Anzeige

Umweltökonom Ottmar Edenhofer wird Mercator-Professor an der Universität Duisburg-Essen: Klimaschutz rechnet sich

Prof. Dr. Ottmar Edenhofer im Gespräch. Foto: PIK/Klemens Karkow.
Er hat die globale Debatte um den Klimawandel maßgeblich mitbestimmt, ist ein gefragter Ratgeber für Politik und Wirtschaft und davon überzeugt, dass sich die Erderwärmung noch auf unter 2 Grad begrenzen lässt. Er war Mitglied des Weltklimarats und gehört der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina an. Für seine Arbeit ist er mehrfach ausgezeichnet worden. Kurz, wenn er spricht, hört man ihm zu – im November auch an der Universität Duisburg-Essen (UDE): Der Klima-Ökonom Ottmar Edenhofer wird der nächste Mercator-Professor.

„Mit Professor Ottmar Edenhofer ist es uns gelungen, einen engagierten Verfechter des Klimaschutzes als Mercator-Professor zu gewinnen, der sich insbesondere aus ökonomischer Perspektive mit dem Klimawandel beschäftigt. Hierüber freue ich mich sehr und bin gespannt auf die Impulse, die er in seinen Vorträgen an der UDE setzen wird“, so Rektorin Prof. Dr. Barbara Albert.

„Wir unterschätzen die Schäden des Klimawandels“, sagt Ottmar Edenhofer, „und wir unterschätzen unsere Möglichkeiten, den Klimawandel mit technischen und ökonomischen Mitteln zu begrenzen. Das Ziel von deutlich unter 2 Grad einzuhalten, wird knapp, aber es ist noch machbar – und es rechnet sich. Denn es wird uns weniger kosten, den Klimawandel durch mutige Politik zu stoppen, als seine Folgen in Kauf zu nehmen.“

Über den Preis Emissionen senken
Wie lässt sich der Ausstoß von CO2 wirksam reduzieren? Das erforscht Edenhofer seit über 20 Jahren. Sein Fokus liegt auf dem Emissionshandel. Das Prinzip ist einfach: Wenn der Preis für CO2 hinreichend hoch ist, lohnen sich Investitionen in klimafreundliche Technologien. Entscheidend wichtig ist für den Ökonomen dabei ein Sozialausgleich für Geringverdiener. Edenhofer ist überzeugt, dass das der richtige Weg ist. Der Krieg in der Ukraine habe zudem gezeigt: „In Zukunft werden wir Klimaschutz und Energiesicherheit immer zusammen denken müssen.“ Einerseits treibe die Krise die Preise hoch und verlängere damit die Nutzung klimaschädlicher Kohle. Andererseits werde deutlich, wie wichtig es ist, die Energiequellen weltweit zu diversifizieren, statt von Machthabern mit fossilen Brennstoffen abhängig zu sein.

Ottmar Edenhofer ist studierter Volkswirt. Seit 2000 arbeitet er am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, von 2005 an als Chefökonom, dann als stellvertretender Direktor und seit 2018 als Direktor. Im Jahr 2008 erhielt der den Ruf auf die Professur für die ‚Ökonomie und Politik des Klimawandels‘ an der TU Berlin. Seit 2012 leitet er außerdem das Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change.

Die internationale Klimadiplomatie kennt Edenhofer wie wenige andere. Von 2008 bis 2015 war er eine der führenden Figuren im Weltklimarat IPCC und gab den fünften Sachstandsbericht zur Minderung des Klimawandels mit heraus. Die Analyse, ob sich die Erderwärmung auf 2 Grad begrenzen lässt, gilt als bahnbrechend und bildete die wissenschaftliche Grundlage für das Abkommen von Paris. Für seine Arbeit wurde Edenhofer mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Deutschen Umweltpreis.

Anzeige

Termine
Die Vortragstermine stehen fest: Es sind der 3. November (Duisburg) sowie der 24. November (Essen). Eine Anmeldung ist erforderlich und ab sofort möglich. Mehr unter: www.uni-due.de/de/mercatorprofessur.

Mercator-Professur
Sie wurde 1997 eingerichtet, um das wissenschaftliche Erbe des berühmten Duisburger Kartographen und Universalgelehrten Gerhard Mercator (1512-1594) wachzuhalten. Eine Mercator-Professur hatten bislang unter anderen inne: Joachim Gauck, Richard von Weizsäcker, Hans-Dietrich Genscher, Margarethe von Trotta, Peter Scholl-Latour, Alfred Grosser, Götz W. Werner, Alice Schwarzer, Jutta Limbach und Karl Lehmann.

 
Universität Duisburg-Essen (UDE)
Die Universität Duisburg-Essen wurde am 1. Januar 2003 durch die Fusion der Gerhard-Mercator-Universität Duisburg und der Universität-Gesamthochschule Essen (beide 1972) gegründet. Sie gehört mit rund 40.000 Studenten aus 130 Nationen zu den – nach Studentenzahlen – zehn größten deutschen Universitäten. Sie verfügt über ein breites, international ausgerichtetes Fächerspektrum. Sie ist ein Zentrum der nanowissenschaftlichen und biomedizinischen Forschung sowie der Lehrerausbildung in NRW und bietet mehr als 240 Bachelor- und Masterstudiengänge an. Nach dem Times Higher Education (THE) Ranking belegt die Universität Duisburg-Essen unter den Hochschulen 2020 den 194. Platz weltweit.
www.uni-due.de
Universität Duisburg-Essen (UDE)
Foto: PIK/Karkow

 

Anzeige
Anzeige
Anzeige

Sie muessen eingeloggt sein um einen Kommentar zu schreiben Einloggen