Der Stundenplan war gut gefüllt: Spielerische Aufgaben warteten in Deutsch, Mathematik, Sport und Sachunterricht. So suchten die Dritt- und Viertklässler unter anderem nach Quadratmehrlingen, Quadrate in Quadraten oder in Kunstwerken. Sie lernten die Groß- und Kleinschreibung durch spielerische Tricks kennen, erfanden „Treppengedichte“ oder drehten kleine Videos.
Im Sachunterricht gab es Experimente mit der Wärmebildkamera zum Treibhauseffekt, mit einer Wetterstation auf der Basis von Minicomputern, und es wurde nach Klimaschädlingen in der Schule gesucht. Aber auch Bewegung kam nicht zu kurz: Während die Kinder spraingen, balancierten, rollten, kletterten, rutschten und spielten, wurden nebenbei der fachspezifische Wortschatz, die Verschränkung von Verben mit Bewegung, aber auch der Gebrauch von Präpositionen in Verbindung mit Bewegung eingeübt.
„Total schön“
Die neunjährige Sham von der Neuessener Grundschule fand die letzte Woche „total schön! Wir haben gespielt, aber auch ganz viel gelernt. Es ist anders als die normale Schule.“ Ihr Mitschüler Destan (8) mochte nicht nur den spannenden Unterricht: „Auch die gemeinsame Mittagspause war super.“
Gerade für jüngere und sozial benachteiligte Kinder ist der Ferienunterricht wichtig, erklärt Bildungswissenschaftler Prof. Philipp Jugert: „Bei vielen von ihnen hat der Corona-Lockdown zu massiven Lernverlusten geführt. Das sehen auch die Eltern, die das Angebot sehr gut angenommen haben. Sie wünschen, dass es fortgesetzt wird. Der Bedarf ist wirklich groß. Das zeigen uns die vielen Anfragen, die wir von anderen Kommunen bekommen.“
Sham, Destan und ihre Klassenkameraden sind ein wenig traurig, dass „Universität macht Ferien“ für sie nun vorbei ist. An der Schule am Morungenweg in Essen-Steele hingegen hat das Programm soeben begonnen. 64 Kinder vergnügen sich hier mit Quadratmehrlingen und Treppengedichten.
Das Pilotprojekt wird von den Bildungswissenschaften und dem Zentrum für Lehrerbildung koordiniert und von der Uni über das Prorektorat Gesellschaftliche Verantwortung und Diversität mit 40.000 Euro unterstützt.
Universität Duisburg-Essen (UDE)
Foto: Sylvia Schemmann / UDE
Sie muessen eingeloggt sein um einen Kommentar zu schreiben Einloggen