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Sechs-Seen-Wedau: Lärmschutzwall für das neue Duisburger Stadtquartier

Symbolischer Spatenstich leitet Erschließung ein
Von Petra Grünendahl

Oberbürgermeister Sören Link. Im Hintergrund laufen die Arbeiten am Fundament des Lärmschutzwalls. Foto: Petra Grünendahl.
Die Bauarbeiten sind längst im Gange, auch das Fundament für den Lärmschutzwall ist schon weitgehend gesetzt. Corona-bedingt verspätet ließen sich GEBAG-Geschäftsführer Bernd Wortmeyer und Oberbürgermeister Sören Link den (symbolischen) ersten Spatenstich nicht nehmen. Die Anwesenheit der NRW-Bauministerin* Ina Scharrenbach zeigt die Bedeutung der Flächenentwicklung an dieser Stelle: „Es ist zur Zeit das größte Wohnungsbauprojekt in NRW“, so die Ministerin. Rund 3.000 bis 3.500 Wohnungen sollen auf dem ehemaligen Rangierbahnhofsgelände der Deutschen Bahn in Wedau entstehen – mit einem eigenen Nahversorger.
Bernd Wortmeyer, Geschäftsführer der GEBAG. Foto: Petra Grünendahl.
In unmittelbarer Nachbarschaft zur Sechs-Seen-Platte entsteht ein neues Stadtquartier mit immenser Bedeutung für die Stadtentwicklung Duisburgs „mit hoher Wohnqualität und viel Grün“, so OB Link. Es ist neben dem Quartier am Alten Angerbach, dem Alten Güterbahnhof und Wedau-Nord (ehemaliges DB-Ausbesserungswerk) die vierte große Flächenentwicklung, die die städtische Immobilien-Tochter GEBAG Hand in Hand mit der Stadt Duisburg voran treibt.

 

Am arbeiten (v. l.): Bernd Wortmeyer, Ina Scharrenbach und Sören Link. Foto: Petra Grünendahl.
Zum Spatenstich hatten sich neben OB Link, GEBAG-Chef Wortmeyer und Ministerin Scharrenbach zahlreiche Lokalpolitiker, Planer und Projektbeteiligte eingefunden, den „Startschuss“ zu feiern. Der Lärmschutzwall entsteht an der östlichen Grundstücksgrenze zur Bahntrasse: Mit einer Gesamtlänge von ca. 2,5 Kilometern und einer Höhe von bis zu 15 Metern schützt er das neu entstehende Wohnquartier vor Lärmbelastung durch den Zugverkehr. Die GEBAG errichtet den Wall mit seinen begrünten Wandflächen, die das neue Wohngebiet vor Lärm schützen, aber diesen auch nicht in die Wohngebiete auf der anderen Seite der Bahntrasse reflektieren sollen.
Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes NRW. Foto: Petra Grünendahl.
Der Lärmschutzwall inklusive Wand auf Erdbauwerk und Begrünung soll bis Herbst 2021, die Bodensanierung der Flächen bis Ende 2021 fertig sein. Die Verlegung der Kleingartenanlage ist bereits im Bau: Bis Ende Februar 2021 stehen Erholungsgartenanlage inkl. Vereinsheim. Die Vermarktung der Baufelder für den Wohnungsbau will die GEBAG im zweiten Quartal 2021 beginnen. Etwa 7.000 Menschen sollen in dem Quartier eine neue Heimat finden. Infrastrukturelle Angebote vor Ort, Bildungs- und Betreuungseinrichtungen sowie vielfältige Freizeitmöglichkeiten in direkter Wasserlage prägen das neue Quartier. Der Bebauungsplan, erzählte Bernd Wortmeyer, mache keinen strengen Vorgaben, was entstehen soll. Das ermögliche der GEBAG, vieles im Gespräch mit den Investoren direkt festmachen zu können.

 

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Impressionen. Fotos: André C. Sommer

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Vier Wohnquartiere

Der denkmalgeschütze Wasserburm bleibt erhalten. Foto: Petra Grünendahl.
Auf den rund 60 Hektar Fläche im südlichen Teil von Sechs-Seen-Wedau (dem ehemaligen Rangierbahnhof) sieht ein Rahmenplan vier Wohnquartiere mit unterschiedlichen gestalterischen Schwerpunkten vor, die sich an eine breit gefächerte Zielgruppe richten. Das Quartier am Wasserturm sichert die infrastrukturelle Versorgung des neuen Stadtteils: Neben Einzelhandel im Nahversorgungszentrum werden hier eine Schule und eine Kindertagesstätte angesiedelt. Durch Erhaltung der denkmalgeschützten Elemente des ehemaligen Rangierbahnhofs wie Stellwerk und Ziegelwasserturm verbindet das als Sonder- und Mischgebiet ausgewiesene Baugebiet auf eine attraktive Weise die Geschichte des Standorts mit der zukunftsweisenden Funktion, die Sechs-Seen-Wedau in der Stadtentwicklung Duisburgs übernehmen soll.

Das denkmalgeschütze Stellwerk links bleibt erhalten. Foto: Petra Grünendahl.
Die Neue Gartenstadt nimmt die bereits bestehende Bebauung in Wedau in ihrer Architektursprache auf und wird größtenteils Geschosswohnungsbau im Gartenstadtcharakter vorweisen. Durch seine direkte Lage am See weiß das Seequartier als urbaner Stadtraum mit hoher Lebensqualität zu überzeugen. Der Anschluss an den Masurensee auf der Westseite des Quartiers erfolgt über die neue Ufer-Promenade. Weiterhin ist die Einrichtung einer weiteren Kindertagesstätte geplant. Das sich südlich an den Uferpark anschließende Quartier am Uferpark bildet den südlichen Abschlusspunkt der Wohnbebauung von Sechs-Seen-Wedau. Hier sind Ein- und Mehrfamilienhäuser in aufgelockerter Struktur geplant.

