ganz leicht gesunken ist (von 332,5 Mio. Euro auf 331,5 Mio. Euro), ist das Gesamtergebnis vor Steuern sogar leicht gestiegen (von 20,5 Mio. Euro auf 22,1 Mio. Euro). „Die Häfen sind Frühindikatoren wirtschaftlicher Entwicklung. Strukturelle Veränderungen beeinflussen Rahmenbedingungen und Investitionsentscheidungen. Wir haben hier dringenden Handlungsbedarf, wenn wir die Industrie halten wollen“, sagte Bangen, der für den Hafen weitere Investitionen bekräftigte. Die Geschäftsbereiche der duisport-Gruppe (Umschlag und logistische Dienstleistungen) glichen sich aus, so Bangen. „Wir haben diese Geschäftsbereiche zukunftsfähig aufgestellt.“

 

Jahresbilanz-Pressekonferenz der Dusiburger Hafen AG (duisport) mit (v. l.) Lars Nennhaus, Vorstand Technik und Betrieb, und Markus Bangen, Vorsitzender des Vorstands. Foto: Marco Stepniak.
In der Bilanzpressekonferenz legte der Vorstand der Duisburger Hafen AG die Zahlen für das Jahr 2023 vor. Rede und Antwort standen CEO Markus Bangen und Lars Nennhaus, Vorstand Technik und Betrieb. Die China-Züge, so erklärte Hafenvorstand Bangen auf Nachfrage, seien keine Konkurrenz für die Seefracht, hätten aber im vergangenen Jahr von den Weltkrisen und Unsicherheiten der Seeverkehre profitiert. Wöchentlich seien es aktuell zwischen 20 und 25 Zugverbindungen – und die laufen in beide Richtungen. „Wir exportieren auch an China.“ Und er machte deutlich: „Unser Interesse sind Ladungen für Schiff und Bahn: Damit verdienen wir Geld.“ Dennoch komme der Hafen auch seiner Verantwortung für die Lkw-Verkehre nach: „Wir haben mehrere Parkplätze für Lkw im Bau bzw. schon in Betrieb, aber wir brauchen die passenden Flächen.“ Das neu entstehende DGT bekomme solche Stellplätze. Auch an den anderen Logistik-Standorten sei gebaut worden oder gebe es Pläne, sagte Lars Nennhaus. Er räumte aber ein: „Nicht alle Lkw-Verkehre in Duisburg haben mit dem Hafen zu tun. Und wir sind von den Autobahnen durchzogen: Auch für diese Verkehre muss etwas getan werden“, wies er auf die Notwendigkeit eines Autohofs am Kreuz Kaiserberg hin.

 

 
 
Mit Investitionen in Vorzeige-Projekte fit für die Zukunft machen

Der Duisburger Hafen stellte seine Jahresbilanz für 2023 vor. Foto: Screenshot.
Im Jahr 2023 hat die duisport-Gruppe fast 75 Millionen Euro in die Infrastruktur sowie Instandhaltungsmaßnahmen investiert. „2024 ist das Jahr, in dem wir viele bedeutende Projekte fertigstellen”, erklärte Lars Nennhaus, Vorstand für Technik und Betrieb, und blickt dabei zuerst auf das Duisburg Gateway Terminal (DGT): „Das größte Containerterminal im europäischen Hinterland nimmt im Sommer den Betrieb auf“, so Nennhaus. Auf einer Gesamtfläche von rund 235.000 Quadratmetern wird das DGT in zwei Bauabschnitten als zentraler Gateway-Hub im Herzen des Ruhrorter Hafenteils errichtet. Es leistet damit einen maßgeblichen Beitrag zur Weiterentwicklung moderner und zukunftsweisender Logistik am Standort Duisburg. In Kombination mit dem Forschungsprojekt enerPort II soll das Terminal komplett klimaneutral betrieben werden. Das sei aber eine gezielte Einzelmaßnahme im Hafen-Portfolio, so Markus Bangen. „Wir können Klimaneutralität nicht dadurch erreichen, dass wir die Stahlindustrie platt machen“, warnte er vor der Deindustrialisierung.

