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Lehmbruck Museum in Duisburg: Jahresprogramm stellt „Schönheit” der Meister der Moderne in den Focus

Auguste Rodin und Wilhelm Lehmbruck, Sculpture 21st mit Julian Opie sowie Eija-Liisa Ahtila
Von Petra Grünendahl

Auguste Rodins „Le Penseur“ (Der Denker). Musée Rodin Paris. Foto: Christian Baraja.
Auguste Rodins Werke stellen einen Bruch dar mit der klassischen akademischen Schönheit: Der französische Bildhauer suchte nach mehr als nur der äußeren Erscheinung. Vielmehr versuchte er, in seinen Plastiken die Ausdruckskraft des Charakters herauszuarbeiten. Mit der Jubiläumsausstellung „Schönheit“ treffen anlässlich des 100. Todestages des Namensgebers stellt das Museum mit Wilhelm Lehmbruck (1881-1919) und Auguste Rodin (1840-1917) in den Mittelpunkt: Zwei Meister der Moderne, die zur vorletzten Jahrhundertwende Menschenbild und Schönheitsideal verändert haben. Rodin beeinflusste Lehmbruck, war wohl auch der Grund, warum dieser 1910 nach Paris ging. Die Skulpturen der beiden wegweisenden Bildhauer sowie Werke solcher Künstler, die wiederum von ihnen beeinflusst wurden, werden den gesamten über 1.100 Quadratmeter großen Wechselausstellungsbereich des Neubaus einnahmen. Zahlreiche hochklassige Leihgaben u. a. vom Rodin-Museum in Paris bereichern die Werkschau: „Das sind Arbeiten, die man so schnell hier nicht mehr sehen wird“, schwärmte Jessica Keilholz, Kuratorin der Sonderausstellung.

Wilhelm Lehmbrucks „Große Sinnende“ mit dem Team des Lehmbruck Museums um Museumsdirektorin Dr. Söke Dinkla (6. v. r.) und Kulturdezernent Thomas Krützberg (5. v. l.). Foto: Petra Grünendahl.
Wilhelm Lehmbrucks Gegenentwurf zu Auguste Rodins „Denker“: der sitzende Jüngling. Foto: Petra Grünendahl.
Im Pressegespräch stellten Museumsdirektorin Dr. Söke Dinkla mit ihrem Team und Kulturdezernent Thomas Krützberg das Programmheft für das erste Halbjahr sowie das Jahresprogramm des Lehmbruck Museums vor. Das breite Ausstellungsprogramm des vergangenen Jahres habe zu weiteren Besucherzuwächsen geführt, erzählte Kulturdezernent Krützberg. Nicht nur Exponate und das vielfältige Rahmenprogramm seien Aushängeschilder des Museums, sondern auch beispielsweise die Arbeit mit Flüchtlingen und Asylbewerbern mit dem Ziel der Integration. Etabliert haben sich beim Publikum Formate wie die „Lehmbruck Lectures“, die plastikBAR, das City Atelier und das Sommerfest, welches auch in diesem Jahr mit einem Tag der Offenen Tür stattfinden wird. Parallel zur großen Sonderausstellung „Schönheit. Lehmbruck & Rodin. Meister der Moderne“ (23. März bis 18. August) gibt eine Studioausstellung im Lehmbruck-Flügel (23. März bis 8. September Einblicke in seine private und künstlerische Biografie.

Sculpture 21st zeigt Julian Opie, Eija-Liisa Ahtila Werke aus 20 Jahren

Wilhelm Lehmbrucks „Knieende“ im Vordergrund, hinten links Käthe Kollwitz Mutter und Kind (links) und Wilhelm Lehmbrucks Gestürzter (rechts). Foto: Petra Grünendahl.
Ab 23. Mai stellt der Brite Julian Opie (*1958) im Rahmen von Sculpture 21st in der Glashalle zum Kantpark seine überlebensgroßen „Walking Figures“ aus. Seine Skulpturen vereinfacht er und reduziert sie auf das Wesentliche. Er spielt mit Bildern der Alltagskultur. Viele Skulpturen und LED-Installationen finden sich auch im öffentlichen Raum. Eine ähnliche Wirkung hat die Schau in der Glashalle als Schnittstelle zum öffentlichen Raum (Kantpark), die bis zum 27. September dauert.

