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Zunehmende Handelshemmnisse beunruhigen NRW-Wirtschaft

In den letzten Jahren ist die Anzahl an Handelshemmnissen stetig gewachsen. Die Coronakrise hat diese Zunahme weiter verstärkt. Insbesondere zu Beginn der Pandemie wurden 137 (34 Prozent) neue, coronabezogene Maßnahmen gemeldet, die einen handelsbeschränkenden Effekt hatten. Das zeigen die letzten Welthandelsberichte der WTO.1

Infografik: IHK NRW.
Aktuelle Ergebnisse der „Going International“ Umfrage der IHK-Organisation spiegeln diese Tendenz wider: Jedes zweite Unternehmen bestätigt für das Jahr 2021 eine Zunahme der Barrieren in ihrem internationalen Geschäft. Damit liegt der Wert genauso hoch wie für das Jahr 2019 und entspricht dem höchsten Messwert der letzten zehn Jahre. „Diese Entwicklung könnte sich durch den Russland-Ukraine-Krieg noch verschärfen“, befürchtet Ralf Stoffels, Präsident von IHK NRW.

Die Hälfte der Unternehmen beklagen vor allem lokale Zertifizierungsanforderungen (54 Prozent) und verstärkte Sicherheitsanforderungen (52 Prozent). Aber auch höhere Zölle (36 Prozent), intransparente Gesetzgebung (32 Prozent) sowie Sanktionen (22 Prozent) werden als Herausforderungen eines zunehmenden Protektionismus empfunden.² An der Umfrage in der ersten Februarhälfte haben sich 489 Unternehmen aus NRW beteiligt.

Verschärfung durch Russland-Ukraine Krieg befürchtet

Infografik: IHK NRW.
Russland befindet sich mit 28 Prozent aktuell auf Platz vier unter den Regionen, in denen die Handelshemmnisse am stärksten wahrgenommen werden.² Hier ist zu erwarten, dass durch die Kriegssituation in der Ukraine der Anteil im Jahr 2022 deutlich zunehmen wird.

Durch den Russland-Ukraine-Krieg ist der Handelsmarkt schon jetzt stark angespannt. „Sanktionen, steigende Preise oder gestörte Lieferketten zählen zu den Auswirkungen, die Unternehmen, nicht nur aus NRW, zu spüren bekommen. Unterstützung auf allen Ebenen ist deshalb dringend notwendig“, sagt Stoffels.

Eine Blitzumfrage des DIHK zu den Folgen des russischen Angriffs für die Wirtschaft zeigt: Über drei Viertel der Unternehmen aus Deutschland sind vom Konflikt und den Auswirkungen geschäftlich betroffen. Unter den Industriebetrieben sind es sogar 91 Prozent.³

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1) Quelle: GTAI, https://www.gtai.de/de/trade/specials/globaler-handel-lieferketten/wto/offene-maerkte/fuehrt-corona-zu-einer-neuen-protektionismuswelle–243736

2) Quelle: Going International Umfrage des DIHK, 489 teilnehmende Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen, Umfragezeitraum: 31.01.2022-11.02.2022

3) Quelle: DIHK-Blitzumfrage – Auswirkungen der russischen Invasion in der Ukraine auf die deutsche Wirtschaft, 3.700 teilnehmende Unternehmen

IHK NRW ist der Zusammenschluss der 16 Industrie- und Handelskammern in Nordrhein-Westfalen. IHK NRW vertritt die Gesamtheit der IHKs in NRW gegenüber der Landesregierung, dem Landtag sowie den für die Kammerarbeit wichtigen Behörden und Organisationen.
IHK NRW – Die Industrie- und Handelskammern in Nordrhein-Westfalen e. V.

 

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