 
An vielen Stellen im Stadtgebiet investiert der Duisburger Hafen in die Infrastruktur, um sich zukunftsfähig aufzustellen und Anwohner zu entlasten. So werden zum Beispiel im logport I (Rheinhausen) ebenso wie zum logport VI (Walsum) Gleisanlagen erneuert. Zudem wurden in Rheinhausen alte Krupp-Hallen (die sogenannten Längshallen aus Vorkriegszeiten) abgerissen, um dort moderne Lagerhallen zu bauen. „Die abgeschriebenen Hallen waren eine ‚Cash-Cow’, aber wir haben entscheiden, den Standort mit modernen Lagerhallen zu entwickeln“, so Bangen. Zu den Zukunftsinvestitionen zählt auch der 2. Bauabschnitt der Querspange Walsum zum logport VI oder die Sanierung und der Ausbau von Straßen innerhalb des logport I, die ursprünglich nicht für die mittlerweile bestehenden Lkw-Verkehr konzipiert waren: „Wir müssen Hafenareale vernünftig ansteuern können: Über die Straße wie über die Schiene“, sagte Lars Nennhaus.

 

Der Duisburger Hafen stellte seine Jahresbilanz für 2023 vor. Foto: Screenshot.
Mit Kooperationen und Partnerschaften punktet der Duisburger Hafen im Wettbewerb. „Was uns von anderen Standorten unterscheidet: Bei uns agieren alle großen Logistiker – hier kann man auswählen“, erklärte Hafen-Chef Bangen. Und: „Eine Kooperation wie Log4NRW war vor wenigen Jahren noch undenkbar. Aber wir wissen, wo wir in einem Boot sitzen und nur zusammen erfolgreich sind!“ In punkto „Neue Energien“ gibt es Kooperationen mit den Häfen Antwerpen und Rotterdam: Die Abhängigkeiten seien wechselseitig, so der Hafenvorstand.

 

Der Duisburger Hafen stellte seine Jahresbilanz für 2023 vor. Foto: Screenshot.
Intern will sich die duisport-Gruppe stärker aufstellen: Mit weiteren Neustrukturierungen und dem Rebranding in den Bereichen der Logistischen Dienstleistungen. „Wir werden uns dort weiter entwickeln und verschiedene Geschäftseinheiten zu duisport logistics and port services verschmelzen“, sagte Nennhaus zur Neuausrichtung. „Wir haben Verbesserungsbedarf identifiziert, entrümpeln und schaffen doppelte Strukturen ab“, stellte Bangen klar. Die Restrukturierungen sollten noch in diesem Jahr abgeschlossen werden, erklärte Nennhaus.

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Duisburger Hafen AG

Der Duisburger Hafen stellte seine Jahresbilanz für 2023 vor. Foto: Screenshot.
Die Duisburger Hafen AG (duisport) ist die Eigentums- und Managementgesellschaft des Duisburger Hafens, des größten Binnenhafens der Welt. Die duisport-Gruppe bietet für den Hafen- und Logistikstandort Full Service-Pakete in den Bereichen Infra- und Suprastruktur inkl. Ansiedlungsmanagement. Darüber hinaus erbringen die Tochtergesellschaften logistische Dienstleistungen wie beispielsweise den Aufbau und die Optimierung von Transport- und Logistikketten, Schienengüterverkehrsleistungen, Gebäudemanagement und Verpackungslogistik.
www.duisport.de

*) TEU = 20-Fuß-Standardcontainer-Einheiten (eng. Twenty-Foot Equivalent Unit)

 
© 2024 Petra Grünendahl (Text)
Fotos: Marco Stepniak (1), Screenshots (Präsentation)

 

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