Wilhelm Lehmbrucks „Große Stehende“. Foto: Petra Grünendahl.
on der Finnin Eija-Liisa Ahtila (*1959) zeigt das Lehmbruck Museum mit Fotografien, Zeichnungen, Filmen und Medieninstallationen einen umfassenden Einblick in ihr Gesamtwerk. Ahtila arbeitet mit zeitgenössischen Mitteln, veränderte Wahrnehmung, alternative Weltmodelle und den Menschen als Teil der Welt aufzuzeigen. Aus 20 Jahren ihres Schaffens stammen Werke, die die Seele, das Geistige spiegeln: „Was macht den Menschen aus?“ als Anregung zum Weiterdenken. Ahtila war bereits 2014 im Rahmen von Sculpture 21st in der großen Glashalle des Lehmbruck Museums zu sehen.

Ansicht vom City Atelier. Foto: Dejan Saric / Lehmbruck Museum.
Mit dem City Atelier führt die Kunstvermittlung des Museums ein Projekt fort, welches sich im vergangenen Jahr etabliert hatte. Begleitend zur Ausstellung von Lehmbruck & Rodin beschäftigt sich das City Atelier ab Mai mit dem künstlerischen Gestaltungsprinzip der Proportionen. Besucher können eigene Ideen kreativ umsetzen und bei wöchentlichen Workshops unter Anleitung professioneller Künstler an eigenen Radierungen oder Zeichnungen versuchen. Zum Angebot des City Ateliers gehört auch die Reihe „Kunst im Doppelpack“, bei der Eltern mit Kleinkindern an einem speziell auf sie ausgerichteten Programm teilnehmen und das Museum sinnlich erkunden können.

Öffnungszeiten und Eintrittspreise

Wilhelm Lehmbruck mit der „Badenden“ 1912, vermutlich im Atelier der Düsseldorfer Kunstakademie. Foto: Archiv.
Dienstags bis freitags ist das Lehmbruck Museum ab 12 Uhr geöffnet, samstags und sonntags ab 11 Uhr. Die Öffnungszeiten gehen bis 17 Uhr, donnerstags an Terminen der plastikBAR bis 21 Uhr. An Feiertagen gelten ggf. besondere Öffnungszeiten. Regulär kostet der Eintritt 9 Euro, ermäßigt 5 Euro. Kinder und Jugendliche bis 14 Jahre in Begleitung von Angehörigen sowie Blinden- und Demenzbegleitung haben kostenlos Eintritt. Schulklassen und Kindergärten zahlen pro Person 2 Euro (gilt nur für Selbstführergruppen), eine Familienkarte gibt es für 15 Euro. Jeden ersten Freitag im Monat gilt: „Pay what you want“. Ausgenommen davon sind angemeldete Gruppen.

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Zu seinen Sonderausstallungen bietet das Lehmbruck Museum verschiedene Veranstaltungen als Rahmenprogramm an. Öffentliche Führungen durch das Museum gibt es jeden Sonntag um 11.30 Uhr; sie kosten 2 Euro zusätzlich zum Eintritt. Für Informationen und Buchungen steht die Kunstvermittlung des Lehmbruck Museums unter Telefon 0203 / 283-2195 oder eMail kunstvermittlung@lehmbruckmuseum.de zur Verfügung. Weitere Informationen gibt es unter tickets@lehmbruckmuseum.de, Telefon 0203 / 283-2195 oder www.lehmbruckmuseum.de sowie im Veranstaltungskalender.

(*) Ermäßigung erhalten gebuchte Gruppen, Selbstführer ab 20 Personen, Menschen mit Behinderung (ab 70%), Schüler & Studenten, Wehr- & Zivildienstleistende sowie Menschen mit Sozialhilfebezug.

© 2019 Petra Grünendahl (Text)
Fotos: Petra Grünendahl (4), Christian Baraja (1), Dejan Saric (1), Lehmbruck Museum (1)

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