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Duisburg: 9. BranchenForum SchifffahrtHafenLogistik

Digitalisierung und die Geschäftsmodelle der Zukunft
Von Petra Grünendahl

Traditionsveranstaltung in der Niederrheinischen IHK: das mittlerweile 9. BranchenForum SchifffahrtHafenLogistik. Foto: Petra Grünendahl.
„Die Binnenschifffahrt ist von ihren Prozessen her innovativer als der Schienengüterverkehr“, erklärte Axel Götze-Rohen, der als Geschäftsführer der Bargelink GmbH seit über 17 Jahren eine Schnittstelle für Gütertransporte in der Binnenschifffahrt anbietet: Nahezu alle Reeder und Schiffseigner würden über seine Plattform Transportkapazitäten anbieten, die entsprechend von Befrachtern nachgefragt würden. Bargelink ist hier mittlerweile nicht mehr der einzige Akteur auf dem Markt: Im Hafen Antwerpen gibt es eine ähnliche Plattform, und auch die in Duisburg ansässige Imperial Logistics International vernetzt über die digitale Plattform IFMS (Imperial Freight Management System) Angebote von und Nachfrage nach Transportkapazitäten. Längst spielt die Digitalisierung nicht nur in der Logistik allgemein, sondern auch besonders in der maritimen Logistik eine wichtige Rolle, die näher zu beleuchten Fachleute aus der Branche nach Duisburg gekommen waren.

Referenten und Podium (v. l.): Michael Wax, Ralf Düster, Dr. Christoph Köster (Hauptgeschäftsführer des VVWL), Moderator Michael Cordes, Dr. Hansjörg Rodi, Kristin Kahl, Axel Götze-Rohen, Sebastian Schambach, Dr. Dieter Lindenblatt, Carsten Taucke und IHK-Präsident Burkhard Landers. Foto: Petra Grünendahl.
Bereits zum neunten Mal richtete der Verband Verkehrswirtschaft und Logistik NRW (VVWL) zusammen mit dem Logistik-Cluster NRW das BranchenForum SchifffahrtHafenLogistik im großen Saal der Niederrheinischen IHK an der Mercatorstraße aus. Unter dem Motto „Unternehmen und Geschäftsmodelle der Zukunft“ diskutierte die Branche über Digitalisierung und ihren Auswirkungen auf die globale und die maritime Logistik. Dass hier nicht nur Start-ups erfolgreich mit neuen Geschäftsprozessen agieren, bewiesen Vorstände von Global Playern der „Old Economy“ wie Dr. Hansjörg Rodi, Geschäftsführer Deutschland (CEO) bei Kühne & Nagel, und Carsten Taucke, Vorsitzender der Geschäftsführung von Imperial Logistics International, die in ihren Hauptvorträgen ihre digitalen Plattformen und Transport-Management-Systeme vorstellten. Als Dritter im Bunde der Hauptredner stellte Michael Wax, Mitgründer und CCO der Freighthub GmbH, das Geschäftsmodell einer volldigitalen Internet-Spedition vor, die ausschließlich als Dienstleister und Vermittler agiert, aber keine eigenen Transportkapazitäten vorhält.

Märkte, Geschäftsmodelle und Beschäftigung: Auswirkungen von Digitalisierung und Industrie 4.0

Das Podium (v. l.): Axel Götze-Rohen, Ralf Düster, Sebastian Schambach, Dr. Dieter Lindenblatt, Kristin Kahl und Moderator Michael Cordes. Foto: Petra Grünendahl.
„Von Start-ups lebt die Wirtschaft“, gab Ralf Düster, Geschäftsführer der Setlog GmbH, in seinem Impulsreferat in die Podiumsdiskussion der Veranstaltung. Dass diese Start-ups mit ihren Geschäftsmodellen auch die „Old Economy“ antreiben und vorantreiben, machten weitere Vertreter des Podiums deutlich. Neben Düster waren dies unter der Moderation von Michael Cordes (Redakteur Verkehrsrundschau) Kristin Kahl (Contargo GmbH & Co. KG), Axel Götze-Rohen (Bargelink GmbH), Sebastian Schambach (Unternehmensberater von der Oliver Wyman GmbH) und Dr. Dieter Lindenblatt (Repräsentant des Hafens Antwerpen in Deutschland). Gerade in der Binnenschifffahrt spiele die Digitalisierung eine immer wichtiger Rolle, war man sich einig: Das reicht von der Buchung von Transporten über Portale, die Angebot und Nachfrage von Transportkapazitäten zusammenführen, über die Transparenz der Preisgestaltung (bei immer mehr „All-in-Preisen“) bis hin zur Verfolgung von Gütertransporten gegebenenfalls über unterschiedliche Verkehrsträger hinweg. Auch wenn der Transportweg analog bleibt: Die verbundenen Prozesse werden digitaler – und müssen dies werden, um im Wettbewerb bestehen zu können.

Auch wenn einige Vertreter auf dem Podium zumindest einen steigenden Anteil der Binnenschifffahrt am Gesamttransportaufkommen nicht erwarten: „Wir brauchen die Binnenschifffahrt, um Klimaziele zu erreichen“, erklärte Gerd Deimel, ehemaliger Chemie-Manager und Sprecher der Initiative des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI) für Infrastruktur (C2I Consulting to Infrastructure). „Der Binnenschifffahrtsanteil am Modalmix muss steigen.“

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© 2017 Petra Grünendahl (Text und Fotos)

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