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Projekt „LOG4NRW“ sichert Transportwege und leistet Beitrag zur Verkehrswende in NRW

Entlastung der Straßen durch Verlagerung von
Lkw-Transporten auf Schiene und Wasserstraße
Von Petra Grünendahl

Projekt LOG4NRW leistet Beitrag zur Verkehrswende. Quelle: duisport.
Die Sperrung der Rahmedetalbrücke (A45) bei Lüdenscheid schnitt die Wirtschaft im Siegerland und Südwestfalen massiv von den großen Logistikzentren im Ruhrgebiet und damit von Lieferketten ab. Bis die Autobahn wieder durchgehend befahrbar sein wird, werden noch Jahre vergehen. Und die Straßeninfrastruktur wurde überall in NRW auf Verschleiß gefahren: 668 Brücken sind sanierungsbedürftig. Da macht es Sinn, Güterströme weg vom Lkw auf andere (umweltfreundlichere) Verkehrsträger zu verlagern. Eine Allianz aus Häfen und Eisenbahn-Betreibern will für eine spürbare Entlastung der Verkehrswege im Ruhrgebiet und Südwestfalen sorgen. Güter sollen über die Häfen DeltaPort (Contargo Container-Terminal in Voerde-Emmelsum), duisport (Multimodal Terminal logport IV in Walsum) und Dortmund (CTD Container-Terminal Dortmund) gebündelt per Schiene zum Südwestfalen-Container-Terminal in Kreuztal transportiert werden, um von dort nur noch auf der „letzten Meile“ auf den Lkw umgeladen zu werden. Allzu häufig war die „letzte Meile“ nämlich bislang durchaus 40, 80 oder mehr Kilometer lang, da es keine Schienen-Güterverbindung zu den trimodalen Drehscheiben in Voerde, Duisburg oder Dortmund gab. Zum vierten Quartal, bevor die Lkw-Maut ab 1. Dezember um gute zwei Drittel ansteigt, startet die Initiative mit zunächst zwei Umläufen pro Woche als Ganzzugverbindungen. „Wir können die Kapazitäten bei entsprechendem Bedarf aber kurzfristig hochfahren“, versicherte duisport-Chef Markus Bangen. Damit sollen jährlich 27.000 Lkw weniger auf den Autobahnen im Ruhrgebiet und Südwestfalen unterwegs sein.

 

Die Kooperationspartner (v. l.): Markus Bangen (CEO duisport), Andreas Müller (LR Kreis Siegen-Wittgenstein), Bettina Brennenstuhl (Vorständin Hafen Dortmund), Oliver Krischer (Minister MUNV NRW), Andreas Stolte (GF DeltaPort), Ingo Brohl (LR Kreis Wesel), Christian Betchen (GF Kreisbahn Siegen-Wittgenstein). Foto: KSW.
In einer Pressekonferenz erläuterten die Projektpartner Hintergründe und Ziele der Kooperation „LOG4NRW“: Andreas Stolte (Geschäftsführer von DeltaPort), Markus Bangen (Vorstandsvorsitzender Duisburger Hafen), Bettina Brennenstuhl (Vorstand Dortmunder Hafen) und Christian Betchen (Geschäftsführer der Kreisbahn Siegen-Wittgenstein), die Landräte Ingo Brohl (Kreis Wesel) und Andreas Müller (Kreis Siegen-Wittgenstein) sowie Oliver Krischer, Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes NRW, als Schirmherr. DeltaPort als Impulsgeber der LOG4NRW-Projektidee hatte sich bereits frühzeitig dem Thema der Verkehrsverlagerung gewidmet und in Zusammenarbeit mit der Universität Duisburg-Essen Lösungsansätze erarbeitet. Die regionale Vernetzung über den Einsatz von Binnenschiff und Bahn zur Hebung von Verkehrsverlagerungspotenzialen stand hierbei im Fokus. Aus diesem Impuls heraus wurde gedanklich das Projekt „LOG4NRW“ (steht für „Logistik für Nordrhein-Westfalen“) geboren. Ziel des Projektes „LOG4NRW“ ist es, Quell- und Zielverkehre des bevölkerungsreichsten deutschen Bundeslandes auf alternative Verkehrsträger (Binnenschiff und Bahn) zu verlagern. Im Rahmen der Kooperation mit dem größten Binnenhafen der Welt streben die Projektpartner nunmehr die kurzfristige Realisierung der Konzeptidee an. Das Projekt sei, betonte DeltaPort-Chef Andreas Stolte, jederzeit erweiterbar.