Lokalpolitiker, Planer und Projektbeteiligte feierten den Start am neuen Stadtquartier. Foto: André C. Sommer.
Die für Sechs-Seen-Wedau vorgesehen Außenraumplanung legt viel Wert auf den Erhalt und die zeitgleiche Neuschaffung von öffentlichen Grünräumen sowie großzügigen Zonen mit hoher Aufenthaltsqualität – sowohl für die Bewohner des neuen Stadtteils, als auch für alle Duisburger. Auch Aufenthaltszonen direkt am Wasser sind vorgesehen: Die Sorge, dass die Uferzonen komplett zugebaut werden könnten, ist also unbegründet!

Lokalpolitiker, Planer und Projektbeteiligte feierten den Start am neuen Stadtquartier. Foto: Petra Grünendahl.
Ziel der Planung ist es, eine attraktive Wegeführung für Fußgänger und Radfahrer zu schaffen, um so den Autoverkehr ganz automatisch im Sinne der „grünen Stadt von morgen“ zu reduzieren. Plätze und Querungsmöglichkeiten schaffen Begegnungsräume, eine hohe Aufenthaltsqualität belebt zugleich das gesamte Quartier.
https://www.gebag.de/flaechenentwicklung/6-seen-wedau/
https://www.6-seen-wedau.de/home/

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Geschichte des Areals

Ansicht des alten Rangierbahnhofsgeländes von der Wedauer Brücke aus im Mai 2018. Foto: Petra Grünendahl.
Den Rangierbahnhof Wedau errichtete die Reichsbahn Ende des 19. Jahrhunderts in der „Huckinger Mark“. Der entlang der Rheinschiene und im Ruhrgebiet rapide zunehmende Güter- und Bahnverkehr führte zu einer vermehrten Überlastung der Hauptbahnhöfe. Als Reaktion hierauf wurde in den 1920er-Jahren der Rangierbahnhof Wedau zu einem der größten Verschiebebahnhöfe ausgebaut. Um die Baumaßnahmen schnell und kostengünstig umsetzen zu können, baggerte man große Kies- und Sandmengen aus der direkten Umgebung ab: So entstanden im Laufe der Zeit die für den Stadtteil Namens gebenden „Sechs Seen“, die zum Teil ineinander greifen, zum Teil nur durch schmale Landzungen voneinander getrennt sind (Masuren-, Warnbach-, Böllert-, Wildförster-, Wolfs- und Haubachsee). Im Jahr 2004 legte die Deutsche Bahn Rangierbahnhof und das angeschlossene Ausbesserungswerk schließlich still. Seither liegt das Areal südöstlich der Duisburger Innenstadt zwischen den Ortsteilen Wedau und Bissingheim brach.

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Oberbürgermeister Sören Link. Im Hintergrund laufen die Arbeiten am Fundament des Lärmschutzwalls. Foto: André C. Sommer.
Das Areal liegt verkehrsgünstig zwischen der Autobahn A3, dem Sportpark Wedau und der Sechs-Seen-Platte. Die Fläche unterteilt sich in eine circa 30 Hektar große Nord- und eine circa 60 Hektar große Südfläche. Auf der Südfläche entsteht das Wohnquartier „Sechs-Seen-Wedau“, im nördlichen Teil der Fläche entsteht ein Universitäts- und Technologiezentrum mit zahlreichen Arbeitsplätzen. Im Dezember 2019 hat die GEBAG Flächenentwicklungsgesellschaft mbH (GEBAG FE) das Gelände von der Bahn gekauft: Sie ist nicht nur Erschließungsträgerin, sondern wird die Fläche im Duisburger Süden auch vermarkten. Darüber hinaus errichtet sie den Lärmschutzwall und übernimmt den Bau der rund 300 auf der Fläche geplanten öffentlich geförderten Wohnungen. Die Stadt Duisburg hat die Planungshoheit über die Fläche. Die GEBAG FE und die Stadt Duisburg bilden gemeinsam das „Team Wedau“, das hier in der Stadtentwicklung Akzente setzen will.

 

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GEBAG

Sechs-Seen-Wedau, Foto: Michael Oberländer / Gebag.
Die Duisburger Gemeinnützige Baugesellschaft AG (GEBAG) wurde 1872 gegründet und zählt zu den ältesten Baugesellschaften Deutschlands. Seit 2012 ist die heutige GEBAG Duisburger Baugesellschaft mbH mit aktuell über 12.300 Wohnungen das größte Immobilienunternehmen der Stadt. Sie bietet rund 35.000 Duisburgern ein Zuhause: Bezahlbar und in einer guten, zeitgemäßen Qualität. Die GEBAG ist das kommunale Immobilienunternehmen der Stadt Duisburg und beschäftigt rund 190 Mitarbeiter. Seit mehr als 140 Jahren prägt sie die Gestaltung und Entwicklung der Stadt Duisburg maßgeblich mit.
www.gebag.de
 

*) der vollständige Titel lautet: Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes NRW

© 2020 Petra Grünendahl (Text)
Fotos: Petra Grünendahl (8), André C. Sommer (5), Michael Oberländer / Gebag (1)

 

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