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Trotz Corona: Der Duisburger Hafen freut sich über Rekordzahlen

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Von Alejandro Quintana

Duisburger Hafen. Foto: Corinna Stimpfl / pixabay.
Das Jahr 2020 hat in zahlreichen Bilanzen tiefe Spuren hinterlassen. Während ein Ende der Wirtschaftskrise noch immer nicht in Sicht ist, liefern einige Betriebe unerwartete Erfolgszahlen. So konnte der Duisburger Hafen seinen Containerumschlag im vergangenen Jahr deutlich steigern. Die Duisburger Hafen AG teilte mit, dass die Gesamtzahl der Standardcontainer um fünf Prozent angestiegen ist. Insgesamt wurden 4,2 Millionen Einheiten bewegt. Damit können sich die Betreiber über neue Rekordzahlen freuen. Die positive Bilanz in diesem Bereich kommt genau zum richtigen Zeitpunkt, schließlich handelt es sich bei diesem Segment um das wichtigste Geschäftsfeld des Duisburger Hafens.

 
Gleichzeitig nahm jedoch der Umschlag der Güter im Vergleich zum Vorjahr um rund drei Prozent ab. Dabei handelt es sich noch um vorläufige Zahlen, doch der Trend dürfte klar sein. 59 Millionen Tonnen scheinen bisher in dem Zahlenwerk des Hafens auf. Dieser Rückgang hat allerdings nichts mit der weltweit anhaltenden Situation zu tun. Er ist in erster Linie auf den immer stärker zurückgehenden Einsatz von Steinkohle bei der Stromerzeugung zurückzuführen. Diese Entwicklung hat auch dazu geführt, dass der Gesamtumschlag am Duisburger Hafen schon seit einigen Jahren zurückgeht. Der immer noch größte Binnenhafen der Welt spürt diese Entwicklung offenbar deutlich. Sein Wasserstraßennetz ist immerhin die Logistikdrehscheibe Europas.

 
Der Warenverkehr nach China nimmt zu

Binnnenschifffahrt, Logistik und der Hafen sind ein Wirtschaftsmotor in Duisburg. Foto: Petra Grünendahl.
Ganz anders sieht es da schon im Warenverkehr mit China aus. Dieser ist im abgelaufenen Geschäftsjahr auf der Schiene um rund 70 Prozent gestiegen. Das lässt sich auch an den Zahlen des Zugverkehrs ablesen. 2019 machten sich noch rund 35 bis 40 Züge pro Woche nach China auf. Im Vorjahr betrug diese Zahl schon bis zu 60 Züge pro Woche. Der Zuwachs ist laut den Hafenbetreibern jedoch nicht nur auf Nachholeffekte zurückzuführen, sondern auch einem organischen Wachstum geschuldet.

 
Das untermauert, dass der Wirtschaftsstandort Duisburg bei einer Weiterentwicklung durchaus gute Chancen hat. Das lässt sich auch am Struktur-Monitoring der Stadt ablesen. Mit der Präsentation der vorläufigen Geschäftszahlen untermauerte der Duisburger Hafen, dass er bisher gut durch die Krise gekommen ist. Doch das gilt nicht für alle Wirtschaftsbereiche in Deutschland.

 
Zahlreiche Branchen haben zu kämpfen
Die aktuelle Wirtschaftskrise trifft die Branchen sehr unterschiedlich. Während Hotellerie, Tourismus und Gastronomie schwer zu kämpfen haben, konnten sich andere Bereiche deutlich besser auf die Umstände einstellen. Im Gastgewerbe befindet sich ein Großteil der Beschäftigten in Kurzarbeit. Selbst in der Unterhaltungsindustrie gibt es gewaltige Abstufungen. Während die Konzertindustrie zum Erliegen gekommen ist, kann der Leistungssport weiter reüssieren.

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Hier zeigt sich neuerlich, wie wichtig ein gut aufgestelltes Unternehmen ist. So verkündete der deutsche Fußballmeister Bayern München laut der Tagesschau zwar einen deutlichen Umsatz- und Gewinnrückgang, doch von einer Krise kann keine Rede sein. Angesichts der Rahmenbedingungen kann man damit in München mehr als zufrieden sein. Schließlich lag der Umsatz immer noch deutlich über jenem des Jahres 2018. Das dürfte sich auch so schnell nicht ändern. Der Champions-League-Sieger gilt auch dieses Jahr als einer der Favoriten. So erhält die Mannschaft auf Betway eine Siegquote von 4,0 (Stand 16.2.) und liegt damit gleichauf mit Manchester City. Die Erlöse aus der UEFA Champions League sind für Vereine wie Bayern München essenziell geworden. So konnten sich einige Klubs erfolgreich gegen die Wirtschaftskrise stemmen.

 
Die Unternehmen bleiben skeptisch

Stahlindustrie in Duisburg. Foto: Petra Grünendahl.
Das gelingt allerdings der breiten Masse an Betrieben immer weniger. Die fehlende Perspektive drückt merklich auf die Stimmung der Unternehmer. Das ist auch am Niederrhein nicht anders. Diese Vermutung wird nun durch eine aktuelle Konjunkturumfrage der Niederrheinischen Industrie- und Handelskammer bestätigt. Die wenigsten Unternehmen rechnen noch damit, dass es im Laufe dieses Jahres zu Nachholeffekten kommen wird. Das wirkt sich naturgemäß auch auf die Investitionsbereitschaft aus. Kein Wunder also, dass der Konjunkturklimaindex um fünf Punkte gefallen ist.

 
Zusammenfassend kann man sagen, dass die Wirtschaft gerade eine Seitwärtsbewegung erlebt. Zahlreiche Branchen kämpfen mit Engpässen und hoffen auf einen baldigen Aufschwung. Ein Lichtblick ist dabei die Industrie am Niederrhein. Ihre Leistungskraft stabilisiert die Wirtschaft insgesamt. Solange die Konsumlaune der Konsumenten nicht zurückkehrt und der globale Handel nur schleppend vorankommt, ist wohl so schnell keine deutliche Besserung in Sicht. Erst wenn es gelingt, dieses Tal zu durchschreiten, werden die Unternehmen wieder beginnen, zu investieren und so gleichzeitig die Wirtschaft ankurbeln.
Fotos: Petra Grünendahl (2), Corinna Stimpfl / pixabay (1)

 

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