 

 
 
Anbindungen von Südwestfalen sowohl an die Nord- als auch an die Westhäfen

Projekt LOG4NRW leistet Beitrag zur Verkehrswende. Quelle: duisport.
In dieser Konstellation sind die Häfen Duisburg und Voerde-Emmelsum an die ZARA-Häfen (Zeebrügge, Amsterdam, Rotterdam, Antwerpen) angebunden. Der Hafen Dortmund bringt eine regelmäßige Bahnverbindung an die deutschen Nordseehäfen ein. Die Schienenverkehre übernehmen duisport rail, die Dortmunder Eisenbahn sowie ab dem Südwestfalen-Container-Terminal die Kreisbahn Siegen-Wittgenstein. „Als mittelständisch geprägte Industrieregion brauchen wir gute und schnelle Transportwege“, hob Landrat Andreas Müller (Kreis Siegen-Wittgenstein) hervor. „Wir machen hier Angebote für die Verlagerung des Verkehrs und die Betriebe sollten das annehmen: Nur so geht die Verkehrswende!“ – „Wir schaffen hier die Voraussetzung, dass Unternehmen in der Region verstärkt über die Verlagerung von Transporten von der Straße auf die Schiene nachdenken können, weil es praktikabel und wirtschaftlich ist sowie auch ökologisch Sinn macht“, so Kreisbahn-Geschäftsführer Christian Betchen.

 

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Die Projektpartner

Projekt LOG4NRW leistet Beitrag zur Verkehrswende. Quelle: duisport.
DeltaPort
DeltaPort ist der Zusammenschluss des Rhein-Lippe-Hafens und des Stadthafens auf dem Gebiet der Stadt Wesel sowie des Hafens Emmelsum auf Voerder Stadtgebiet. Durch die Vereinigung der Hafenareale ist am Niederrhein in dieser Form einzigartiges Logistiknetzwerk für wasser-, schienen- und straßengebundene Transporte entstanden. Moderne Suprastrukturen ermöglichen den Umschlag aller Arten von Schütt-, Stück-, Flüssig- und Schwergütern sowie containerisierter und temperaturgeführter Ware. DeltaPort entwickelt stetig neue Grundstücke für hafenaffine Industrie-, Handels- sowie Logistikbetriebe unter Berücksichtigung individueller Nutzungskonzepte.

 
Duisburger Hafen AG (duisport)
More than a port: Die Duisburger Hafen AG ist die Eigentums- und Managementgesellschaft des Duisburger Hafens, des größten Binnenhafens der Welt. Die duisport-Gruppe bietet für den Hafen- und Logistikstandort Full-Service-Pakete in den Bereichen Infra- und Suprastruktur inkl. Ansiedlungsmanagement. Darüber hinaus erbringen die Tochtergesellschaften logistische Dienstleistungen wie beispielsweise den Aufbau und die Optimierung von Transport- und Logistikketten, Schienengüterverkehrsleistungen, Gebäudemanagement, Kontrakt- und Verpackungslogistik.

Hafen Dortmund
Der Dortmunder Hafen – verkehrstechnisch attraktiv im Osten des Ruhrgebiets mit seinen über fünf Millionen Einwohnern gelegen – ist ein Industrie- und Logistikstandort von großer Bedeutung. Der Hafen ist Warendrehscheibe für das gesamte Ruhrgebiet, die angrenzenden Regionen sowie für die ARA-Seehäfen Antwerpen, Rotterdam und Amsterdam und die deutschen Seehäfen. Zur Unternehmensgruppe Dortmund Hafen 21 gehören die Dortmunder Hafen AG, Dortmunder Eisenbahn GmbH, DE Infrastruktur GmbH und Container Terminal Dortmund GmbH (CTD). Gemeinsam bilden sie ein Industrie- und Logistikzentrum von großer Bedeutung.

Kreisbahn Siegen-Wittgenstein (KSW)
Die KSW Kreisbahn Siegen-Wittgenstein GmbH ist ein moderner Dienstleister im Schienengüterverkehr. Seit über 130 Jahren bietet sie Kunden maßgeschneiderte, verlässliche und umweltfreundliche Transportlösungen im Wirtschaftsraum des Drei-Länder-Ecks Nordrhein-Westfalen, Hessen und Rheinland-Pfalz sowie weit darüber hinaus. Mit 47 Mitarbeitern, davon vier Auszubildenden, bewegt die KSW rund zwei Millionen Tonnen Güter im Jahr. Eine wichtige Voraussetzung hierfür ist, dass das Unternehmen gleichzeitig auch eine Eisenbahninfrastruktur des öffentlichen Verkehrs vorhält.

 
© 2023 Petra Grünendahl (Text)
Fotos: KSW (1), duisport (Präsentation)

 
 

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